Porzellanfabrik Walküre

Porzellanfabrik Walküre
Porzellanfabrik Walküre
Die Erste Bayreuther Porzellanfabrik Walküre zählt zu den traditionsreichsten Porzellanherstellern Deutschlands. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1899 von dem Industriellen Dr. Richard Arktander in der Wagnerstadt Bayreuth. Ziel war es von Beginn an, hochwertiges Gebrauchsporzellan für den täglichen Einsatz – insbesondere für Gastronomie und Hotellerie – herzustellen. Der Markenname „Walküre“ wurde bewusst gewählt und spielt auf die kraftvollen und standhaften Walküren der nordischen Mythologie an.
Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich die Porzellanfabrik zu einem führenden Hersteller im Bereich des sogenannten Hotelporzellans. Die Produkte zeichneten sich durch ihre Stoßfestigkeit, Glasurhärte und thermische Belastbarkeit aus – Eigenschaften, die im professionellen Einsatz unverzichtbar waren. Besonders beliebt waren die stapelbaren Kaffeeservice, dickwandigen Tassen sowie funktionale, dennoch ästhetisch gestaltete Teller und Platten.
Ein entscheidender Meilenstein war die Zusammenarbeit mit namhaften Designern im 20. Jahrhundert. In den 1930er- bis 1960er-Jahren entstanden unter dem Einfluss des Neuen Bauens und der HfG Ulm zahlreiche formreduzierte Serien, die Funktion und Ästhetik vereinten. Diese gestalterischen Ansätze wurden später auf die Espresso- und Barista-Szene übertragen – Walküre wurde dadurch auch im Bereich Spezialitätenkaffee international bekannt.
Die Produktion erfolgte über Jahrzehnte ausschließlich in Bayreuth. Die Manufaktur verstand sich nicht als Massenproduzent, sondern als qualtitätsbewusster Anbieter mit hoher Fertigungstiefe. Neben dem klassischen Gießen und Pressen kamen Glasur- und Brennverfahren zum Einsatz, die in der Region Oberfranken fest verwurzelt sind. Walküre war damit auch ein wichtiger Arbeitgeber und Innovationsmotor.
In jüngerer Zeit musste sich das Unternehmen den Herausforderungen des globalen Marktes stellen. Trotz Rückgängen behauptete sich Walküre mit Sondereditionen, Kleinserien und dem Fokus auf klassische Formen. Auch im Bereich Latte Art, Barista-Training und Siebträgermaschinen ist das Unternehmen bei Profis weltweit anerkannt.
Die Erste Bayreuther Porzellanfabrik Walküre steht heute für über 120 Jahre deutscher Porzellantradition – verbunden mit Langlebigkeit, Formklarheit und funktionalem Design. Sie ist fest verwurzelt im kulturellen Erbe Bayreuths und Oberfrankens und ein lebendiges Beispiel für den Fortbestand der deutschen Porzellankultur.

Historische Zeitleiste

1899 – Gründung

Dr. Richard Arktander gründet die Walküre Porzellanfabrik in Bayreuth.

1930er–1960er – Funktion & Design

Kooperation mit Designern aus dem Umfeld von Bauhaus und HfG Ulm.

1990er – Espresso & Barista

Markteintritt mit professionellen Espressotassen und Gastronomieserien.

2000er – Sondereditionen

Kleinserien, klassische Formen und individualisierte Auflagen.

Heute

Internationale Anerkennung für funktionale Porzellanformen und Oberfränkische Fertigung.

porzellanselb

Ich kaufe Porzellan überwiegend von Rosenthal und KPM von 1950 bis 1980 Studio-Line, Hubert Griemert, Tapio Wirkala, Victor Vasarely, Grießhaber, Otto Piene, Wolf Karnagel und viele mehr.