Ars Liturgica in Maria Laach

Ars Liturgica in Maria Laach und <a href="https://porzellan-selb.de/theodor-bogler/">Theodor Bogler</a>

Ars Liturgica in Maria Laach und Theodor Bogler

Verlag, Werkstatt und Bauhaus-Impuls für liturgische Kunst im 20. Jahrhundert

Hintergrund

In der katholischen Kirche des 20. Jahrhunderts entstand die sogenannte Liturgische Bewegung, die eine Erneuerung der gottesdienstlichen Formen und ihrer künstlerischen Gestaltung anstrebte. In diesem Kontext gründete die Benediktinerabtei Maria Laach Ende der 1920er-Jahre den Verlag und die Werkstatt Ars Liturgica. Ziel war es, eine neue Sprache liturgischer Kunst zu entwickeln: klar, modern, von hoher handwerklicher Qualität.

Ars Liturgica – Verlag & Werkstätten

Ars Liturgica verstand sich als Schnittstelle zwischen Kunst, Theologie und Handwerk. Der Verlag publizierte Bücher, Druckgrafiken und Schriften zur liturgischen Erneuerung. Zugleich entstanden in den Kunstwerkstätten Maria Laach Objekte für den Kirchengebrauch: Glasfenster, Holzarbeiten, Metallarbeiten – und Keramik. Diese Vielfalt spiegelte den Anspruch wider, das Kirchenleben in allen Bereichen künstlerisch zu prägen.

Theodor Bogler in Maria Laach

Theodor Bogler (1897–1968), Bauhäusler der ersten Stunde und Schüler von Gerhard Marcks, trat 1927 nach dem Tod seiner Frau in die Benediktinerabtei Maria Laach ein. Dort studierte er Theologie und Philosophie und übernahm bald Aufgaben in der künstlerischen Werkstatt. Ab 1930 war er maßgeblich an Ars Liturgica beteiligt und prägte die Ausrichtung des Verlags und der Werkstätten.

Gestaltung & Keramik

Bogler entwarf in Maria Laach liturgische Keramik: Weihwasserbecken, Vasen, Kelche, Leuchter. Dabei verband er die Prinzipien des Bauhauses – Klarheit, Funktionalität, Geometrie – mit den Anforderungen des Gottesdienstes. Seine Arbeiten zeigen, dass moderne Gestaltung und spirituelle Tradition keine Gegensätze sind, sondern sich gegenseitig bereichern können.

Darüber hinaus leitete er die Werkstätten auch in anderen Sparten: Möbel, Innenausstattungen und architektonische Elemente der Abtei wurden unter seiner Verantwortung modernisiert und neu gestaltet.

Kooperation mit Hedwig Bollhagen

Zwischen 1935 und 1939 ließ Theodor Bogler in den HB-Werkstätten Marwitz von Hedwig Bollhagen eine Reihe von Form- und Dekorentwürfen ausführen. Dazu gehörten Weihwasserbecken, Wandvasen, Kerzenleuchter und kreuzförmige Leuchter. Diese Objekte verbanden die klare Bauhaus-Formensprache Boglers mit der handwerklichen Präzision und Serienfähigkeit der Bollhagen-Werkstätten.

Die so entstandenen Stücke wurden anschließend durch Ars Liturgica in Maria Laach vertrieben. Damit bildete sich eine enge Verbindung zwischen der Bauhaus-orientierten Keramikproduktion in Marwitz und der liturgischen Bewegung in Maria Laach. Boglers Entwürfe erreichten so nicht nur kirchliche Auftraggeber, sondern wurden Teil einer größeren Strömung moderner sakraler Kunst im Deutschland der 1930er-Jahre.

Bedeutung

Ars Liturgica und die Arbeit von Theodor Bogler stehen exemplarisch für die Verbindung von moderner Kunst und katholischer Liturgie im 20. Jahrhundert. Durch Boglers Bauhaus-Herkunft erhielten die Werkstätten eine Formensprache, die funktional und zugleich spirituell wirksam war. Seine Keramiken und Entwürfe machten Maria Laach zu einem wichtigen Ort der liturgischen Erneuerung und zu einem Zentrum moderner sakraler Kunst.

Timeline – Ars Liturgica & Theodor Bogler

  • 1927 – Theodor Bogler tritt in die Abtei Maria Laach ein.
  • 1929/30 – Gründung des Verlags und der Werkstätten „Ars Liturgica“.
  • 1930er – Bogler gestaltet liturgische Keramiken und Innenausstattungen.
  • 1951 – Leitung der Kunstwerkstätten Maria Laach durch Theodor Bogler.
  • 1968 – Tod von Theodor Bogler in Maria Laach.

porzellanselb

Ich kaufe Porzellan überwiegend von Rosenthal und KPM von 1950 bis 1980 Studio-Line, Hubert Griemert, Tapio Wirkala, Victor Vasarely, Grießhaber, Otto Piene, Wolf Karnagel und viele mehr.