300 Jahre Meissen

VON LEIPZIG
IN DIE WELT EUROPAS ERSTES PORZELLAN

300 Jahre Meissener Porzellan auf der Leipziger Messe – Auf der Leipziger Ostermesse des Jahres 1710 präsentierte August der Starke (1670-1733), Kurfürst von Sachsen und König in Polen, erstmals das Europäische Porzellan. Dieses Ereignis von zukunftsweisender und weitreichender Bedeutung ist der Anlass für die Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig. Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts hatten vor allem holländische Kaufleute ostasiatisches Porzellan nach Europa gebracht. Eine der bedeutendsten Sammlungen davon besaß August der Starke. Er forderte mit Nachdruck die Nacherfindung des Porzellans aus einheimischen Rohstoffen. Johann Friedrich Böttger (1682-1719) gelang es 1707, ein besonders feinkörniges, dichtes braunrotes Steinzeug herzustellen, Jaspisporzellan genannt. Bis zum 15. Januar 1708 hatte er es bereits zu einem weißen durchscheinenden Scherben weiterentwickelt, dem ersten europäischen Hartporzellan. Nach seiner Erfindung in der Jungfernbastei in Dresden und der Produktion auf der Albrechtsburg in Meißen ab 1710 erfuhr das Meissener Porzellan seine weltweite Verbreitung durch die Leipziger Messe.

Die Ausstellung gibt dem Besucher einen lebendigen Eindruck von der Faszination des Meissener Porzellans, doch geht es nicht nur um die Geburtsstunde des Meissener Porzellans und die Manufaktur in drei Jahrhunderten, sondern auch um bedeutende Porzellankünstler, um Formen und Dekore, um Konkurrenten und Fälschungen, um Umbrüche und Veränderungen von damals bis heute. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH, der Leipziger Messe GmbH und dem Leipziger Fachgeschäft für Meissener Porzellan, Bodo Zeidler. Die Ausstellung war im Neubau des Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig von 30. April 5. September 2010 zu sehen. Gleichzeitig wurde im Studio die Ausstellung „Als wär’s ein Stück von mir mit Fotografien von Gerhard Weber“ eröffnet, die 1991 in der Manufaktur entstanden.

In einem langjährigen Projekt begleitete der Fotograf Gerhard Weber die Menschen, die an der Herstellung des Meissener Porzellans in unterschiedlicher Weise Anteil haben. Vom Lagerarbeiter über hochspezialisierte Porzellanmaler bis zum Geschäftsführer hat Gerhard Weber ein breites Spektrum von Menschen an ihren Arbeitsplätzen in der Meissener Manufaktur fotografiert. Es entstanden Bilder von sympathischen und ganz natürlichen Zeitgenossen, deren besondere Gabe es ist, einem amorphen Material Gestalt zu geben. Die Fotoauschau ergänzt die Ausstellung Von Leipzig in die Welt auf plastische Weise. Ein Katalog zur Ausstellung Meissner Porzellan auf der Leipziger Messe ist ebenfalls im Geschichtlichen Stadtmuseum erhältlich.

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