Victor Vasarely

Victor Vasarely und seine Entwürfe für Rosenthal

Victor Vasarely (1906–1997), ungarisch-französischer Künstler und Begründer der Op-Art, zählt zu den bedeutendsten kreativen Persönlichkeiten, die für Rosenthal gearbeitet haben. Bekannt für seine geometrisch-abstrakten Kompositionen, nutzte Vasarely optische Effekte, um Bewegung und räumliche Tiefe zu erzeugen – eine Bildsprache, die perfekt mit der Philosophie der Rosenthal Studio Line und den limitierten Kunstreihen harmonierte.

Zusammenarbeit mit Rosenthal

Seine Zusammenarbeit mit Rosenthal begann Mitte der 1970er-Jahre im Rahmen der „Limitierten Kunstreihe“, die zwischen 1974 und den 1980er-Jahren zahlreiche internationale Künstler einbezog. Vasarely entwarf „unités plastiques“ – streng geometrische, farbintensive Motive, die auf Porzellanobjekte übertragen wurden. Diese Arbeiten zeigten klar seine Handschrift: präzise Raster, optische Illusionen und kontrastreiche Farbflächen.

Die Porzellanstücke mit Vasarelys Motiven wurden vor allem auf Teller- und Wandobjekten sowie Vasen realisiert. Die Serien erschienen in streng limitierter Auflage, häufig nummeriert und signiert. Sie richteten sich an Sammler und Kunstliebhaber, die sowohl die gestalterische Qualität als auch den hohen handwerklichen Anspruch von Rosenthal schätzten.

Charakteristik und Techniken

Charakteristisch für die Rosenthal-Werke Vasarelys war die perfekte Übertragung seiner grafischen Op-Art in keramische Dekoration – eine Herausforderung, da die Farb- und Formpräzision seiner Entwürfe hohe Anforderungen an den Druck und die Glasur stellte. Rosenthal setzte dabei auf aufwendige Siebdruckverfahren und manuelle Veredelung, um die charakteristischen optischen Effekte unverfälscht wiederzugeben.

Bedeutung für Sammler

Heute zählen die Vasarely-Objekte aus der Rosenthal Studio Line zu begehrten Sammlerobjekten. Gut erhaltene Stücke aus den limitierten Auflagen erzielen auf dem Kunst- und Porzellanmarkt regelmäßig hohe Preise, insbesondere wenn sie im Originalkarton mit Echtheitszertifikat angeboten werden.

Mit seinen Entwürfen für Rosenthal gelang Victor Vasarely eine Synthese aus Kunst und Design, die bis heute den experimentellen Geist der Rosenthal Studio Line widerspiegelt. Seine Arbeiten sind ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie avantgardistische Kunstströmungen der Nachkriegszeit ihren Weg auf hochwertiges Porzellan fanden – und dort zu zeitlosen Designklassikern wurden.

Biografie von Victor Vasarely

Victor Vasarely wurde 1908 in Pécs, Ungarn, geboren. Er studierte am Bauhaus unter Walter Gropius und kam 1930 nach Frankreich. Dort lebte und arbeitete er in Gordes, Annet-sur-Marne und Aix-en-Provence. Vasarely gehörte über drei Jahrzehnte hinweg zu den führenden Künstlern seiner Zeit und gilt als Wegbereiter der Op-Art. Rang und Bedeutung seines Werkes verschafften ihm internationale Anerkennung und Weltgeltung.

Für Vasarely war Kunst mehr als reine Ästhetik: Er verstand sie als Stimulans für den Menschen, als Mittel zur Harmonie und zum Wohlbefinden. Seine Visionen einer farbigeren Umwelt und urbaneren Stadt stellte er in mehreren Büchern dar. Im Februar 1976 wurde in Aix-en-Provence das Vasarely-Museum eröffnet – ein lebendiges Zentrum für die theoretische und praktische Arbeit des Künstlers. Die Stiftung Vasarely verfolgt bis heute das Ziel, seine Ideen in das Raum- und Farbgefühl des Menschen im Alltag einzuführen.

Mit seinem System der „unités plastiques“ entwickelte Vasarely die Grundlage seines Schaffens: die Einheit von Form und Farbe. Seine Arbeiten für Rosenthal sind eine direkte Visualisierung dieses künstlerischen Konzepts. Für sein Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit der Goldmedaille der Mailänder Triennale, dem Guggenheim-Preis, dem Preis für Malerei des Carnegie Instituts sowie dem Ehrentitel als Professor an der Hochschule für angewandte Künste in Budapest. Vasarely selbst sah sich nicht als traditionellen Künstler, sondern als Hersteller ästhetischer Produkte – als Forscher auf ästhetischem Gebiet.

Fazit

Victor Vasarely hat mit seinen Entwürfen für Rosenthal eindrucksvoll bewiesen, wie sich avantgardistische Kunstströmungen und industrielles Porzellan-Design verbinden lassen. Seine Werke sind heute nicht nur wertvolle Sammlerstücke, sondern auch bleibende Zeugnisse einer Epoche, in der Kunst und Design enger zusammengerückt sind. Damit bleibt Vasarely eine Schlüsselfigur der Rosenthal-Geschichte und der internationalen Designmoderne.

