Max Hohenstein

Majolikafabrik & Kunsttöpferei – Franz Ebersteins Nachf., Inh. Max Hohenstein

Majolikafabrik & Kunsttöpferei – Franz Ebersteins Nachf., Inh. Max Hohenstein

Von der Hofkunsttöpferei des 19. Jahrhunderts bis zu den Reformimpulsen des Jugendstils: Bürgels Majolikafabrik Franz Eberstein und die Fortführung durch Max Hohenstein.

Franz Eberstein – Hofkunsttöpferei & Erfolge

Die Majolikafabrik und Kunsttöpferei Franz Eberstein war eine der führenden Werkstätten in Bürgel um 1900. Franz Eberstein war Großherzoglich-Sächsischer Hoflieferant und erhielt 1906 eine Auszeichnung auf der Dritten Deutschen Kunstgewerbe-Ausstellung in Dresden. 1909 feierte er sein 25-jähriges Geschäftsjubiläum.

Eberstein prägte die Produktion von dekorativen Majolika-Gefäßen mit reicher Glasur- und Dekorvielfalt. Seine Werkstatt war damit Teil der erfolgreichen thüringischen Töpfereitradition.

Übergabe an Max Hohenstein

Am 1. Juli 1910 übergab Franz Eberstein die Firma an seinen Neffen Max Hohenstein. Dieser hatte zuvor kurzzeitig an der keramischen Abteilung der Großherzoglichen Kunstgewerbeschule in Weimar hospitiert und brachte somit neue Impulse mit. Die Firma firmierte fortan als „Franz Ebersteins Nachfolger, Inh. Max Hohenstein“.

Jugendstil & Henry van de Velde

Die Werkstatt war eng mit der Reformbewegung um Henry van de Velde verbunden. Zahlreiche Entwürfe van de Veldes und seiner Schüler wurden in Bürgel ausgeführt – darunter Gefäße mit klaren Silhouetten, reduzierten Ornamenten und neuartigen Glasuren. Damit wurde die Fabrik ein wichtiger Partner im Übergang vom Historismus zum Jugendstil.

Produktion & Technik

Die Fabrik stellte dekorative Majolika und Kunsttöpferwaren her. Bekannt sind Reliefgefäße, Krüge, Vasen und Serienprodukte, die sowohl traditionell dekoriert als auch reformorientiert gestaltet waren. Unter Hohenstein kamen vermehrt Punktdekor, Engoben und Laufglasuren in die Produktion.

(Unklar bleibt), wie stark Max Hohenstein selbst neue Glasuren und Techniken entwickelte oder ob er vor allem bestehende Impulse von Weimar und van de Velde übernahm. Konkrete Produktionszahlen oder Exportdaten sind nur punktuell dokumentiert.

Bedeutung & Nachwirkung

Die Firma gilt als Beispiel für die Verflechtung von regionalem Handwerk und internationaler Reformkunst. Während Eberstein noch stark in der Tradition der repräsentativen Hofkunst stand, öffnete Hohenstein die Produktion stärker den Einflüssen des Jugendstils und der Weimarer Reformschule. Stücke mit van-de-Velde-Dekoren aus der Bürgeler Produktion sind heute gesuchte Sammlerobjekte.

Timeline – Eberstein & Hohenstein

  • 1906 – Medaille auf der Dritten Deutschen Kunstgewerbe-Ausstellung Dresden
  • 1909 – 25-jähriges Geschäftsjubiläum von Franz Eberstein
  • 1. Juli 1910 – Übergabe an Max Hohenstein (Ebersteins Nachf.)
  • ab 1910 – Ausführung zahlreicher Entwürfe nach Henry van de Velde

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