Friedensreich Hundertwasser
Die dritte Haut oder Eine Fabrik schliesst Frieden mit der Natur
1928 in Wien als Friedrich Stowasser geboren. Seinen jetzigen Namen (Struss. Hundert) gibt er sich 21jährig in Paris.
1949–1951 Aufenthalte in Italien, Frankreich und Nordafrika. 1959 zieht er als Gastdozent der Kunsthochschule Hamburg die endlose Liebe. Er arbeitet seit 1953 hauptsächlich in Paris, seit 1957 in der Normandie, seit 1962 in Venedig, seit 1968 auf dem Schiff Regentag, seit 1973 in Neuseeland. Er ist architektonisch als Maler und Graphiker und als Ökologe tätig.
Mit Leidenschaft verfolgt er sein Anliegen: Für ein Leben in Harmonie mit den Gesetzen der Natur.
Während eines Besuches bei Philip Rosenthal in Selb kam Hundertwasser auf die Idee, eine der Porzellanfabriken nach seinem Sinne zu verändern. Die geraden Linien der Fassade wurden durch Keramikplatten in organischer Form belebt. Baummieter zogen ein. Zusammen mit Philip Rosenthal bepflanzte er den vormals so „ordentlich“ strukturierten Mitarbeiter-Parkplatz mit Bäumen. Und zwar nicht in Reih und Glied, sondern wildwuchernd, wie die Natur, wenn sie nicht bevormundet wird.
Genau das ist Hundertwassers leidenschaftliches Anliegen: Ein Leben mit und gemäss der Natur.
KUNST & ARCHITEKTUR
Die dritte Haut
Die dritte Haut ist unsere eigene, unsere Kleidung. Die zweite Haut ist unsere Wohnung. Die erste Haut ist die menschliche, eigentliche Haut. Diese dritte Haut steht in ständiger Wechselwirkung mit Architektur und Natur – sichtbar an der Haut der Häuser, Fassaden und der Oberfläche der Großstadt Berlin.
Die drei Häute
Erste Haut
die menschliche, eigentliche Haut.
Zweite Haut
unsere Wohnung.
Dritte Haut
unsere Kleidung; in Wechselwirkung mit Architektur und Natur.
Stadtoberflächen
Die dritte Haut zeigt sich in der Stadt an den Häusern, an Fassaden und Oberflächen: in Stein, Ziegel, Beton und Farbe – im Papier der Plakate und in den Anstrichen.
Herbst 1983: Das Wandbild
Im Herbst 1983 entstand an der Fassade des Hausbesetzer-Häuserblocks in der Stuttgarter Straße eine monumentale Fassadenmalerei. Die dritte Haut galt als das größte Wandbild, das bis dahin in West-Berlin entstand – ein Gemeinschaftsprojekt, geschaffen von K.S. und der Straßenkunstgruppe Kollektiv für sozialistische Architektur. Die Bildinhalte thematisieren die Auseinandersetzung von Kunst und Gebrauchsgegenstand.
Frühjahr 1984: Ausstellung & Katalog
Der vorläufige Katalog der im Frühjahr 1984 in West-Berlin stattfindenden Internationalen Ausstellung Kunst und Architektur verweist auf die Ausstellung der Wandbilder und den Katalog im Museum Charlottenburg.
Timeline – Friedensreich Hundertwasser
Die dritte Haut oder Eine Fabrik schliesst Frieden mit der Natur