Biografie Kurt Wendler

Kurt Wendler wurde am 20.6.1893 in Magdeburg geboren. Bevor sich K. W. ab 1912 im Selbststudium der Grafik und Malerei widmet ist K. Wendler ab 1909 als Praktikant in einer Gärtnerei in Magdeburg angestellt. 1915 wurde K. W. in den Kriegdienst eingezogen und erlangte als Frontkämpfer unter anderem das Frontkämpferabzeichen EK II. Im Jahre 1916 bezieht Kurt Wendler eine Wohnung in Wernigerode/Harz und ein Jahr später siedelte K. W. nach Berlin über.

In Berlin verdiente sich K. W. erstmal als Schaufensterdekorateur im Kaufhaus Wertheim seinen Lebensunterhalt. 1917 im Oktober hat K. W. seine erste Ausstellung im Kunstsalon von Erick Blydt am Kurfürstendamm. Im selben Jahr beauftragte Phillipp Rosenthal K. W. für Dekor Entwürfe (Indra-Porzellan) für Porzellan. Auch für die Fa. Friedrich in Hildburghausen zeichnet Kurt Wendler Entwürfe seiner Korbwaren. Die Entwürfe kamen unteranderen auf Teewagen, Tischen und Tabletts.

Kurt Wendler – Rosenthal Indra‑Dekor verkaufen

Wir suchen seltene Objekte mit dem legendären Indra‑Dekor, entworfen von Kurt Wendler für Rosenthal in den 1920er Jahren. Dazu zählen Dosen, Schalen, Vasen oder Kästchen – handbemalt, im originalen Design.

Gesucht: Deckeldosen, Schalen, Vasen oder Anrichteschalen mit **Indra-Dekor** – florale & figürliche Motive, farbige Goldkonturen, signiert oder mit Unterstempel „Rosenthal Kunstabteilung Wendler“ (1920–1930).

Bitte schicken Sie uns Fotos, Formnummer oder Bodenmarke sowie Maße per E‑Mail. Auch unvollständige oder dekorative Teile sind von Interesse.

Wendler-Indra-Objekt anbieten
Rosenthal Indra Dekor von Kurt Wendler

1918 kehrt K. W. wieder nach Wernigerode und arbeitete im Kunstgewerbehaus A. Tetzner. In dieser Zeit entstehen weitere Entwürfe für die Rosenthal AG Selb und für die Korbwarenfabrik Hildburgshausen. Auch für die Kartnonagenfabrik Max Armbruster in Hamburg ist K. W. in dieser Zeit tätig. Die Entwürfe der Indra Porzellane wurden erstmals im Jahre 1919 von Phillipp Rosenthal auf der Leipziger Messe präsentiert. K. W. selbst war auf der Leipziger Messe mit einer Ausstellung „Die über Leichen tanzen“ vertreten.

Im Jahre 1921 heiratete Kurt Wendler die Schriftstellerin Lucia Meyer, die über seine künstlerischen Arbeiten in Tageszeitungen berichtete. Im Jahre 1922 bezieht Kurt Wendler eine Wohnung mit Atelier „Berliner Werkstätte“. Seine Entwürfe fanden sich auf Porzellan, Tapeten, Korbwaren Hildburgshausen, Verpackungen von Luxusartikel wieder. Nach der Geburt seiner Tochter 1926 zieht Kurt Wendler wieder nach Berlin zurück und bezieht eine Wohnung am Nollendorfplatz 6, das im Zweiten Weltkrieg zerbombt wurde.

