Arno Lehmann – Bildhauer und Keramiker
Experimentelle Keramik zwischen Bauplastik, Glasuren und internationaler Anerkennung
Biografie
- 1905 – geboren am 23. Mai in Berlin
- 1927–1930 – Studium an der Akademie in München
- 1931 – Teilnahme an der Kollektivausstellung Künstlerbund Berlin-Wilmersdorf
- 1932 – Aufenthalt in Dänemark und Schweden
- 1930–1933 – Arbeit im Atelier für Architektur und Keramik Körting, Kontakte zu Gropius, Mies van der Rohe, Klee, Kandinsky
- 1933 – Gründung eigener keramischer Forschungswerkstatt in Berlin
- 1934–1936 – Ausführung großer Baukeramiken und Reliefs am Olympiastadion Berlin
- 1937 – Ausstellung in Berlin mit Gerhard Marcks und Wilhelm Lehmbruck, Kontakt zu Ernst Barlach
- 1938–1941 – Ausstellungen in Wien, Ankara, Bukarest, Stockholm, Lyon
- 1941–1945 – Soldat
- 1943 – Zerstörung der Werkstatt durch Luftangriff
- 1946 – Gründung einer neuen Werkstatt in Bad Aussee, Österreich
- 1949–1953 – Aufbau eines Ateliers auf der Festung Hohensalzburg, dort bis zu seinem Tod tätig
- 1958–1959 – Plastiken für das Festspielhaus Salzburg
- 1960 – Berufung an die University of Wisconsin, USA
- 1961–1963 – Wettbewerbsbeteiligungen an Großplastiken Köln, Leverkusen, Braunschweig
- 1963 – Vortragsreisen in Japan
- 1973 – gestorben am 11. Mai in Salzburg
Werk und künstlerische Haltung
Arno Lehmann war in erster Linie Bildhauer, der seine Sprache konsequent in die Keramik übertrug. Gefäße, Figuren und Bauplastiken entstanden oft spontan, als Ausdruck seiner temperamentvollen, zwischen Extremen schwankenden Persönlichkeit. Seine Glasuren waren Ergebnis zahlreicher Experimente, die Schichten wurden aufgetragen, gespritzt oder aufgestäubt.
Ab den 1960er Jahren verzichtete er zunehmend auf Glasuren und nutzte die reine Oberfläche des Scherbens, um den Charakter seiner Formen zu betonen. Besonders Tierplastiken wie Widder oder Stiere zeigen die Verbindung von Naturstudien mit expressiver Formensprache.
Auszeichnungen
- 1955 – Goldmedaille der Internationalen Keramikausstellung in Faenza
- 1955 – Ehrenmitglied des Jos.-Hoffmann-Seminars Wien
Ausstellungen
Lehmann präsentierte seine Arbeiten u. a. in Berlin, Wien, Ankara, Bukarest, Stockholm, Lyon, Bregenz, Salzburg, Stuttgart, Köln, Düsseldorf, Linz und auf internationalen Keramikmessen wie Faenza und Cannes. Seine Bauplastiken wurden in Köln, Leverkusen und Braunschweig gezeigt.
Signatur & Marken
Lehmanns Arbeiten sind meist geritzt oder gestempelt mit „AL“ in rechtwinklig ineinandergestellten Buchstaben.

Weiterführend: Arno Lehmann & Netzwerk der Keramik
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