Antiquitäten

ANTIQUITÄTEN – SAMMELFIEBER

Wer erst einmal sein Faible entdeckt hat, sei es für die Faszination künstlerischen Glases, für aussergewöhnliche Ceramic oder extravagante Porzellan Ideen, der weiß um den Reiz des Sammelfiebers. Rosenthal hatte renommierte Künstler und Designer für die Idee gewinnen können, auf experimentalem Wege eine einzigartige Sammel-Kollektion zu entwickeln – die in der Zeit des ausgeprägten Individualismus sensibilisiert für die Ausdruckskraft künstlerischer Intentionen.

Doch so sehr Rosenthal das künstlerische auch mit einbezog in alle Bereiche der unternehmerischen Identität – so wenig sollen die Entscheidungen über die Realisation künstlerischer Konzepte nur intern stattfinden. Maßgebliche Institution hierfür war die unabhängige Rosenthal Jury aus fünf namhaften Experten der Internationalen Design-Szene. Dieses Gremium befand mit seinem Votum darüber, welche Ideen letztlich unter dem Namen Rosenthal in die Kollektion des „Originalen unserer Zeit“ einging.

ANTIQUITÄTEN
WIR KAUFEN NICHT UM JEDEN PREIS

Bevor Sie uns Ihre Antiquitäten, Porzellan Objekte, Künstlerservice anbieten, sollten Sie, wenn Sie Lust haben, diesen Artikel lesen. Ich bezahle faire Preise für Antiquitäten und Porzellan Objekte. Aber immer öfter bekomme ich die Antwort, dass das gleiche Stück im Ebay für xxxx Euro angeboten wird. Wenn Sie weiterlesen erfahren Sie mehr zum Thema „Wir kaufen“ – nicht zu jeden Preis. Schalk-Thielmann, Adele Vetter um nur einige zu nennen, haben ihre umfangreiche Porzellan Sammlung aufgegeben. Im Auktionshaus Mehlis in Plauen wurde 2014 die Sammlung Vetter versteigert. Derzeit werden 300 Objekte aus der Sammlung Schalk-Thielmann über das Auktionshaus Wendl angeboten.

EINMAL AUS DER SICHT DES SAMMLERS

In den letzten 10 Jahren hat sich der Porzellanmarkt für Hutschenreuther und Rosenthal Porzellan sehr zum negativen gewandelt. Die Preise sind unterdurchschnittlich. In einer Marktanalyse aus dem Jahre 2003 auf der Auktionsplattform Ebay wurden die Preise und Nachfrage nach Sammler Porzellan noch mit ++ (sehr hohe Nachfrage) bewertet.

Warum? Die „Jäger und Sammler“ werden immer älter. Ich verfolge diesen Trend schon seit Jahren. Auf Porzellanbörsen, in den Auktionen (Auktionstagen) ist das Publikum im Schnitt 60 Jahre alt. Auf dem Selber Porzellanflohmarkt (Termin 1./2. August 2015) ist der Trend ebenso zu verfolgen. Die alte Garde der Sammler, teils betuchte ältere Damen und Herren, sterben langsam aus und es kommt nur sehr wenig Nachwuchs. Zum anderen haben die privaten Sammler bereits sehr viele der Objekte der Begierde in ihren Sammlungen, zum anderen sitzt das Geld auch nicht mehr so locker wie früher.

Wenn man die Angebote z.B. Ebay für Jugendstil Figuren verfolgt, so werden diese überwiegend zu sehr hohen Fantasie Preisen angeboten. Kein Sammler dieser Stilrichtung ist derzeit gewillt, solche Preise zu bezahlen. Oft besitzen diese Figuren versteckte Mängel wie z.B. eine Restaurierung oder Beschädigungen. Ein Sammler, der behauptet nur intakte Objekte in seiner Sammlung zu haben, lebt an der Realität vorbei. Die Restauration von Porzellan Figuren hat sich in den letzten Jahren perfektioniert. Viele Restaurierungen können nur von einem Fachmann entdeckt werden.

Liefert man solche Figuren in ein Auktionshaus ein, so werden einem manchmal die Augen geöffnet – wie viele Figuren durch die Hände eines Restaurators gegangen sind. Vertrauen schwindet und Objekte die man beim Kaufen nicht persönlich in Augenschein nehmen kann, werden deshalb nicht mehr so häufig verkauft. Das Wort des Händlers gilt hier nicht mehr. Zu viele geprellte Kunden, gerade auf der Auktionsplattform Ebay haben diesen Ruf ruiniert.

Und selbst in Auktionshäusern wird es immer schwerer für den Auktionator vernünftige Preise für seine Kunden zu erzielen. Die Sammlung Vetter (Hutschenreuther Figuren, Zierporzellan) wurde 2014 unter Wert verkauft. Die junge Generation kann es sich nicht leisten. Wobei es nur einen begrenzten Nachwuchs an jungen Sammlern gibt. Die älteren Sammler interessieren sich nicht oder nur im begrenzten Maße für Porzellan von Hutschenreuther – in ihren Augen zu minderwertig.

Es stellt sich für mich die Frage, ob es sich überhaupt noch lohnt, Porzellan zu sammeln. Als Geldanlage, wie Rosenthal in den 70er und 80er Jahren seine limitierten Kunstobjekte angepriesen hat, wird man keine nennenswerten Zinsen erzielen. Da müssen es schon „Hammer Objekte“ wie die 1967 und 1968 ausgegebenen Kunstobjekte sein (Fontana, Seitz).

Für Objekte die massenhaft ausgeformt worden sind, z.B. der Reigen oder das Sonnenkind (beide Hutschenreuther) ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Selbst für Rosenthal Jugendstil Figuren z.B. Lieberman (Straussenritt, Tempelweihe) sind die Preise mit einem negativen Trend behaftet.

Ich denke und das zeigt auch vor allem die Plattform Ebay, vor Jahren waren dort noch ca. 35.000 Rosenthal Objekte eingestellt – heute ist es nicht mal mehr ein Drittel davon, ist die Tendenz für Sammlerporzellan eher rückläufig zu bewerten. Zu wenig Anbieter, zu hohe Preise und kein Publikum das auch nur annähernd bereit ist diese Fantasiepreise zu bezahlen.

porzellanselb

Zwei Webseiten verschmelzen zu einer Seite über das weiße Gold