Max Laeuger

Max Laeuger (1864–1952) – Architekt, Maler, Keramiker

Eine Schlüsselfigur des Jugendstils und der Reformkeramik

Max Laeuger

Max Laeuger gilt als einer der vielseitigsten Künstler des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Er wirkte gleichermaßen als Architekt, Maler, Kunstgewerbler und vor allem als Keramiker. Seine Keramiken, die durch intensive Farben, experimentelle Glasuren und florale Jugendstil-Dekore auffallen, machten ihn zu einer Schlüsselfigur der Reformbewegung in Deutschland. Besondere Bedeutung erlangte er durch die Zusammenarbeit mit den Tonwerken Kandern und der Karlsruher Majolika, wo er wegweisende Entwürfe für die deutsche Keramikgeschichte schuf. Seine Werke verbinden Kunst und Handwerk auf höchstem Niveau und sind heute begehrte Sammlerstücke.

Geburts- und Sterbedatum

Geboren: 30. September 1864 in Lörrach

Gestorben: 12. Dezember 1952 in Lörrach

Ausbildung & Werdegang

  • Studium an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe und an der Kunstakademie Karlsruhe.
  • Ab 1893 Professor an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe.
  • Ab 1895 Leiter der Fachklasse für Architektur.
  • Parallel: Entwicklung einer Leidenschaft für Keramik.

Keramisches Werk

Laeuger gilt als einer der wichtigsten deutschen Keramiker des Jugendstils. Schon um 1890 begann er mit neuen Formen und Dekoren zu experimentieren. Ab 1892 arbeitete er eng mit den Tonwerken Kandern (Baden) zusammen, die seine Entwürfe ausführten und seine keramischen Ideen erstmals in größerem Maßstab verwirklichten.

Die Zusammenarbeit mit Kandern bildete den Ausgangspunkt für viele seiner charakteristischen Gefäße. Die dort produzierten Stücke verbanden handwerkliche Qualität mit neuartigem Dekor und wurden zu Modellen für die deutsche Reformkeramik.

Seine Arbeiten zeichnen sich aus durch:

  • Florale Jugendstil-Dekore
  • stark farbige, glasurbasierte Ornamente
  • experimentelle Glasuren, z. B. Lauf- und Kristallglasuren

Zusammenarbeit mit der Karlsruher Majolika

1897 übernahm Max Laeuger die künstlerische Leitung der Karlsruher Majolika-Manufaktur. Er modernisierte das Programm grundlegend und brachte die Ideen des Jugendstils in die Serienproduktion ein.

Seine Gestaltung war geprägt durch:

  • Einführung neuer Formen & Dekore mit floralen und geometrischen Elementen
  • Verwendung leuchtender Glasuren und experimenteller Oberflächen
  • Architekturkeramik: Reliefs, Kacheln, Fassadenelemente

Die Karlsruher Majolika stellte unter seiner Leitung auf der Weltausstellung Paris 1900 aus und erlangte internationale Anerkennung. Viele seiner Entwürfe wurden noch Jahrzehnte nach seinem Ausscheiden in den 1920er-Jahren produziert.

Max Laeuger war ein Künstler zwischen Kunstgewerbe, Architektur und Keramik. Seine Zusammenarbeit mit den Tonwerken Kandern machte ihn zu einer Schlüsselfigur des Jugendstils und der Reformbewegung. Seine farbintensiven Glasuren und ornamental-dekorativen Gefäße gehören heute zu den gesuchten Sammlerstücken.

Tätigkeiten

  • Neben der Keramik auch Garten- und Landschaftsgestalter, u. a. Gartenanlagen für die Weltausstellung Paris 1900.
  • Architekt: Entwurf von Villen, Gartenarchitektur und Möbeln im Gesamtkunstwerk-Gedanken.
  • Mitglied im Deutschen Werkbund, beteiligt an der Diskussion um die Reformkeramik.

Ausstellungen & Anerkennung

  • Teilnahme an internationalen Kunstausstellungen.
  • Weltausstellung Paris 1900.
  • Turin 1902.
  • Arbeiten heute in bedeutenden Sammlungen, z. B. Hetjens-Museum Düsseldorf, Badisches Landesmuseum Karlsruhe.

Spätwerk

Nach dem Ersten Weltkrieg orientierte er sich stärker zur Expressionistischen Keramik. In den 1920er- und 30er-Jahren experimentierte er mit freier Formgestaltung und abstrahierten Ornamenten. Seine letzten Jahre verbrachte er in Lörrach, wo er 1952 starb.

Bedeutung

Max Laeuger war ein Künstler zwischen Kunstgewerbe, Architektur und Keramik. Seine Zusammenarbeit mit den Tonwerken Kandern machte ihn zu einer Schlüsselfigur des Jugendstils und der Reformbewegung. Seine farbintensiven Glasuren und ornamental-dekorativen Gefäße gehören heute zu den gesuchten Sammlerstücken.

Zeitleiste

  • 1864

    Geburt in Lörrach

  • 1892

    Beginn der Zusammenarbeit mit den Tonwerken Kandern

  • 1893

    Professor an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe

  • 1897

    Künstlerische Leitung der Karlsruher Majolika-Manufaktur

  • 1900

    Gartenanlagen & Baukeramik für die Weltausstellung Paris

  • 1902

    Beteiligung an der Ausstellung Turin

  • 1920er–30er

    Experimente mit freier Formgestaltung & expressionistischer Keramik

  • 1952

    Gestorben in Lörrach

Bodenmarken – Max Laeuger

Typische Markenvarianten und Signaturen von Max Laeuger, die sich auf seinen Keramiken aus der Zusammenarbeit mit den Tonwerken Kandern und seinen eigenen Werkstätten finden.

Laeuger Marke 1
Marke – Laeuger 1
Laeuger Marke 2
Marke – Laeuger 2
Laeuger Marke 3
Marke – Laeuger 3
Laeuger Marke 4
Marke – Laeuger 4
Laeuger Marke 5
Marke – Laeuger 5

Weiterführend: Keramiker der Moderne

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Marken – Max Laeuger (1920er Jahre)

Max Laeuger (1864–1952) verwendete in den 1920er-Jahren verschiedene Marken und Signaturen, die seine Arbeiten für die Tonwerke Kandern und eigene Werkstätten kennzeichnen. Typisch sind monogrammartige Initialen, handschriftliche Signaturen und Werkstattstempel, die seine Verbindung von Kunstgewerbe, Architektur und Keramik dokumentieren.

Max Laeuger – Marke 1920er Jahre, Variante 1
Max Laeuger – Bodenmarke (1920er Jahre), Variante 1
Max Laeuger – Marke 1920er Jahre, Variante 2
Max Laeuger – Bodenmarke (1920er Jahre), Variante 2

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Ich kaufe Porzellan überwiegend von Rosenthal und KPM von 1950 bis 1980 Studio-Line, Hubert Griemert, Tapio Wirkala, Victor Vasarely, Grießhaber, Otto Piene, Wolf Karnagel und viele mehr.