Herender Porzellan Manufaktur

Nach anfänglicher Erfolglosigkeit – Fischer wollte einen typisch ungarischen Porzellanstil schaffen – begann er die Imitation ausländischer Porzellane. Für die ungarische Aristokratie und für ausländische Kunden wurden vor allem fernöstliches Porzellan und Ergänzungsstücke zu den Schöpfungen der Meissner und Wiener Manufakturen hergestellt. Aus letzteren entwickelte sich eine Formen- und Dekorauswahl, die als Eigenschöpfungen der Herender Manufaktur betrachtet werden können.

Aufgrund der Porzellangegenstände, die dem sardinischen König als Ergänzungsstücke geliefert wurden, entwickelte sich das bis heute noch hergestellte Ming-Muster, aus den für den mexikanischen Kaiser Maximilian gefertigten das Miramare – Muster, und die für das Schloss Gödöllö des Kaisers Franz Joseph entworfenen Stücke leben heute im Sinai Rouge-Muster weiter.

1843 fielen die Gebäude der Manufaktur einer Feuersbrunst zum Opfer, wurden aber bald wieder aufgebaut. Möchte Anerkennung errangen die im chinesischen Stil hergestellten Herender Erzeugnisse auf der Ausstellung 1845 in Wien und auf der I. Weltausstellung 1851 in London. Für das Schloss Windsor bestellte die Königin Viktoria das seither unter ihrem Namen bekannte Service mit stilisierten chinesischen Blumen, Zweigen und Schmetterlingen fernöstlicher Charakters.

1853 exportierte Herend bereits in die Vereinigten Staaten von Amerika, aufgrund von Aufträgen des amerikanischen Präsidenten stieg der Umsatz bedeutend. Im gleichen Jahr zählte die Manufaktur auf der Ausstellung in New York zu den Ausgezeichneten.

Auf der Weltausstellung 1855 in Paris nahm Herend erneut mit fernöstlichen anmutenden Schöpfungen teil, über die die zeitgenössische Presse folgendes schrieb: „Unter den ungarischen Industrieerzeugnissen der Pariser Ausstellung nimmt das chinesische Porzellan des Herender Mòr Fischer einen vornehmen Platz ein.

Selbst Kunstverständige kommen beim Anblick des Porzellans, das dem chinesischen in Material, Form und Dekoration vollkommen ebenbürtig ist, in Verlegenheit. Insbesondere sind diese Eigenschaften an dem Teeservice bewundernswürdig, das Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit, die Erzherzogin Sofie, vom Kaiser als Weihnachtsgeschenk erhielt.“

In Anerkennung seiner in der Porzellankunst erreichten Ergebnisse und Verdienste wurde Mòr Fischer von Kaiser Franz Joseph geadelt. Von da ab verwendet die Familie Fischer das Prädikat Farkasházy. ZU dieser Zeit beschäftigte die Manufaktur 83 Arbeiter. Auf der Pariser Weltausstellung 1867 werden Fischers Schöpfungen mit einer Goldmedaille ausgezeichnet, ihm selbst wird das Ritterkreuz der Ehrenlegion verliehen. Ab 1872 war Farkasházy Fischer kaiserlicher-königlicher Hoflieferant und verwendete rechtmässig die Formen und Muster der Wiener Manufaktur, die ihre Arbeit eingestellt hatte.

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