Die bekannten Nachschlagewerke geben nur wenig Aufschluss über sein Leben, sein Schaffen, sein Werk und seine Verdienste. In Fachkreisen wird Fritz Klee als „Pionier der modernen Porzellanherstellung“ bezeichnet. Ein Schöngeist und eine starke Persönlichkeit, mit dem nötigen Gespür für Kunst und Porzellan, bekannt als Gründer und Direktor der Königlich Bayerischen Fachschule für Porzellanindustrie Selb.
Nach seinem Architekturstudium an der Technischen Hochschule in München war Fritz Klee für größere Baugeschäfte und Architekturbüros in Dresden ( bei Lossow & Vieweger ) und München ( Städt. Bauamt ) tätig. Schon um die Jahrhundertwende machte er durch seine kunsthandwerklichen Entwürfe, originellen Plakate und Exlibris auf sich aufmerksam.
Am 28.10.1900 beantragte er laut Münchner Stadtarchiv eine Gewerbeanmeldung für Architektur und Kunstgewerbe, sein Büro befand sich damals in der Zieblandstr. 29 in München. Von 1904 -1908 war er als Architekt beim Stadtbauamt München beschäftigt und übernahm, unter dem Architekten Franz Schachner, die künstlerische Leitung des Baubüros des Schwabinger Krankenhauses in München, was ihm schließlich einen zunehmenden Bekanntheitsgrad verschaffte. „In seiner Freizeit entwarf er Dekors für Steingut und Porzellan, fertigte Pläne für Glasfenster und Mosaiken an und gestaltete Silbergefäße.“
Stammdaten Fritz Klee
Ein Schöngeist und eine starke Persönlichkeit, mit dem nötigen Gespür für Kunst und Porzellan, bekannt als Mitbegründer und Direktor der Königlich Bayerischen Fachschule für Porzellanindustrie/Selb. Laut Erzählungen war Fritz Klee ein strenger, autoritärer Lehrer mit enormer Ausstrahlung, eine Kämpfernatur, wenn es darum ging, fachliche und künstlerische Ansichten durchzusetzen. Immer zielstrebig und ehrgeizig bemüht, seine Ausbildungsrichtlinien auf die Belange der Industrie einzustellen – eigentlich nicht nur ein guter Künstler oder Architekt, sondern auch ein sehr guter Kaufmann.
Als Mensch und Vorgesetzter sicherlich nicht immer bequem, er war eine starke Persönlichkeit mit großem Durchsetzungsvermögen. Oft kannte er kein Pardon, nach dem Motto „…er bildet aus, ordnet an- basta!“ Bei der Erschaffung seiner Plastiken legte er keinen großen Wert auf die präzise Wiedergabe der naturalistischen Elemente. Er sah vielmehr das Gesamtbild, und seine Stärke lag darin, die Dinge in ihrem Charakter zu erfassen und sich bei der Formgebung auf das Wesentliche zu beschränken. Architekturstudium an der Technischen Hochschule, München. Tätigkeit als Architekt, Aufträge in Dresden und München. Entwürfe für alle Bereiche des Kunsthandwerks
- 1904 – 1908 Architekt beim Stadtbauamt, München.
- 1908 betraute das Bayerische Kultusministerium F. Klee mit der Leitung der Porzellanfachschule.
- 1908 Architektonische Konzeption des Baus der Königlich Bayerischen Fachschule für Porzellanindustrie, Selb. 01.04.1909 Mitbegründer und Direktor der Fachschule für Porzellanindustrie, Selb.
- 1911 wurde Fritz Klee für seine hervorragenden Leistungen zum Königlich Bayerischen Professor ernannt.
- 1919 entwarf Fritz Klee den berühmten Löwen der Hutschenreuther Bodenmarke, heute noch Markenzeichen auf Millionen Porzellanteilen.
- 1939 verließ er die Fachschule für Porzellanindustrie / Selb.
- 1939 – 76 Ruhestand in Stuttgart.
Dank des jahrelangen Einsatzes und großen Engagements des Selber Porzellanfabrikanten Kommerzienrat Philipp Rosenthal wurde die Gründung der Porzellan-Fachschule von dem Königlich-Bayerischen Staatsministerium beschlossen. 1907 wurde Fritz Klee zu Ministerialrat von Blaul gebeten; dieser eröffnete ihm „…dass er von vielen Stellen als der geeignete Mann für den Aufbau und die Leitung der Schule bezeichnet werde.“
Gründung der Fachschule für Porzellanindustrie in Selb
Fritz Klee war anfangs jedoch von dieser Aufgabe nicht unbedingt angetan, denn er wollte seinen umfangreichen Tätigkeitsbereich und die interessanten Arbeitsmöglichkeiten in der Großstadt München, wo sich die Künstler tummelten, nicht für eine schwer einschätzbare Beschäftigung in der Provinz aufgeben. „Viele Gespräche und sanfter Druck von Ministerium waren notwendig, bis Fritz Klee schließlich bereit war, diese schwierige Aufgabe zu übernehmen.“
1908 wurde Fritz Klee vom Königlich Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus mit der Leitung der geplanten Porzellanfachschule in Selb betraut. Er organisierte unverzüglich den Aufbau der Schule. Eine Art „Vorschule“ bis zur offiziellen Eröffnung der Fachschule fand zunächst behelfsmäßig im Rathaussaal statt. Damals wohnte Fritz Klee in der Lorenz – Hutschenreuther Str. 8. in Selb.