Porzellanmanufaktur Gotha

Während Schultz seine Ausbildung in der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin genossen hatte, waren Gabel und Brehm zuvor in der Manufaktur Kloster Veilsdorf im benachbarten Herzogtum Sachsen-Hildburghausen tätig gewesen. Zeitgenössische Quellen schreiben Christian Schultz die in der Mitte der 1770er Jahre gelungene Vervollkommnung von Masse und Glasur des Gothaer Porzellans zu. Zudem soll Schultz gemeinsam mit Gabel, einem Schüler Johann Heinrich Tischbeins d. Ä. (1722-1789), „die Mahlerei“ in der Gothaer Manufaktur „etabliert“ haben Während der Jahre 1985-90 und 1993-94 war sie Professor an der Kunsthochschule konstfack in Stockholm. 2002 bekam sie den Kulturpreis der Region Skåne (Interessenverband Region Schonen) dotiert mit 100.000 Kronen und 2003 erhielt sie ein Keramikstipendium von Gustavsberg. Seit 1955 ist sie mit dem Grafiker John Melin verheiratet und seit 1998 hat sie ein eigenes Studio in Malmö.

Unter Augusts Vater, Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1745-1804), wurde Wilhelm von Rotberg zum Präsidenten der Herzoglichen Kammer ernannt, zog sich von der Leitung der Manufaktur zurück und schloss 1782 mit fünf seiner künstlerischen Mitarbeiter sowie dem erfolgreichen Gothaer Kaufmann Ernst Friedrich Arnoldi (1747-1824) einen Pachtvertrag ab. Die Pächter bildeten daraufhin ein Konsortium, wobei Christian Schultz die Leitung der Produktion übernahm und Arnoldi für Warenlager und Vertrieb zuständig war. Mit der Übernahme der Manufaktur durch das Konsortium begann die Blütezeit des Gothaer Porzellans, das sich gegen Ende der 1780er Jahre in der Qualität seiner Masse und Glasur wie auch der Bemalung kaum noch von Meißener oder Berliner Stücken der Zeit unterschied.

Nach dem Tode Wilhelm von Rotbergs im Jahr 1795 erneuerte dessen Witwe den Pachtver- trag mit dem Konsortium. Aus einem Schreiben der Frau von Rotberg an Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg geht hervor, dass die Produkte der Manufaktur zu diesem Zeitpunkt „so vielen Beyfall, besonders im Auslande (…) gefunden haben, daß würcklich alljährlich 6000 rthl. Fremdes Geld dadurch ins Land gezogen und 35 Personen ihr auslänglicher Unterhalt verschaffet wird.“

Über drei Generationen wurden die Geschicke der Gothaer Porzellanmanufaktur von Mitgliedern der Familie Henneberg gelenkt. Nach dem Tod Johann Christians im Jahr 1860, übernahm dessen ältester Sohn August die Leitung des Unternehmens. Er verstarb 1881. Seine Erben veräußerten die Manufaktur 1883 an die Brüder Simson, die Inhaber der bekannten Simson-Werke in Suhl. Aufgrund von Absatzschwierigkeiten, mit denen bereits August Henneberg zu kämpfen hatte, stellten die neuen Besitzer die Produktion von Zier- und Gebrauchsporzellanen ein und spezialisierten sich auf die Herstellung von Küchengeräten.

Damit fand die Ära des Gothaer Porzellan nach mehr als 150 Jahren ihr Ende. Etwa zur gleichen Zeit, an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, rückte das Gothaer Porzellan erstmals in den Blickpunkt musealer Sammelinteressen. Karl Purgold, von 1890 bis 1934 Direktor des Herzoglichen Museums zu Gotha, tätigte sowohl aus dem Kunsthandel, als auch aus Privatbesitz umfangreiche Erwerbungen und legte somit den Grundstock für die inzwischen mehr als 1.000 Stücke umfassende Gothaer Porzellan-Sammlung des heutigen Schlossmuseums der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha.

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