Porzellanfabrik Hertwig & Co. – Katzhütte (Thüringen)
Die Porzellanfabrik Hertwig & Co. in Katzhütte (Thüringer Wald) war von 1864 bis 1990 ein bedeutender Produzent von Puppenteilen, Figuren und Zierporzellan. Die Erzeugnisse wurden weltweit exportiert und sind bis heute bei Sammlerinnen und Sammlern geschätzt.
Gründung & frühe Jahre
1864 gründeten Christoph Hertwig und Benjamin Beyermann die Fabrik auf dem Gelände eines ehemaligen Hammerwerks. Bereits ab 1865 umfasste das Programm Puppenköpfe und Biskuitteile sowie Pfeifenstummel, Figuren und Nippes. 1869 schied Beyermann aus; die Leitung ging später auf die Söhne Karl und Friedrich Hertwig über.
Wachstum & Export
Um 1890 beschäftigte Hertwig & Co. rund 300 Mitarbeitende, ergänzt durch zahlreiche Heimarbeiterinnen. Die Figuren- und Nippesproduktion wurde konsequent ausgebaut; um 1900 etablierten sich Exporte nach Europa und in die USA. Beliebt waren Kinder- und Tierdarstellungen sowie Biskuit- und Dekorfiguren.
1912 folgte ein Höhepunkt mit der Fertigung der berühmten Kewpie-Figuren nach Entwürfen von Rose O’Neill.
Gestaltung & Modellprogramm
Zwischen 1877 und 1887 prägten Arbeiten des Bildhauers Reinhard Möller das Sortiment. Spätere Jahrzehnte brachten neue Glasuren, Dekore und Serien; in den 1920er Jahren erreichte die künstlerische Qualität ein hohes Niveau.
DDR-Zeit & Schließung
1958 erfolgte die Verstaatlichung und Integration als VEB Zierkeramik Katzhütte; Exportware trug den Stempel „Made in GDR“. In den 1970er Jahren blieb die Produktion unter Kombinatsstrukturen exportorientiert, die Qualitätsstandards wurden gehalten. 1990 wurde der Betrieb im Zuge der Wiedervereinigung stillgelegt – die Marke lebt im Sammlermarkt fort.
Literatur & Quellen
Zusammenstellung nach zeitgenössischen Katalogen, Firmenprospekten und regionalgeschichtlichen Notizen zu Hertwig & Co. (1864–1990).
Katzhütte Porzellan – Thüringer Porzellankunst mit Tradition
Das Katzhütte Porzellan hat seinen Ursprung in einer der ältesten Porzellanregionen Deutschlands – dem Thüringer Wald. Die bekannteste Fabrik, Hertwig & Co., prägte den Ort ab dem späten 19. Jahrhundert mit figürlichem Zier- und Gebrauchsporzellan. Besonders die Tier- und Menschenfiguren sind heute bei Sammlerinnen und Sammlern weltweit geschätzt.
Historischer Überblick
Gegründet 1890, begann Hertwig & Co. mit der Produktion von Puppenköpfen und Biskuitfiguren. Um 1900 erweiterte man das Sortiment um dekorative Vasen und Alltagsgeschirr. Die Lage bot ideale Voraussetzungen: Rohstoffvorkommen, qualifizierte Fachkräfte und gute Transportwege. Nach 1945 stand die Fabrik zunächst unter sowjetischer Verwaltung, ab den 1970er Jahren unter staatlicher Kontrolle der DDR. Die Qualität blieb hoch, die Vielfalt nahm jedoch ab. Mit der Wiedervereinigung 1990 endete die Produktion.
Timeline – Katzhütte Porzellan
- 1890 Gründung von Hertwig & Co. in Katzhütte, Beginn mit Puppenköpfen und Biskuitporzellan.
- 1900 Sortimentserweiterung um dekorative Figuren, Vasen und Gebrauchsgeschirr.
- 1920er–1930er Export von Tierfiguren und Dekorationsobjekten nach Europa und in die USA.
- 1945 Unter sowjetischer Verwaltung, Fortführung der figürlichen Produktion.
- 1970er Eingliederung in den DDR-Volkseigenen Betrieb, Exportware für Devisen.
- 1990 Betriebseinstellung nach der Wende; Marke bleibt im Sammlermarkt präsent.

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