Franz Heinrich

Franz Heinrich – Porzellanindustrie Selb aus der Sicht von Hermann Bohrer 1930

Beiden Männern Hutschenreuther und Rosenthal, an die Seite tritt ein weiterer Porzellanmagnat, Franz Heinrich, der Gründer der Porzellanfabrik Heinrich & CO. Hutschenreuther und Rosenthal sind nach Selb zugezogen. Heinrich dagegen war Selber von Geburt. Seine Familie saß in Selb seit dem Jahre 1630. Sein Vater war Kommunbrauer und Besitzer eines der sogenannten Zwölfkammergüter. Er besaß eine kleine Bierwirtschaft nebst bescheidenen landwirtschaftlichen Betrieb. Vater und Mutter waren ernste strenge Leute, die alle Charaktereigenschaften der Selber besaßen. Die Jugend der drei Brüder Franz, Ernst und Michael, die später ihre Kräfte in der Porzellanfabrik vereinigten, war keine leichte. Die Eltern lehrten ihren Kindern harte Arbeit und machten sie zu Menschen mit energischen zielbewussten Willen. Franz Heinrich erlernte die Porzellanmalerei. Aber er hatte seine Lust zu diesem

Beruf, er will nicht als Geselle arbeiten, sondern trachtet nach Selbstständigkeit und zieht deshalb in die Ferne. 20 Jahre alt geworden, kehrt er nach Selb zurück und erbittet sich im väterlichen Betrieb Räume für die Errichtung einer Schmelzmalerei. Der Vater erfüllt diese Bitte und überlässt dem Sohne einen kleinen Raum. Franz Heinrich stellt eine Arbeiterin ein und ist nun Arbeitsherr. Gleich im Jahre darauf geht er Geschäftsverbindungen ein mit Adolf Gräf, ebenfalls einem Selber Kind, zur Bildung der Doppelfirma Heinrich & Gräf. Franz Heinrich arbeitet schwerer und und lebt überaus sparsam, um sein Geschäft weiter voranzubringen und schliesslich kann ein Grundstück an der Vielitzerstrasse gekauft werden und ein Haus darauf gebaut werden. Der bescheidene Anfang der heute ausgedehnten Fabrikanlage. Es wird ein neuer Teilnehmer in die Firma aufgenommen, Herr Wolfang Hertel, der ein für die heutigen Verhältnisse nennenswertes Kapital mit ins Geschäft bringt. Gleichwohl rechnet Heinrich mit dem Pfennig, für sich selbst braucht er fast nichts. 1900 stirbt Hertel zum grossen Schmerz von Franz Heinrich. Die Zurück Zahlung des Kapitals macht Heinrich viel Sorge. Doch führt er die Firma unter grösseren Schwierigkeiten allein fort.

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