Museum Porzellan Hohenberg

Weiter begrüsste Schiller die Vertreter vieler anderer Porzellanfirmen, die er einlud, die Ausstellungsräume des Museums für Firmenausstellungen zu nutzen; ausserdem hob der Redner die Architekten Bauernschmidt hervor. Wer heute ein Museum ins Leben rufe, könne nicht umhin, sich mit dem kulturgeschichtlichen Stellenwert von Museen insgesamt auseinanderzusetzen meinte der Landrat, der auf die interessante Geschichte der vielen Kunstmuseen zu sprechen kam, angefangen von der mittelalterlichen Schatzkammer über die repräsentativen Kunstammlungen der absolutistischen Fürsten oder der königlichen Sammlungen. Selbstbewusste Unternehmer des 19. Jahrhunderts, organisiert in Gewerbe- und Industrievereinen, hätten mit den Gewerbemuseen grosser Städte hervorragende Beispiel-sammlungen zu Schulungszwecken geschaffen.

Der Redner streifte dann die Entwicklung der Heimatmuseen. Die veränderte politische Situation habe aber für viele Museen tiefgreifende Veränderungen, Erweiterungen, für manche auch Stillstand oder Auflösung gebracht. In der jetzigen Zeit würden Museen nach Schwerpunkten geschaffen. An vielen Orten entstünden Spezialmuseen, die sich das Sammeln, Bewahren und Erforschen eines bestimmten Produktionsbereiches zum Ziel gesetzt hätten.

Sie könnten als Ast am Baum der Gewerbemuseen verstanden werden, sie entstünden dezentral dort, wo der spezielle Produktionschwerpunkt liegt: wie das Museum der deutschen Porzellanindustrie in Hohenberg, in einem Landkreis, in dem der grösste Anteil der deutschen Porzellanfabrikate hergestellt werde.

In diesem Zusammenhang kam der Landrat auf Carolus Magnus Hutschenreuter zu sprechen, der in Hohenberg die erste Porzellanfabrik dieses Raumes gegründet hatte. Schiller berichtete von der Absicht, die Burg für dieses Museum zu nutzen, was dann an anderen Plänen des Bundesdeutschen Sozialwesens gescheitert sei. Danach habe sich Hutschenreuther erboten, diese Villa zur Verfügung zu stellen, in der nun die Eröffnung stattfinde.

Der jetztige erste Bauabschnitt könne von Porzellanherstellern für Firmenausstellungen genutzt werden. Einzige Bedingung sei das Offenhalten der Firmenarchive für Forschung und die Bereitstellung von Leihgaben aus firmeneigenen Sammlungen an das Museum. Hutschenreuther sei als Förderer dieses Museums der Vorrang der Eröffnungsausstellung eingeräumt worden.

Das Museum habe sich für seinen Aufbau einen Orientierungsrahmen gegegen, der das Sammeln, Bewahren und Erforschen der deutschen Porzellanindustrie im 19. Und 20. Jahrhundert aus technischer, wirtschaftlicher und sozialer Sicht – aus der Sicht des Erzeugers und des Verbrauchers – zum Inhalt habe. Damit sei dieses Museum ein Beitrag zur Erforschung und Darstellung der Technikgeschichte und der Alltagskultur.

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