Tirschenreuth Porzellan

Lorenz Hutschenreuther

1927 übernahm der Porzellanhersteller Lorenz Hutschenreuther die Porzellanfabrik Tirschenreuth. Eine durchgreifende Erneuerung und Modernisierung der Brennanlagen waren die Folge. Aus Anlass des 100 Jährigem Betriebsjubiläums 1938 erfolgte die Vorstellung einer auf das Jubiläum ausgerichtete Serviceform 100 mit entsprechend sachlich gehaltenen Randliniendekoren. Einführung zeitgenössischer glatter, klar gestalteter Serviceformen wie Helena oder Astoria neben neuen Historismusentwürfen wie z. B. Elli 1937. Im September 1945 erfolgte die Wiederaufnahme der während des II. Weltkrieges eingestellten Produktion dank weitestgehender Verschonung der Fabrikanlagen von Zerstörungungen und Demontage.

Unterstützung der Fabrik und der Einwohner Tirschenreuth durch Paul Straub, dem Alleinimporteur für die USA. Herstellung von Nippes Artikeln wie Bierkrügen für die amerikanischen Soldaten und der während des II. Weltkrieges entworfenen Form Sparta. Nach 1950 Umstellung des Sortiments auf dem Zeitgeist der 50er Jahre entsprechende weich verlaufende z. T. asymmetrische Geschirrformen, aber auch Vasen, Konfektschalen und andere Geschenkartikel. – Entwurf zahlreicher der Nierentischzeit verpflichteter naturalistisch farbenfroher oder graphisch orientierter Dekore durch Josef Zwerenz. Wiederbelebung des Exports nach Übersee mit speziell hierfür entwickelten Kobalt-Ätzkanten und Stahldruckdekoren. Im Jahre 1957 betrug die Monatsproduktion 70 Tonnen Porzellan für den Verkauf.

1958 wurden die Brennbetriebes von sechs Rundöfen auf drei Tunnelöfen bei gleichzeitiger Erhöhung des Produktionsvolumens auf 110t/Monat. 1963 zum 125 jährigen Betriebsjubläums wurde die Jubiläumsform Juliette, die vom Markt sehr gut angenommen wurde, eingeführt. 1965 erstes Serviceentwurf des Bildhauers Hans Achtziger für Tirschenreuth – Symphonie – in der Folgezeit wurden weitere Serviceformen wie z. B. Rhapsodie (1967) und Melodie (1969) eingeführt. Weitere Formen runden 1976 die Kollektion im Servicebereich ab. Der Geschenkartikelbereich wurde ausgebaut. Vor allem der Designer Heinz Saur entwirft erfolgreiche neue Formen für Vasen und andere Geschenkartikel wie etwa kleine Tierfiguren. 1994 trennte sich die Lorenz Hutschenreuther AG von der Tirschenreuth Porzellan Fabrik und Ende 1995 wurde die Tirschenreuth Porzellan Fabrik nach über 150 Jahren geschlossen.

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