Walter Gropius

Walter Gropius war ein Großneffe des Architekten Martin Gropius. Seine Eltern waren Walter Gropius, der seinerzeit Geheimer Baurat im Deutschen Reich war, sowie Manon Gropius, geborene Scharnweber. 1910 lernte er Alma Mahler, die Frau des Komponisten Gustav Mahler, kennen und begann ein Verhältnis mit ihr. 1915 – einige Jahre nach Mahlers Tod – heirateten sie. Ihrer gemeinsamen Tochter Alma Manon (1916–1935), wurde nach deren frühem Tod durch Alban Bergs Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“ ein musikalisches, durch Franz Werfel ein literarisches Denkmal gesetzt. Die Ehe wurde 1920 geschieden. 1903 begann Gropius ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule München, das er später an der Technischen Hochschule Charlottenburg fortsetzte, 1907 aber ohne Diplom abbrach.


1907 trat er in das Büro von Peter Behrens ein, in dem neben ihm auch andere später berühmt gewordene Architekten gearbeitet hatten, unter anderen Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier. 1910, nach dreijähriger Mitarbeit bei Behrens, machte sich Gropius als Industriedesigner und Architekt selbständig. Als Formgestalter entwarf er Inneneinrichtungen, Tapeten, Serienmöbel, Autokarossen und eine Diesellokomotive. Seine erste bedeutende architektonische Arbeit war das Fagus-Werk in Alfeld an der Leine, das er zusammen mit Adolf Meyer baute. Dieser Fabrikbau gilt mit seiner Stahl- und Glasarchitektur als richtungsweisendes Werk der später sogenannten „modernen Architektur“, die in den 1920er-Jahren unter der Bezeichnung „Neues Bauen“ oder „Neue Sachlichkeit“ zum allgemeinen Begriff wurde.

Für die Ausstellung des Deutschen Werkbundes 1914 in Köln baute Walter Gropius mit Meyer zusammen eine Musterfabrik, die sich später ebenfalls als bedeutender Beitrag zur modernen Architektur erweisen sollte. Die Besonderheit dieses Baus waren rund verglaste Treppentürme, die als neues gestalterisches Motiv später, in den 1920er-Jahren, bei Erich Mendelsohn in seinen Warenhäusern häufige Verwendung fanden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Gropius zum Begründer des Bauhauses: Er wurde 1919 auf Vorschlag Henry van de Veldes als dessen Nachfolger zum Direktor der Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst in Weimar (Thüringen) ernannt und gab der neuen Schule den Namen „Staatliches Bauhaus in Weimar“. Gropius hatte das Amt des Direktors (zunächst in Weimar bis 1926 und danach in Dessau) inne. 1928 übergab er es an den Schweizer Urbanisten Hannes Meyer, der bereits 1930 aus politischen Gründen entlassen wurde (Ludwig Mies van der Rohe führte es bis zur Schließung 1933).

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