Philip Rosenthal

Philip Rosenthal (* 23. Oktober 1916 in Berlin; † 27. September 2001 in Selb) war ein deutscher Industrieller und Politiker. Er promovierte in Oxford zum Master of Arts in Philosophie, Politik und Wirtschaftswissenschaften und meldete sich am 8. September 1939 in Marseille als Freiwilliger zur französischen Fremdenlegion. Seine Erlebnisse in der Legion schrieb er in seinem Buch Einmal Legionär (Albrecht Knaus Verlag, Hamburg, 1980, ISBN 3-8135-1085-9) nieder. 1950 trat Philip Rosenthal in die väterliche Porzellanfirma, die Rosenthal AG, ein und wurde 1958 deren Vorstandsvorsitzender. Von 1981 bis 1989 war er Vorsitzender des Aufsichtsrats.

Philip Rosenthal mit Porzellanunternehmern Stadt Hotel Selb
Philip Rosenthal mit Porzellanunternehmern Stadt Hotel Selb

1969 trat er der SPD bei und wurde im selben Jahr als Direktkandidat in den Bundestag gewählt. Im September 1970 wurde der Unternehmer Parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium unter Karl Schiller, trat wegen Differenzen mit diesem über das Tempo der Umsetzung der Arbeitnehmerbeteiligung jedoch im November 1971 von diesem Amt zurück: Bundestagsabgeordneter blieb Rosenthal aber bis 1980. Das Streben nach sozialer Gerechtigkeit im Zusammenwirken von Unternehmen und Mitarbeitern war ein dominierendes Thema in seinem Leben. Als Unternehmer setzte er sich für die Beteiligung der Arbeitnehmer am „Sagen und Haben“ durch Mitbestimmung und Vermögensbildung am Produktivkapital ein.

Unternehmer und Designer

Ausserdem war Philip Rosenthal Präsident des Rats für Formgebung und Vorsitzender des Bauhaus-Archivs, Berlin, sowie Vorsitzender des Verbandes der Keramischen Industrie. Sein zentrales Anliegen als Mensch und Unternehmer war die „gestaltete Umwelt“ mit originaler Kunst und zeitgemässem Design zur Erhöhung der Lebensqualität des Einzelnen.

In Zusammenarbeit mit herausragenden Künstlern und Designern aus aller Welt gelang es Philip Rosenthal in den späten 50er und den 60er Jahren, die Rosenthal Studio-Linie zu einem anerkannten Leitbild für modernes Design zu machen. Aus der Porzellanfabrik seines Vaters wurde ein Unternehmen für zeitgemässe Tisch- und Wohnkultur.

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