Porzellanmotiv

Rosenthal Vasarely Vase

Victor Vasarely – Vater der Op Art

Frühe Jahre und Ausbildung

Victor Vasarely wurde 1908 in Pécs, Ungarn, geboren. Nach dem Abitur begann er zunächst ein Medizinstudium, entschloss sich aber 1927 für ein künstlerisches Studium. Er schrieb sich an der Akademie für Malerei in Budapest ein und wechselte 1928 an die Akademie Mühely, das sogenannte Bauhaus von Budapest. Dort studierte er bei Alexandre Bortnyik, dessen Unterricht stark vom Bauhaus beeinflusst war. Bortnyik legte großen Wert darauf, Technik und Kunst zu verbinden und Harmonie zu schaffen. Vasarely beschäftigte sich bereits früh mit Transparenz, Lichtbrechung und optischen Effekten.

Übersiedlung nach Paris und erste Arbeiten

1930 siedelte Vasarely nach Paris über, wo er zunächst als Gebrauchsgrafiker tätig war. Schon vor seinem Eintritt ins „Budapester Bauhaus“ hatte er kleine Erfolge erzielt und versuchte nun, in Frankreich seinen Weg zu machen. Ziel war es, einen Leitfaden zu entwickeln, der das Zusammenspiel von Linien, Formen und grafischen Strukturen ordnete. Dabei konzentrierte er sich auf Tiermotive wie Zebras und Tiger, deren Streifen er zu Bewegungsstudien und abstrakten Mustern entwickelte.

Es entstanden transparente Würfel, geometrische Kompositionen und die ersten Versuche in axonometrischer Perspektive – räumliche Gebilde, die durch Parallelprojektionen auf eine Ebene übertragen wurden. Diese Experimente führten Vasarely schließlich zu konstruktiv-geometrischer Abstraktion.

Künstlerische Entwicklung und Serien

Vasarely begann Serien wie „Belle Isle“, bei der er versuchte, natürliche, unregelmäßige Formen in geometrische Ordnung zu überführen. Mit der Serie „Cristal“ beschäftigte er sich mit Transparenz und Perspektive. Ein wichtiges Prinzip seiner Kunst war die Einheit von Innen und Außen. 1951 entstand die Serie „Denfert-Rochereau“, inspiriert von den gekachelten Wänden der Pariser Metro. Vasarely entdeckte hier seine Sprache der „reinen Komposition“, in der Form und Farbe untrennbar miteinander verbunden waren. Daraus entwickelte er das Konzept der „plastischen Einheit“ – ein Grundpfeiler seiner späteren Op-Art.

Reduktion auf Schwarz und Weiß

In einer Phase der Reduktion beschränkte sich Vasarely auf Schwarz und Weiß. Er präsentierte Positive und Negative in reinem Zustand und erzeugte damit eine Vielzahl visueller Effekte. Diese Konzentration auf elementare Formen war Ausgangspunkt für die Entwicklung seiner späteren Op-Art, die in den fünfziger Jahren als eigenständige Kunstströmung anerkannt wurde.

Architektur und Materialexperimente

Neben der Malerei widmete sich Vasarely auch der Architektur. Seine Vision war eine polychrome Stadt, in der Farben und Formen harmonisch in das Stadtgefüge eingebettet sind. Er experimentierte mit Materialien wie Beton, Glas und Polyester sowie mit Keramik- und Fayence-Kacheln. Alle Arbeiten basierten auf seinen geometrischen Prinzipien der „plastischen Einheit“ und waren für serielle Reproduktion gedacht. Vasarely setzte bewusst auf Reproduzierbarkeit, um seine Ideen breiter zugänglich zu machen. Dabei ließ er Assistenten seine Entwürfe in großem Maßstab umsetzen und experimentierte mit Collagen, Computerbildern und Codes aus Farben und Ziffern.

Späte Werke und „Planetarische Folklore“

1962 wandte sich Vasarely nach seiner Schwarz-Weiß-Phase erneut der Farbe zu. Es entstand die Serie „Planetarische Folklore“, die in die Kunstgeschichte einging. Vasarely beschäftigte sich nun zunehmend mit optischen Täuschungen, Bewegung, Illusion von Tiefe und der Wirkung von Kontrasten. Damit wurde er endgültig zum „Vater der Op Art“.

Fazit

Victor Vasarely verband in seinem Werk Bauhaus-Ideen mit radikaler Reduktion und optischer Täuschung. Seine Arbeiten basierten auf der „plastischen Einheit“ von Form und Farbe und inspirierten Generationen von Künstlern. Mit seinen Gemälden, Wandbildern, architektonischen Visionen und Materialexperimenten wurde er zum Wegbereiter der Op-Art. Seine Wirkung ist bis heute spürbar, nicht nur in der Kunst, sondern auch im Design und in der Architektur.

Ankauf: Victor Vasarely – Rosenthal

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Victor Vasarely – Op-Art Platten (Rosenthal)

In der limitierten Kunstreihe übertrug Rosenthal ab den 1970er-Jahren Motive von Victor Vasarely auf flache Porzellanplatten – meist rechteckig oder quadratisch – als Wandobjekte. Typisch sind streng geometrische Raster, optische Illusionen und kontrastreiche Farbfelder. Die Werke entstanden als Siebdruckdekor auf Hartporzellan, in nummerierten Auflagen. Nachfolgend eine Liste mit editierbaren Feldern für Markierungen und Hinweise.

Bezeichnung ▲▼ Motiv/Serie ▲▼ Jahr (ca.) ▲▼ Format ▲▼ Technik Markierungen Hinweise

porzellanselb

Ich kaufe Porzellan überwiegend von Rosenthal und KPM von 1950 bis 1980 Studio-Line, Hubert Griemert, Tapio Wirkala, Victor Vasarely, Grießhaber, Otto Piene, Wolf Karnagel und viele mehr.