Fritz Klee

Prof. Fritz Klee und seine prägnanter Stil

Bei den Entwürfen Prof. Fritz Klees, lässt sich sehr schnell seine Vorliebe für einfache Formen erkennen, die oft erst durch die Bemalung enorme Aussagekraft erhielten. Ein immer wiederkehrendes Thema bei seinen Entwürfen war die Ornament-Bemalung, eine Art Spiel mit abstrakten Formen, die sich wiederholen und so ein Muster ergeben. Im Laufe der Zeit hat er einen sehr prägnanten Stil entwickelt. Bösartige Zungen behaupten sogar, „Kennst Du einen Klee, kennst Du alle!“ Dieses Bild trügt, selbst geübte Sammler sind immer wieder überrascht, wie vielfältig und ideenreich er doch in seiner Gestaltung sein konnte.

Die Tatsache, dass viele seiner Schüler versucht haben, seinen Stil zu imitieren und Elemente seines Ausdrucks übernommen haben, erschwert die Suche nach Exponaten von Fritz Klee. Zudem waren nicht alle seine Entwürfe, wie viele meinen, mit „Entwurf Prof. Fritz Klee Direktor der K. Fachschule“ gekennzeichnet.“

Bei der Erschaffung seiner Plastiken legte er keinen großen Wert auf die präzise Wiedergabe der naturalistischen Elemente. Er sah vielmehr das Gesamtbild, und seine Stärke lag darin, die Dinge in ihrem Charakter zu erfassen und sich bei der Formgebung auf das Wesentliche zu beschränken. Er war Meister des Stilisierens, mit großem Einfühlungsvermögen war er in der Lage, seinen Werken einen enormen Ausdruck zu geben und die „..eindringliche Kraft der Modellierung u. schwungvolle Silhouette zeichneten seine Tierplastiken aus.“

Prof. Fritz Klee verlässt Selb und die Fachschule

1939 verlässt Prof. Fritz Klee nach einer arbeitsreichen und erfolgreichen Tätigkeit von 31 Jahren auf eigenen Wunsch Selb und die Fachschule für Porzellanindustrie. Der „Freidenker“ Klee kam mit den Nationalsozialisten nicht zurecht, er zog mit seiner Frau Frieda Klee, geb. Rödel, nach Stuttgart – Sillenbuch. Doch das war nicht das Ende seines Schaffens, nach dieser Zeit entstanden noch zahlreiche Grafiken von ihm, eine Art schöpferischer Zeitvertreib. Noch mit 99 Jahren übte sich der Professor täglich im Zeichnen und Kleben farbenfrischer Collagen. Prof. Fritz Klee wurde 100 Jahre alt. Er starb am 12.12 1976 in Stuttgart. Ein großer Mann mit Prinzipien, der sein Leben der Kunst gewidmet hat.

Seine bedeutende Porzellan-Sammlung vermachte er dem Württenbergischen Landesmuseum. Dem Stadtmuseum in München schenkte er in den 50er Jahren seine Theater-Puppen, die Besonderheit seiner Puppen lag darin, dass unüblicherweise die Köpfe der Theater-Puppen aus Porzellan sind. Laut Aussage Herrn Wegners vom Münchner Stadtmuseum, wurden die Puppen im Zeitraum von 1910 – 1935 gefertigt. Zur Faschingszeit führte man für die Kinder der Porzelliner im Casino Vereinhaus in Selb ein Puppentheater auf. Die Hauptakteure waren meistens Prof. Fritz Klee mit zwei weiteren Mitspielern, u.a. auch mit Karl Himmelstoß.

1993 fand eine Ausstellung seiner Grafiken der 50er und 60er Jahre in der Rathausgalerie von Veitshöchheim statt. Neben Buntstiftzeichnungen wurde auch eine kleine Auswahl der kunstgewerblichen Arbeiten Fritz Klees präsentiert.

Sollte Sie die Sammel-Leidenschaft einmal nach Selb führen, um dort beispielsweise im August die große „Porzelline“ ( sehr großer Porzellan-Antikmarkt ) zu besuchen, werfen Sie doch noch einen Blick auf das repräsentative Empfangsgebäude des Bahnhofes am Goetheplatz 1, ein Entwurf des Architekten Prof. Fritz Klee. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und ist bis auf wenige Details noch original erhalten.

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