Merkelbach Grenzhausen

Merkelbach Grenzhausen – Steinzeugtradition aus dem Westerwald (seit 1843)

Merkelbach Grenzhausen – Steinzeugtradition aus dem Westerwald

Seit 1843 steht der Name Merkelbach in Höhr-Grenzhausen für Steinzeug aus dem Westerwald. Zwischen Salzglasur-Tradition, Jugendstil-Experimenten und Exporterfolgen zählt die Marke bis heute zu den Klassikern der deutschen Keramikgeschichte.

Gründung und Tradition

Die Steingutfabrik Merkelbach wurde 1843 von Friedrich Wilhelm Merkelbach in Höhr-Grenzhausen gegründet. In einer Region, die seit Jahrhunderten für Salzglasurkeramik bekannt war, führte Merkelbach industrielle Methoden in die Krugproduktion ein. Schon früh war die Marke ein Synonym für robustes Westerwälder Steinzeug – grauer Scherben mit kobaltblauem Dekor.

Produktion und Sortiment

Das Sortiment umfasste Bierkrüge, Vorratsgefäße und Haushaltskeramik. Besonders beliebt wurden dekorierte Reliefkrüge, die ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch den Exportmarkt eroberten. Mit dem Aufkommen des Jugendstils um 1900 erweiterte Merkelbach seine Produktpalette: Künstlerische Serien mit floralen Dekoren, Reliefplatten und kunsthandwerklich orientierte Gefäße ergänzten das traditionelle Steinzeug.

Kooperation mit Künstlern

Um 1900 arbeitete Merkelbach mit namhaften Künstlern und Architekten zusammen, darunter Richard Riemerschmid und Peter Behrens. Diese Kooperationen verbanden die Westerwälder Tradition mit den Ideen der Reformkeramik. Merkelbach wurde so zu einem wichtigen Produzenten von Jugendstil-Objekten, die heute in Sammlungen und Museen zu den Höhepunkten zählen.

20. Jahrhundert und Exporterfolge

Im 20. Jahrhundert verband Merkelbach traditionelle Formen mit moderner Gestaltung. In den 1950er- und 1960er-Jahren florierte der Export von Bierkrügen, besonders in die USA. Serien mit Stadtemblemen, Jagdmotiven und historischen Darstellungen machten Merkelbach international bekannt und beliebt bei Sammlern. Bis heute gilt die Marke als Symbol für die Qualität des Westerwälder Steinzeugs.

Marken und Sammlerwert

Merkelbach-Keramik ist meist durch Bodenmarken wie „Merkelbach Grenzhausen“ oder die Abkürzung „M.G.“ gekennzeichnet. Nummerierte Formen und Dekorvarianten helfen bei der Datierung. Besonders wertvoll sind Jugendstil-Entwürfe von Riemerschmid und Behrens sowie Reliefkrüge aus der Zeit um 1900. Aber auch Serien der Nachkriegszeit erfreuen sich großer Beliebtheit bei Sammlern von Bierkrügen.

Timeline – Merkelbach Grenzhausen

  • 1843: Gründung der Steingutfabrik durch Friedrich Wilhelm Merkelbach
  • ab 1870: Serienproduktion von Reliefkrügen für den Export
  • um 1900: Kooperation mit Richard Riemerschmid und Peter Behrens
  • 1950er–60er: Exportboom von Bierkrügen, v. a. in die USA
  • heute: Merkelbach-Keramik als gefragtes Sammlerobjekt

Marke – Merkelbach Grenzhausen

Die Marke Merkelbach Grenzhausen steht seit 1843 für Westerwälder Steinzeug. Von Salzglasur-Tradition über Jugendstil bis zu Exporterfolgen zählt sie zu den Klassikern der deutschen Keramikgeschichte.

Merkelbach Grenzhausen – Marke
Merkelbach Grenzhausen – Bodenmarke

porzellanselb

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