Bruno Asshof

Bruno & Ingeborg Asshoff – Keramikerpaar aus Bochum-Querenburg

Bruno und Ingeborg Asshoff – Werkstatt Bochum-Querenburg

Bruno Asshoff (1914–1993) und Ingeborg Asshoff (1919–1990) zählen zu den bedeutenden Keramikern der deutschen Nachkriegszeit. Ihre Werkstatt entwickelte eine eigenständige Sprache zwischen plastischer Strenge, reduzierten Glasuren und international beachteter Gefäßkunst.

Biografie, Ausbildung, Einflüsse

Ingeborg Asshoff studierte 1939–40 Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Nach dem Krieg begann sie mit Bruno eine Lehre bei Helma Klett in Fredelsloh. 1947 legte sie die Meisterprüfung ab und gründete die gemeinsame Werkstatt in Bochum-Querenburg, später im Frielinghof. Die Werkstatt wurde zu einem Treffpunkt für Sammler und Keramiker.

Werkstattcharakter und Stil

Ihre Arbeiten zeigen klare Tektonik, oft als Kegel- oder Konusgefäße, die fast skulptural wirken. Die Glasuren blieben dezent, erdig und zurückhaltend, sodass Proportion und Silhouette im Vordergrund standen. Bruno fokussierte Form & Tektonik, Ingeborg legte Wert auf Glasuren und Dekore. Damit verbanden sie streng gedrehte Unikate mit künstlerischem Ausdruck, vergleichbar mit Karl & Ursula Scheid.

Technik, Glasuren, Brennführung

Die Gefäße entstanden ohne Skizzen direkt am Rad. Typisch sind exakte Standringe, reduzierende Brände und Salz- oder Feldspatglasuren. Ihre Schlichtheit erinnert an fernöstliche Einflüsse, die auch Horst Kerstan in Japan studierte. Neben Gefäßen entstanden auch Figurengruppen und Skulpturales.

Ausstellungen und Auszeichnungen

  • 1955 Silbermedaille – Internationale Keramikausstellung Faenza
  • 1956 2. Preis „Deutsche Keramik der Gegenwart“ Düsseldorf
  • 1958 Bayerischer Staatspreis München
  • 1962 Goldmedaille – Internationale Keramikausstellung Prag
  • 1963 & 1969 Staatspreis Nordrhein-Westfalen
  • 1965 Prix d’honneur – Internationale Akademie für Keramik Genf
  • Mitglied der Académie Internationale de la Céramique ab 1967

Signatur und Sammlerhinweise

Zwischen 1948 und 1955/56 nutzten die Asshoffs einen Pressstempel. Ab ca. 1965 verzichteten sie auf Marken – Form, Glasur und Proportion galten als Wiedererkennungsmerkmal. Heute sind Arbeiten in Sammlungen wie dem Keramikmuseum Westerwald vertreten.

Bedeutung und Nachwirkung

Bruno & Ingeborg Asshoff waren zentrale Figuren der Studiokeramik in Nordrhein-Westfalen. Sie etablierten das Gefäß als Kunstform und beeinflussten jüngere Generationen. Ihre Werke zeigen, wie Gebrauchskeramik zur skulpturalen Kunst werden kann. Damit stehen sie in einer Linie mit Richard Bampi und anderen führenden Gestaltern der Nachkriegszeit.

Marke – Bruno & Ingeborg Asshoff

Die Arbeiten von Bruno und Ingeborg Asshoff (Werkstatt Bochum-Querenburg) sind durch ihre markante Formensprache erkennbar. 1948–1955 verwendeten sie einen Pressstempel, ab Mitte der 1960er Jahre verzichteten sie bewusst auf Signaturen – Glasur, Standring und Form gelten seither als unverwechselbare Handschrift.

Marke – Bruno & Ingeborg Asshoff
Bruno & Ingeborg Asshoff – Werkstattmarke / typische Signatur

porzellanselb

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