Elsa Fischer-Treyden (1901–1995)
Grande Dame des Designs
Elsa Fischer-Treyden wurde 1901 in Moskau geboren und starb 1995 in Selb. Sie studierte Malerei und Keramik an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Als freie Designerin und Künstlerin war sie Mitglied des Deutschen Werkbundes sowie des Bauhaus-Archivs. Zudem lehrte sie als Gastdozentin für Industrieformgebung an der Pädagogischen Hochschule in Berlin.
Ihre Werke – Keramiken, Porzellanformen, Glasuren und Bronzeskulpturen – wurden international auf bedeutenden Ausstellungen gezeigt und in renommierte Museen sowie private Sammlungen aufgenommen. Für ihr Schaffen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Bundespreis „Gute Form“.
Arbeit bei Rosenthal
Seit 1953 war Elsa Fischer-Treyden für Rosenthal tätig. In dieser Rolle fungierte sie als entscheidende Schnittstelle zwischen Gestaltern und Mitarbeitern. Ihr Ziel war es, die Intentionen und Hintergründe des Designs verständlich zu machen und ein tiefes Verständnis für Material, Herstellung und gestalterische Prozesse zu vermitteln.
Dank ihrer Kompetenz wurde sie zu einer zentralen Mittlerin in der Aus- und Weiterbildung der Rosenthal-Mitarbeiter sowie des einschlägigen Fachhandels. Auf zahlreichen Veranstaltungen brachte sie dem Publikum Design und industrielle Umsetzung näher. Sie galt als Botschafterin neuer Designentwicklungen, die sie aktiv mitgestaltete.
Späte Jahre und Wirken bis ins hohe Alter
Bis ins hohe Alter von über 90 Jahren blieb Elsa Fischer-Treyden aktiv. Sie verfasste Schriften zur künstlerischen Entwicklung bei Rosenthal, stand als Ansprechpartnerin zur Verfügung und widmete sich bis zuletzt ihren freien Arbeiten – insbesondere ausdrucksstarken Bronzeskulpturen und Keramiken, die als Unikate oder in Kleinserien entstanden.
Gerade im Alter zeigte sich ihr besonderes Formgefühl: spontane, dennoch präzise entworfene Designideen, die immer wieder überraschten. Ihre Lebens- und Werkgeschichte machen sie zur „Grande Dame des Designs“.
Fazit
Elsa Fischer-Treyden verband künstlerisches Talent, theoretisches Wissen und praktisches Formgefühl zu einer einzigartigen Gestalterpersönlichkeit. Als Designerin, Künstlerin, Lehrerin und Wegbereiterin prägte sie das deutsche und internationale Design maßgeblich. Ihr Wirken bei Rosenthal, ihre freien Arbeiten und ihr Engagement für die Designvermittlung machten sie zu einer Persönlichkeit von bleibender Bedeutung.
Kreative Impulse für Rosenthal
Elsa Fischer-Treyden war eine bedeutende Gestalterin für Rosenthal, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit ihren Entwürfen die Produktpalette des Unternehmens bereicherte. Ihre Arbeiten sind geprägt von einem sensiblen Umgang mit Formen, einer feinen Farb- und Dekorgestaltung sowie einer sicheren Balance zwischen Funktionalität und künstlerischem Ausdruck.
Für Rosenthal entwarf Fischer-Treyden sowohl dekorative als auch funktionale Porzellanobjekte. Auffällig ist ihre Fähigkeit, schlichte Formen mit dezenten, oft naturinspirierten Dekoren zu kombinieren, sodass ihre Werke sowohl im Alltag als auch in gehobenen Wohnambiente bestehen konnten. Sie arbeitete in einer Zeit, in der Rosenthal bewusst den Dialog zwischen Kunst und Industrie förderte, und trug mit ihren Arbeiten dazu bei, diesen Anspruch in Serien- und Kleinauflagen umzusetzen.
Ihre Entwürfe werden heute von Sammlern geschätzt, weil sie klassische Porzellantradition mit der modernen Designsprache der 1960er- und 70er-Jahre verbinden. Stücke von Elsa Fischer-Treyden für Rosenthal sind nicht nur dekorativ, sondern dokumentieren auch den Wandel des Unternehmens hin zu einer internationalen Designmarke.
Ankauf: Elsa Fischer-Treyden – Rosenthal
Wir suchen Porzellanobjekte von Elsa Fischer-Treyden für Rosenthal – Service, Dekore, Einzelobjekte.
E-Mail-Vorschau
Besonders geschätzt wurden ihre Service- und Geschirrserien, die nicht nur formal überzeugten, sondern auch durch ihre zeitlose Eleganz eine große Käuferschaft fanden. Ihre Entwürfe verbanden klare Linienführung mit harmonisch abgestimmten Dekoren, häufig inspiriert von floralen oder organischen Motiven. Dabei gelang es ihr, der industriellen Serienfertigung eine individuelle Note zu geben, ohne den Anspruch an Qualität und Alltagstauglichkeit zu vernachlässigen.
In der Zusammenarbeit mit Rosenthal profitierte Fischer-Treyden von den technischen Möglichkeiten der Manufaktur, um feine Farbnuancen, detailreiche Zeichnungen und hochwertige Glasuren in Serie umzusetzen. Ihre Arbeiten zeigen ein tiefes Verständnis für das Material Porzellan und eine hohe Sensibilität für dessen ästhetisches Potenzial. Heute gelten Stücke von Elsa Fischer-Treyden als gesuchte Sammlerobjekte, die für Kenner nicht nur dekorativen, sondern auch kulturhistorischen Wert besitzen.