Rosenthal Form 11286 „Hommage à Darmstadt“ – Design von Lino Sabattini

Die Form 11286 „Hommage à Darmstadt“ ist ein herausragendes Beispiel für die Verbindung von avantgardistischem Industriedesign und traditioneller Porzellankunst bei Rosenthal. Entworfen wurde sie von Lino Sabattini, einem der bedeutendsten italienischen Designer der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sabattini, der vor allem durch seine Arbeiten in Metall – insbesondere für Christofle – bekannt wurde, übertrug seine skulptural-minimalistische Formensprache hier auf Porzellan und Metall.

Designcharakteristik

Das Service besticht durch seine reduzierten, kugelnahen Volumina und geradlinigen, metallischen Griffe und Deckel. Die Hauptkörper von Kanne, Zuckerdose und Milchkännchen erscheinen als nahezu perfekte, matte Kugeln. Die Oberflächen sind in tiefem, satiniertem Schwarz gehalten, was die klare Geometrie zusätzlich betont und dem Service eine fast skulpturale Präsenz verleiht.

Die Griffe und Deckelknäufe sind aus poliertem Metall gefertigt und setzen einen markanten Kontrast zur matten Porzellanoberfläche. Diese Materialkombination von kühlem Metall und edlem Porzellan verweist auf die industrielle Formensprache, die Sabattinis Werk durchzieht.

„Hommage à Darmstadt“ – der Name

Der Titel „Hommage à Darmstadt“ verweist auf die Künstlerkolonie Darmstadt auf der Mathildenhöhe, ein Zentrum des Jugendstils und der frühen Moderne um 1900. Sabattini interpretiert den Gedanken der Gesamtkunstwerke in einer zeitgenössischen Form: klare Linien, strenge Symmetrien und eine kompromisslose Reduktion auf Funktion und Form.

Funktion und Ergonomie

Trotz der skulpturalen Wirkung ist das Service auf Praxisnähe ausgelegt. Die kugeligen Kannen liegen gut in der Hand, der metallische Griff bietet Stabilität, und die proportionierten Ausgüsse sorgen für ein präzises Einschenken. Die Zuckerdose und das Milchkännchen fügen sich nahtlos ins Gesamtbild ein, wodurch auf dem Tisch ein harmonisches Ensemble entsteht.

Sammlerwert und Seltenheit

Die Form 11286 zählt zu den gesuchten Designklassikern im Rosenthal-Portfolio. Aufgrund der besonderen Materialkombination und des vergleichsweise kurzen Produktionszeitraums sind gut erhaltene Sets selten auf dem Markt. Originale mit vollständigem Umfang (Kanne, Zuckerdose, Milchkännchen, Tassen, Teller) und unbeschädigten Metallteilen erzielen bei Sammlern hohe Preise.

Das Rosenthal Kaffee-/Teeservice Form 11286 „Hommage à Darmstadt“ von Lino Sabattini ist mehr als ein funktionales Service – es ist ein Designobjekt im Grenzbereich zwischen Kunst und Gebrauchsgegenstand. Mit seiner klaren Formensprache, der markanten Schwarz-Metall-Optik und dem kulturhistorischen Bezug ist es ein Glanzstück moderner Porzellangestaltung, das sowohl in einer Sammlung als auch im gehobenen Gebrauch überzeugt.

Rosenthal Form 11286 „Hommage à Darmstadt“ – Kaffee/Teeservice von Lino Sabattini

Skulpturale Kugelvolumina, strenge Symmetrie und kühle Metallakzente: Mit der Form 11286 „Hommage à Darmstadt“ überträgt Lino Sabattini seine reduktionistische Gestaltung auf Porzellan. Das Ensemble wirkt wie ein Objektservice – klar, funktional, mit hohem Wiedererkennungswert auf dem Tisch.

Rosenthal Form 11286 „Hommage à Darmstadt“ – schwarze Kanne, Zuckerdose, Milchgießer mit Metallgriffen
Darmstadt Form 11286 Hommage à Darmstadt – Lino Sabattini

Designidee & Einordnung

Sabattinis Ansatz folgt dem Prinzip der form follows function: nahezu kugelförmige Korpora in sattem, mattem Schwarz treffen auf linear geführte Metallgriffe und zylindrische Deckelknäufe. Der Kontrast zwischen samtiger Porzellanoberfläche und poliertem Metall schärft die Silhouette und verankert die Teile in der Tradition industrieller Moderne – eine Hommage an die Gestaltideen von Darmstadt (Mathildenhöhe) mit zeitgemäßer Strenge.

Trotz der objekthaften Präsenz bleibt das Service praxisnah: stabile Griffe, wohlproportionierte Ausgüsse und ein ruhiger Stand. Zuckerdose und Milchgießer schließen die Reihe zu einem geschlossenen Ensemble.

Materialien, Merkmale & Hinweise für Sammler

Komponente Material/Finish Form-/Funktionsmerkmale Sammlerhinweise
Korpus Hartporzellan, schwarz matt Nahezu kugelförmig; ruhiger Stand; ruhige, geschlossene Flächen Auf Kratzer und Glanzstellen in der Mattglasur achten
Griffe/Knäufe Poliertes Metall Geradlinig, kühl; sicherer Griff; klarer Materialkontrast Metall auf Kratzer, Korrosion oder Lockerung prüfen
Ausguss Porzellan, innen sauber glasiert Präziser Guss; kontrollierter Fluss Innenflächen auf Verfärbungen/Rückstände checken
Markung Rosenthal-Marke, Form-/Dekorangaben Je nach Produktionszeitraum variierend Marke/Nummern fotografieren; OVP/Zertifikat steigern Wert
Umfang Kanne, Zuckerdose, Milchgießer, Tassen/UT, Teller Als Objektservice angelegt Vollständige, stimmige Sets sind klar im Vorteil
Tipp: Für Dokumentation und Verkauf immer Vorder-, Seiten- und Draufsicht sowie Details von Griffübergängen und Marken aufnehmen.

Historische Anklänge – warum „Hommage à Darmstadt“?

Der Name verweist auf die Darmstädter Tradition ganzheitlicher Gestaltung (Mathildenhöhe). Sabattini übersetzt diesen Anspruch in ein heutiges Service: geschlossenes Formsystem, klare Hierarchien, Materialkontrast. Das Ergebnis ist ein strenges, aber sinnliches Tischensemble – zwischen Objekt und Gebrauch.

porzellanselb

Ich kaufe Porzellan überwiegend von Rosenthal und KPM von 1950 bis 1980 Studio-Line, Hubert Griemert, Tapio Wirkala, Victor Vasarely, Grießhaber, Otto Piene, Wolf Karnagel und viele mehr.