Schumann Porzellan Arzberg

Schumann Porzellan Arzberg – Aufstieg, Blüte und Ende einer Porzellan-Ikone

Die Geschichte der Schumann-Porzellan in Arzberg gehört zu den prägenden Kapiteln der oberfränkischen Porzellanindustrie. Vom Aufbau im 19. Jahrhundert über die künstlerische Vielfalt der Zwischenkriegszeit bis zur Schließung 1994 und dem Abriss 2015: Dieser Überblick ergänzt deinen bestehenden Beitrag und führt ihn bis in die Gegenwart fort.

Gründung und Aufstieg im 19. Jahrhundert

Die Firma Schumann wurde 1881 von Christian Schumann in Arzberg registriert und entwickelte sich rasch zu einem gefragten Hersteller für Zier- und Gebrauchsporzellan. Der frühe Fokus auf saubere Masse, belastbare Glasur und durchdachte Dekorationen legte den Grundstein für den späteren Exporterfolg. Das Markenzeichen – ein gekröntes Schild mit Schriftzug „Schumann Arzberg“ – wurde international bekannt und stand für solide Oberfränkische Porzellanqualität.

Wettbewerbsfähig blieb Schumann durch die Verbindung von moderner Technik und handwerklichem Können. Neue Öfen, verbesserte Schlämmereien und gut ausgebildete Fachkräfte sorgten für Skalierbarkeit und für gleichbleibend hohe Qualitätsstandards.

Zwischenkriegszeit: Sortimente & künstlerische Vielfalt

Nach dem Ersten Weltkrieg setzte Schumann auf künstlerisch anspruchsvolle Serviceformen mit floralen Dekoren, Goldrändern und klassizistischen Linien. Unter Carl Schumann II gewann die Fabrik neue Kundenkreise: Die Kombination aus industrieller Fertigung und kunsthandwerklicher Dekoration brachte Tafelgeschirren und Prunkstücken gleichermaßen Profil.

In den 1920er- und 1930er-Jahren erweiterte man das Repertoire um unterschiedliche Qualitäts- und Preisklassen, was Schumann im In- und Ausland als vielseitigen Anbieter positionierte.

Zweiter Weltkrieg und Neuanfang

Der Krieg brachte erhebliche Einschnitte; zivile Fertigung ruhte teilweise. Nach 1945 begann der schrittweise Wiederaufbau der Produktion. Man kehrte zu bewährten Dekoren zurück und modernisierte zugleich die Fertigung. Bereits in den 1950er-Jahren gewann das Unternehmen erneut an Fahrt und knüpfte an die Vorkriegstradition an.

1957 beschäftigte Schumann in Arzberg rund 1.100 Mitarbeitende. Nach dem Rücktritt von Carl Schumann II im Jahr 1961 übernahm Carl Schumann III die Leitung und führte die Ausrichtung auf solide Tafelgeschirre und dekorative Porzellane fort.

Globalisierung, Preisdruck und Schließung 1994

Ab den 1970er-Jahren verschärfte der internationale Wettbewerb den Preisdruck. Trotz Investitionen, Sortimentspflege und Anpassungen an neue Geschmacksbilder (z. B. schlichtere Dekore) ließ sich der Trend nicht umkehren. In den frühen 1990er-Jahren wurden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zunehmend schwierig – die Produktion wurde 1994 eingestellt.

Ein Werksverkauf bestand noch einige Jahre und führte Restposten, Auslaufserien und Musterstücke. Für Sammler war dies eine letzte Gelegenheit, original signierte Waren direkt am Standort zu erwerben.

Abriss 2015 und Erinnerungskultur

2015 erfolgte der vollständige Abriss des Fabrikgeländes. Damit verschwand eine der traditionsreichsten Produktionsstätten aus dem Arzberger Stadtbild. Heute erinnern die denkmalgeschützte Schumann-Villa sowie ein historisches Taubenhaus an die industrielle Vergangenheit. In lokalen Sammlungen, Museen und privaten Nachlässen lebt die Marke Schumann Arzberg fort.

Sammler schätzen vor allem die dekorreichen Service der Zwischenkriegszeit sowie die qualitätvollen 1950er-Jahre-Serien. Typische Sammelkriterien sind Vollständigkeit, Erhaltungszustand (Ränder, Standringe, Golddekor) und Bodenmarken.

Kurz-Timeline
1881
Gründung/Eintragung Schumann Arzberg.
1920er–30er
Künstlerische Vielfalt, Export; florale und klassizistische Dekore.
1957
Ca. 1.100 Beschäftigte; 1961 Übergang an Carl Schumann III.
1994
Produktionsende; Werksverkauf noch einige Jahre aktiv.
2015
Abriss des Werksgeländes; Villa und Taubenhaus bleiben als Zeugnisse.

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