Das Meissen Porzellan gilt als Synonym für höchste Handwerkskunst, zeitloses Design und ein Stück deutscher Kulturgeschichte. Gegründet 1710 als erste europäische Porzellanmanufaktur, erlebte Meissen im 20. und 21. Jahrhundert zahlreiche stilistische Entwicklungen, wirtschaftliche Umbrüche und technische Neuerungen. Zwischen 1900 und heute hat sich das Sortiment immer wieder gewandelt – von der kunsthandwerklichen Einzelanfertigung über industriell beeinflusste Serien bis hin zu modernen Designobjekten für den internationalen Markt.
Stilwandel und Kunstströmungen ab 1900
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stand Meissen Porzellan noch ganz im Zeichen des Historismus und der barocken Tradition. Figuren, Serviceformen und Dekore orientierten sich an den Vorbildern des 18. Jahrhunderts – allen voran das berühmte Zwiebelmuster.
Mit dem Jugendstil kamen um 1905 neue, florale und fließende Formen ins Sortiment. Künstler wie Max Adolf Pfeiffer prägten die Zwischenkriegszeit mit eleganten Figurengruppen, stilisierten Tierdarstellungen und neu interpretierten Dekoren.
Ankauf – Meissen Porzellan
Wir suchen Meissen Porzellan aus allen Epochen – Figuren, Service, seltene Dekore oder limitierte Editionen. Besonders gefragt sind Jugendstil- und Art-Déco-Objekte, Biskuitfiguren sowie handbemalte Einzelstücke.
Nach 1945 wurde Meissen Teil der staatlichen DDR-Industrie. Trotz ideologischer Vorgaben konnte die Manufaktur weiterhin hochwertige Kunst- und Luxusware herstellen – vor allem für den Export in westliche Märkte, um Devisen zu erwirtschaften. In dieser Zeit entstanden auch berühmte limitiert nummerierte Editionen.
Modernisierung nach der Wende
Mit der Wiedervereinigung 1990 wurde Meissen in eine GmbH umgewandelt und setzte verstärkt auf internationales Marketing. Es folgten Kooperationen mit zeitgenössischen Künstlern und Designern, limitierte Editionen, Schmuckkollektionen und die Neuinterpretation klassischer Formen. Auch der Eintritt in neue Märkte wie Asien und die USA brachte stilistische Anpassungen, ohne die traditionellen Qualitätsmerkmale – handbemalte Dekore, figürliche Meisterwerke, hochwertiges Hartporzellan – aufzugeben.
Das Meissen Porzellan hat in über 120 Jahren seit 1900 eine beeindruckende Anpassungsfähigkeit bewiesen: Vom barocken Erbe über Jugendstil und Moderne bis hin zu zeitgenössischen Kunstformen bleibt es ein Symbol für handwerkliche Perfektion und kulturelle Kontinuität. Die Marke ist heute ein international anerkanntes Luxuslabel – und dennoch tief mit ihrer sächsischen Heimat verwurzelt.
Meissen Porzellan – Von 1900 bis in die Gegenwart
Das Meissen Porzellan gilt als Synonym für höchste Handwerkskunst, zeitloses Design und deutsche Kulturtradition. Gegründet 1710 als erste europäische Porzellanmanufaktur, erlebte Meissen im 20. und 21. Jahrhundert eine spannende Entwicklung – vom barocken Erbe über Jugendstil und Moderne bis hin zu heutigen Luxuskollektionen.
Stilwandel ab 1900
Um 1900 dominierten historistische Formen und barocke Dekore wie das berühmte Zwiebelmuster. Mit dem Jugendstil hielten um 1905 neue, organische Formen und florale Motive Einzug. Die Zwischenkriegszeit brachte klassizistische und Art-Déco-Elemente, während die DDR-Ära (1945–1990) auf Exportware und Devisenerwirtschaftung setzte. Nach 1990 modernisierte sich die Manufaktur und öffnete sich internationalen Märkten.
Timeline – Meissen Porzellan 1900 bis heute
Berühmte Dekore von Meissen
- Zwiebelmuster – seit 1739, inspiriert von ostasiatischen Vorbildern
- Blaue Schwerter – Markenzeichen seit 1722, auf jedem Originalstück
- Meissener Blumen – naturalistische Blütenmalerei
- Schneeballen-Dekor – aufwendige plastische Porzellanblüten
Fazit
Das Meissen Porzellan steht seit über 120 Jahren für beständige Qualität und Wandelbereitschaft. Vom Jugendstil bis zu modernen Designkooperationen gelingt es der Manufaktur, handwerkliche Tradition und zeitgenössische Gestaltung in Einklang zu bringen.
Künstler & Modellmeister – Meissen Porzellan (1900–heute)
- Julius Konrad Hentschel (1872–1907)
„Hentschel-Kinder“ – naturalistische Kinderdarstellungen um 1905; frühe Ikonen der Moderne bei Meissen. - Erich Hösel (1869–1953)
Chefmodelleur ab 1903; erneuerte das Figurenprogramm zwischen Historismus, Jugendstil und klassischer Linie. - Max Esser (1885–1945)
Tierplastiken der 1920er/30er; klare, spannungsvolle Formen zwischen Art Déco und Neuer Sachlichkeit. - Peter Strang (1936–2022)
Leitender Bildhauer ab DDR-Zeit; charakteristische, teils humorvolle Figuren & Gruppen, Brücke zur Gegenwart. - Heinz Werner (1928–2019)
Dekormaler und Entwerfer; farbstarke Blumen- & Figurenmalerei, prägend für Service der Nachkriegszeit. - Ludwig Zepner (1931–2010)
Künstlerischer Leiter; Modernisierung von Formen & Dekoren nach 1990, Pflege der Handmaltradition. - Max Adolf Pfeiffer (1875–1957)
Direktor/Prägestock der Zwischenkriegszeit; stilistische Straffung, Editionen & künstlerische Serien. - Johann Joachim Kaendler (1706–1775)
Historischer Bezugspunkt: barocke Meisterfiguren; bis heute Vorbild für Modellkunst und Qualität.
Tipp: Für Sammler sind frühe Hentschel-Kinder, Esser-Tierplastiken sowie signierte Strang-Gruppen besonders gefragt.