Bele Bachem und Philipp Rosenthal

Bele Bachem (17. Mai 1916 in Düsseldorf; † 5. Juni 2005 in München) war eine deutsche Malerin, Grafikerin, Bühnenbildnerin und Professorin für Grafik an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in West-Berlin. Mitte der 1960er-Jahre begann ihre künstlerische Zusammenarbeit mit Philipp Rosenthal jun. (23. September 1916 in Berlin; † 28. September 2001 in Selb), dem Vorstandsvorsitzenden der Rosenthal AG. Rosenthal nutzte die von ihm 1961 gegründete Linie Rosenthal Studio-Line, um international bekannte Künstler für die Gestaltung von Porzellanobjekten zu gewinnen.

Bachem brachte in diese Kooperation ihren unverwechselbaren, erzählerischen Stil ein, der in der Porzellanwelt einzigartig war. Die ersten Entwürfe von Bele Bachem für Rosenthal erschienen 1964. In den späten 1960er- und 1970er-Jahren entstanden limitierte Teller-Editionen mit Durchmessern zwischen 16 und 40 Zentimetern, Zylindervasen mit Höhen zwischen 18 und 36 Zentimetern, Wandbilder auf Porzellanplatten bis etwa 40 × 30 Zentimeter sowie Schalen mit Durchmessern von 20 bis 32 Zentimetern. Die Dekore wurden in farbigen Unterglasur- und Überglasurtechniken sowie mit Goldauflagen umgesetzt. Übliche Auflagen betrugen 999 nummerierte Exemplare pro Motiv, versehen mit der Signatur von Bele Bachem und der Kennzeichnung Rosenthal Studio-Line, häufig mit Produktionsjahr am Boden.

Vermarktet wurden diese Objekte in den Rosenthal Studio-Häusern in München, Hamburg und Frankfurt. Internationale Präsentationen erfolgten unter anderem auf der Frankfurter Messe „Ambiente“ sowie auf Designschauen in Mailand und Paris. Die Preise bei Erstausgabe lagen für große Teller (Ø 32 cm) zwischen 120 und 180 DM, für große Vasen (36 cm) zwischen 350 und 500 DM. Neben den limitierten Editionen gab es auch unlimitierte Serien, die im regulären Katalog geführt wurden, deren Produktionsdauer jedoch meist unter fünf Jahren lag.

Philipp Rosenthal positionierte Bele Bachem gezielt als Vertreterin einer künstlerisch-literarischen Avantgarde innerhalb des Rosenthal-Programms. Sie gehörte damit zu einer kleinen Gruppe von Künstlern, darunter Salvador Dalí, Bjørn Wiinblad, Ernst Fuchs und Otto Piene, die in den 1960er- und 1970er-Jahren für Rosenthal tätig waren. Heute gelten viele ihrer Arbeiten als begehrte Sammlerstücke, insbesondere vollständig erhaltene limitierte Serien.

porzellanselb

Ich kaufe Porzellan überwiegend von Rosenthal und KPM von 1950 bis 1980 Studio-Line, Hubert Griemert, Tapio Wirkala, Victor Vasarely, Grießhaber, Otto Piene, Wolf Karnagel und viele mehr.