Richard Mutz

Richard Mutz – Werkstätten in Hamburg und Berlin

Richard Mutz (1872–1931) war einer der wichtigsten Keramiker des deutschen Jugendstils. Er experimentierte mit Glasuren, leitete bedeutende Werkstätten und arbeitete mit Ernst Barlach zusammen.

Werkstatt Hermann Mutz (Hamburg-Altona, 1845–1929)

Die Werkstatt Hermann Mutz wurde 1845 in Hamburg-Altona gegründet. Hier begann Richard Mutz 1896 seine Tätigkeit und entwickelte bereits früh eigene Ideen für Lauf- und Kristallglasuren. In Hamburg entstanden zahlreiche Vasen, Schalen und dekorative Objekte, die Mutz’ Ruf als Glasur-Experimentator begründeten. 1898 stellte er im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg aus, 1900 erhielt er auf der Pariser Weltausstellung einen Preis.

Mit dem Ende der 1920er-Jahre kam auch das Ende der Werkstatt Hermann Mutz. 1929 wurde die Produktion in Hamburg eingestellt.

Keramische Kunstwerkstatt Richard Mutz (Berlin-Wilmersdorf, 1904–1929)

1904 gründete Richard Mutz seine eigene Keramische Kunstwerkstatt in Berlin-Wilmersdorf. Sie war auf künstlerische Gefäßkeramik spezialisiert und wurde bald für ihre farbintensiven Glasuren berühmt. Zwischen 1902 und 1904 entstanden hier auch die figürlichen Arbeiten nach Entwürfen von Ernst Barlach, darunter die bekannte „Sitzende Bettlerin mit Schale“.

1906 beteiligte sich Mutz an den Vereinigten Werkstätten Darmstadt und kooperierte mit Peter Behrens und Henry van de Velde. Zwischen 1915 und 1919 leitete er zusätzlich die Majolika-Manufaktur Karlsruhe. Nach 1925 verlegte er Teile seiner Tätigkeit nach Gildenhall bei Neuruppin, wo er Bau- und Gebrauchskeramik produzierte. Mit dem Jahr 1929 endete auch die Berliner Werkstatt.

Gildenhall und späte Jahre

Ab 1925 schloss sich Richard Mutz der Künstlerkolonie Gildenhall an. Dort fertigte er Bau- und Gebrauchskeramik, darunter Wandkacheln, Bauplastik und Kleinserien von Vasen. Richard Mutz starb 1931 in Gildenhall bei Neuruppin.

Timeline – Werkstätten Hermann & Richard Mutz

Chronologie von der Werkstatt Hermann Mutz (Hamburg-Altona) bis zur Kunstwerkstatt Richard Mutz (Berlin-Wilmersdorf).

  • 1845 Gründung der Werkstatt Hermann Mutz in Hamburg-Altona.
  • 1896 Eintritt von Richard Mutz in die väterliche Werkstatt in Altona.
  • 1902–1904 Zusammenarbeit mit Ernst Barlach, u. a. figürliche Reliefvasen wie die „Sitzende Bettlerin mit Schale“.
  • 1904 Gründung der Keramischen Kunstwerkstatt Richard Mutz in Berlin-Wilmersdorf.
  • 1906 Beteiligung an den Vereinigten Werkstätten Darmstadt, Kooperation mit Peter Behrens und Henry van de Velde.
  • 1915–1919 Leitung der Majolika-Manufaktur Karlsruhe durch Richard Mutz.
  • 1925 Verlagerung eines Teils der Produktion nach Gildenhall bei Neuruppin (Bau- und Gebrauchskeramik).
  • 1929 Ende der Werkstatt Hermann Mutz (Hamburg) und der Kunstwerkstatt Richard Mutz (Berlin).
  • 1931 Tod von Richard Mutz in Gildenhall bei Neuruppin.

Bodenmarken – Richard Mutz

Typische Marken der Werkstätten Richard Mutz zwischen 1896 und 1930.

Marke Richard Mutz Altona
Marke Richard Mutz Keramik
Marke Richard Mutz mit Barlach

Weiterführende Themen: Künstler & Werkstätten

Weitere bedeutende Gestalter und Werkstätten der Moderne, die mit Richard Mutz und seiner Zeit verbunden sind.

porzellanselb

Ich kaufe Porzellan überwiegend von Rosenthal und KPM von 1950 bis 1980 Studio-Line, Hubert Griemert, Tapio Wirkala, Victor Vasarely, Grießhaber, Otto Piene, Wolf Karnagel und viele mehr.