Im Jahre 1931 trennt sich Wendler von seiner Familie. K. W. widmet sich der Porträtmalerei und als Fotograf für Revue- und Bühnenstars der späten 20er Jahre. Filmstars, wie Brigitte Helm, Zara Leander, Lil Dagover sowie Heinz Rühmann wurden von K. W. abgelichtet. Kurt Wendler wurde von den Nationalsozialisten aus den Deutschen Künstlerbund als entartet ausgeschlossen. 1942 wird Kurt Wendler bei der Ufa angestellt. 1943 wird K.W. der zu vier Monaten Haft verurteilt. Wendler gelingt über Fluchthelfer die Flucht nach Belgien wo er sich illegal aufhält. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitet K. W. in Belgien als Fotograf. Aufenthalte in Paris, wo er Entwürfe für Handtaschen, Reklameschilder für Bars und Nachtlokale entwarf, folgten.

1954 zieht Wendler wieder nach Deutschland und bezieht in Frankfurt eine Wohnung. Dort richtet sich Wendler in einem Bauernhof ein Studium ein und widmet sich neuen grafischen Entwürfen und Gemälden. Auch für die Porzellanfabrik Edelstein AG in Küps, die 1974 durch die Porzellanfabrik Heinrich in Selb übernommen wurde, fertigte K. W. 1957 einige Entwürfe. Kurt Wendler verstarb 1980 in Bad Nauheim nach langer Krankheit. Kurt Wendler fertigte für die Phillipp Rosenthal AG in Selb Schalen, Deckelvasen, Kaffeeservice und Schmuck.

Kurt Wendler – Timeline (1893–1980)

Kompakte Lebenschronik des Malers, Grafikers, Fotografen und Porzellangestalters – mit Fokus auf Rosenthal, Filmplakatkunst und die Jahre im Exil.

  1. 1893
    Geburt am 20. Juni in Magdeburg-Buckau.
  2. 1909
    Lehre in den Grusonschen Gewächshäusern, Magdeburg.
  3. 1911
    Besuch der Gartenbauschule in Geisenheim; anschließend Eigenstudium in Grafik und Malerei.
  4. 1917
    Umzug nach Berlin; Tätigkeit als Schaufenster-Dekorateur. Erste Ausstellung im Kunstsalon Erick Blydt.
  5. 1918
    Sonderausstellung „Träume im Bilde“; Philipp Rosenthal gewinnt ihn für Dekorentwürfe (u. a. Indra-Porzellan).
  6. 1919
    Präsentation der „Indra-Porzellane“ auf der Leipziger Frühjahrsmesse; Beteiligung an Ausstellungen in Halle.
  7. 1922
    Gründung des Ateliers „Berliner Werkstätte für z. a. K.“; Entwürfe für Teppiche, Tapeten und Porzellan.
  8. 1927
    Großes Atelier am Nollendorfplatz 6 in Berlin; weitere Dekore für Rosenthal, Bühnen- und Kostümentwürfe.
  9. 1928–40
    Zahlreiche Filmplakate für MGM, FOX, UFA und TOBIS; Porträts von Stars wie Brigitte Helm, Zara Leander und Heinz Rühmann.
  10. 1936
    Ausschluss aus dem Deutschen Künstlerbund als „entartet“; zugleich Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste.
  11. 1942–44
    Verhaftung in Aachen; Haft in Berlin-Plötzensee. 1944 Flucht nach Eupen (Belgien).
  12. ab 1945
    Tätigkeit als Fotograf und Bildreporter in Belgien; Porträt der Königinmutter Elisabeth; Mitarbeit an der Stadtchronik Eupen.
  13. 1954–57
    Umzug nach Frankfurt (1954), dann Bad Vilbel (1956). 1957 Entwürfe für die Porzellanfabrik Edelstein AG, Küps.
  14. 1973
    Starker Sehverlust; Aufgabe der Malerei.
  15. 1980
    Tod am 13. Juni in Bad Nauheim; dortiges Grab.

Skizzen Kurt Wendler

porzellanselb

Ich kaufe Porzellan überwiegend von Rosenthal und KPM von 1950 bis 1980 Studio-Line, Hubert Griemert, Tapio Wirkala, Victor Vasarely, Grießhaber, Otto Piene, Wolf Karnagel und viele mehr.