Schumann Arzberg

SCHUMANN ARZBERG PORZELLAN
CARL SCHUMANN PORZELLANFABRIK

Arzberg, an der Bahnlinie Nürnberg-Eger, nahe der tschechoslowakischen Grenze, gelegen, verdankt seinen Ruf und sein Aufblühen in erster Linie seiner hochentwickelten Porzellanindustrie, deren Grundstock im Jahre 1881 durch die Erbauung der Stammfabrik der Firma Schumann Arzberg, Porzellanfabrik, Aktiengesellschaft, gelegt wurde. Die eingeengte Lage des Stammhauses inmitten der Stadt war einer größeren Entwicklung hinderlich, so daß eine Verlegung ins Auge gefaßt werden mußte.

ERRICHTUNG NEUBAU

Im Jahre 1898 wurde auf dem neuerworbenen, direkt an der Bahn gelegenen Grundstück der erste Neubau der jetzigen Fabrik errichtet und durch fortwährende Erweiterungsbauten die heutige große, in jeder Hinsicht mustergültige Werksanlage geschaffen. Das Werk, das 50000 qm bebaute Fläche umfaßt, war seiner Zeit mit den modernsten Maschinen ausgerüstet, besaß 10 Porzellanbrennöfen und beschäftigte mehr als 800 Personen. Außerdem war ihm eine neuzeitlich eingerichtete Kunstanstalt, in der die zur Dekorierung des Porzellans notwendigen Buntdrucke erzeugt werden, angegliedert sowie ein Sägewerk mit Kisten und Holzwollefabrik. Für die Leistungen der Firma Schumann Arzberg auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge sprachen die in einem großen Neubau eingerichteten Speise- und Schlafsäle, Bibliotheks- und Leseräume sowie die gegenwärtig 19 Wohnhäuser umfassende Wohnhaus-Kolonie.

PORZELLAN SPEZIALITÄT DURCHBRUCH

Besonderes Augenmerk wurde schon vom Anfang von der Porzellanfabrik Schumann Arzberg an auf die Herstellung von durchbrochenen Porzellanen wie Obst- und Dessert-Service, Fruchtkörbe, Schalen usw. gerichtet und steht die Firma dank ihrer vortrefflichen Fabrikationseinrichtungen für ihre Spezialartikel in Bezug auf Leistungsfähigkeit und Auswahl unbestritten an erster Stelle. Den Leistungen der Firma in diesen Spezialartikeln schließt sich die seit vielen-Jahren mit stets wachsendem Erfolg betriebene Fabrikation von gediegenen Gebrauchsgegenständen wie Kaffee-, Tee-, Mokka- und Frühstück-Servicen, Obst-, Salat-, Kuchen- und Kindersätzen würdig an. Die überaus gute Aufnahme, welche auch ihre neu herausgebrachten Tafelservice gefunden haben, läßt darauf schließen, daß die Firma in dem Bestreben, durch sorgfältiges gegenseitiges Abstimmen von Form und Dekor das Porzellan zu einem Träger verfeinerter Geschmackskultur machte, auf dem richtigen Wege war. Der Name „Schumann-Porzellan“ galt in aller Welt als ein Begriff für höchste deutsche Qualitätsarbeit.

Über das Verschwinden einer Porzellanfabrik (Waldsassen)

CARL UND KATHARINA SCHUMANN

Carl und Katharina Schumann sind eines der gewiss ganz seltenen Ehepaare, in denen jeder Gatte und zwar jeder für sich zum Ehrenbürger seiner Stadt ernannt wurde. Carl Schumann, der Begründer der das innere Gepräge unserer Stadt auch heute noch beherrschenden Porzellanfabrik, wurde am 30. März 1871 zu Selb als jüngster Sohn des damaligen Oberdrehers Christian Heinrich Schumann geboren. 1873 machte sich sein Vater selbständig, indem er unterhalb der heutigen Porzellanfabrik Arzberg einen Betrieb zur Herstellung von Tonwaren (Bauverzierungen) mit einem Brennofen gründete. Bei dem bald darauf beginnenden Bahnbau musste das Unternehmen verschwinden. Dafür wurde 1881 im alten Prinzinghaus am Markte (Rathausstraße 33) eine Porzellanfabrik errichtet.

Schon drei Jahre nachher, 1884, wurde dem jungen Carl, der so keine ganz rosige Jugend verleben konnte, der Vater durch den Tod entrissen Nach Besuch der Realschule trat er in der Eisenhandlung Rieß zu Bayreuth in die Lehre. Dann nahm er eine Stellung bei einer Hamburger Exportfirma an, von wo aus er nach England kam. Dort eignete er sich seine großzügige Betriebsleitung an. Mit 21 Jahren kehrte er in die Heimat zurück, um den väterlichen Betrieb zu übernehmen, den seine unermüdliche Schaffenskraft zur heutigen Blüte brachte. Schumann verlegte ihn allmählich aus der Stadtmitte an seine heutige Stelle und verwirklichte den Gedanken, die damals besonders beliebten Durchbruchporzellane im Stanzverfahren herzustellen. Ein Magenleiden machte am 27. März 1926 zu Heidelberg dem noch viel verheißenden Leben ein Ende.

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