Claire Weiss

Claire Weiss-Herczeg (1906–1997)

Bildhauerin, Designerin und Porzellankünstlerin: Claire Weiss-Herczeg prägte mit ihren eleganten und ausdrucksstarken Figuren die europäische Porzellanindustrie der 1930er bis 1950er Jahre. Ihre Entwürfe für namhafte Manufakturen wie Rosenthal, Hutschenreuther, Bing & Grøndahl, Goldscheider und Metzler & Ortloff gehören bis heute zu den gesuchten Sammlerobjekten.

Leben & Werdegang

Claire Weiss, später unter dem Namen Claire Weiss-Herczeg bekannt, wurde 1906 in Budapest geboren. Schon früh zeigte sich ihre Begabung für das Zeichnen und Modellieren. Nach einer fundierten Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste in Budapest vertiefte sie ihre Kenntnisse in Bildhauerei und Formgestaltung. In den späten 1920er Jahren führte sie ihr Weg nach Berlin und Paris, wo sie mit namhaften Bildhauern und Künstlern zusammenarbeitete und ihre eigene künstlerische Sprache entwickelte. Ihre Entwürfe verbanden klassische Proportionen mit einem modernen, eleganten Ausdruck, der sowohl in Keramik als auch in Porzellan umgesetzt wurde.

Arbeiten für die Porzellanindustrie

Ab den frühen 1930er Jahren entwarf Weiss-Herczeg eine Vielzahl von Figuren für bedeutende europäische Manufakturen. Besonders bekannt sind ihre zierlichen Tänzerinnen, anmutigen Kinderdarstellungen und Tierfiguren. Für Goldscheider in Wien entstanden zahlreiche Keramikskulpturen, die in ihrer dynamischen Formensprache den Geist des Art Déco aufnahmen. Auch für Hutschenreuther Selb sowie Bing & Grøndahl in Kopenhagen entwarf sie dekorative Figuren, die bis heute als Klassiker gelten. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch eine klare Linienführung, eine ruhige Eleganz und eine unverkennbare Ausdruckskraft aus.

Für die thüringische Manufaktur Metzler & Ortloff in Ilmenau entwickelte sie in den 1930er Jahren mehrere Modelle, darunter weibliche Figuren in Abendkleidern oder junge Tänzerinnen. Diese Stücke bestechen durch eine zarte Farbgestaltung und feine Details. Die Kombination aus stilistischer Moderne und klassischer Handwerkskunst macht ihre Werke zu charakteristischen Beispielen der Zwischenkriegszeit.

Stilistische Merkmale

Typisch für Claire Weiss-Herczeg sind Figuren, die Leichtigkeit und Bewegung ausstrahlen. Tänzerinnen mit ausgestreckten Armen, Kinder in verspielten Posen oder feine Tierdarstellungen spiegeln eine Mischung aus Naturalismus und stilisierter Eleganz wider. Ihre Kompositionen wirken nie überladen, sondern balancieren zwischen schlichter Form und detailreicher Ausarbeitung. Dabei legte sie besonderen Wert auf die Proportionen der Körper, die in feinen Glasuren und sanften Farben zur Geltung kamen.

Nachwirkung & Bedeutung

Claire Weiss-Herczeg hinterließ ein Werk, das in seiner Vielfalt und künstlerischen Qualität herausragt. Ihre Figuren werden heute auf Auktionen und im Kunsthandel international gehandelt und sind besonders bei Sammlern von Art-Déco-Porzellan begehrt. Ihre Arbeit zeigt eindrucksvoll, wie weibliche Künstlerinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die europäische Porzellanindustrie nachhaltig beeinflussten. Sie verband künstlerische Innovation mit industrieller Serienfertigung und schuf damit Objekte, die sowohl alltagstauglich als auch kunsthistorisch bedeutend sind.

Mit ihrem langen Leben, das sich über fast ein Jahrhundert erstreckte, blieb Weiss-Herczeg Zeitzeugin grundlegender Umbrüche in Europa. Ihre Werke dokumentieren nicht nur ästhetische Strömungen, sondern auch die kulturelle Vielfalt einer Epoche. Bis heute gelten ihre Porzellanfiguren als Sinnbilder für Eleganz, Anmut und zeitlose Schönheit.

Claire Weiss-Herczeg – Porzellankünstlerin

Claire Weiss-Herczeg (1906–1997)

Claire Weiss-Herczeg war eine ungarische Bildhauerin, Porzellankünstlerin und Designerin. Sie schuf elegante Figuren im Stil des Art Déco und entwarf Modelle für namhafte europäische Manufakturen wie Rosenthal, Hutschenreuther, Goldscheider, Bing & Grøndahl sowie Metzler & Ortloff.

Biografie

Geboren 1906 in Budapest, studierte Claire Weiss an der Akademie der Bildenden Künste. Ihre künstlerische Ausbildung wurde durch Aufenthalte in Berlin und Paris vertieft, wo sie mit bedeutenden Bildhauern zusammenarbeitete. In den 1930er Jahren begann ihre enge Zusammenarbeit mit der europäischen Porzellanindustrie. Ihre Werke zeichnen sich durch Eleganz, klare Linien und eine unverkennbare Ausdruckskraft aus. Sie verstarb 1997 in Budapest.

Lebensstationen

1906
Geburt in Budapest.
1924–1928
Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Budapest.
1929–1933
Aufenthalte in Berlin und Paris, Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstlern.
1930er
Entwürfe für Rosenthal, Hutschenreuther, Goldscheider und Metzler & Ortloff.
1950er
Weitere Figurengestaltungen, besonders Kinder- und Tänzerinnenfiguren.
1997
Tod in Budapest.

Manufakturen & Werke

Manufaktur Typische Werke
RosenthalElegante Figuren, Tänzerinnen im Studio-Line-Stil
HutschenreutherBallerinen, Kinderdarstellungen
Goldscheider (Wien)Keramikskulpturen im Art Déco-Stil
Bing & GrøndahlTänzerinnen und dekorative Figuren für den skandinavischen Markt
Metzler & OrtloffWeibliche Figuren, Abendkleider, elegante Jugendstil-Motive

Künstlerische Bedeutung

Claire Weiss-Herczegs Figuren verkörpern Eleganz, Anmut und Bewegung. Ihre Tänzerinnen wirken leicht und voller Ausdruckskraft, während Kinderfiguren und Tierdarstellungen eine spielerische Natürlichkeit zeigen. Ihr Werk verbindet die Ästhetik des Art Déco mit klassischer Bildhauerei. Heute sind ihre Figuren international gesuchte Sammlerstücke, die auf Auktionen hohe Preise erzielen. Sie dokumentieren eine Zeit, in der weibliche Künstlerinnen maßgeblich zur europäischen Porzellankunst beitrugen.

Ankauf – Figuren von Claire Weiss-Herczeg

  • Gesucht: Figuren für Rosenthal, Hutschenreuther, Goldscheider, Metzler & Ortloff.
  • Zustand: Gut erhaltene Stücke, gerne mit Originalstempel und Signatur.
  • Abwicklung: Faire Bewertung anhand von Fotos, schnelle und diskrete Kaufabwicklung.

Verbindungen zu Ilmenau

porzellanselb

Ich kaufe Porzellan überwiegend von Rosenthal und KPM von 1950 bis 1980 Studio-Line, Hubert Griemert, Tapio Wirkala, Victor Vasarely, Grießhaber, Otto Piene, Wolf Karnagel und viele mehr.