Meissner, Herend, Augarten – Porzellan & Auktionen
Preise, Beispiele und bedeutende Werke aus den großen europäischen Porzellanmanufakturen.
Meissner Porzellan
Meissner Kunstwerke als Wertanlage – auf Auktionen im In- und Ausland erzielen Meissner Porzellan aus dem 17. Jahrhundert hohe Preise. Bei Christie’s wurde ein Reiherpaar aus der Kaendler Epoche für 5,6 Millionen Euro versteigert. Auch in deutschen Auktionshäusern erzielen Objekte aus Meissen sehr gute Preise.
So wurde auf Schloss Ahlden der „Tanzende Mezzetin“ für 110.000 EUR versteigert. Ebenfalls bei Christie’s in London fand eine Teekanne aus Böttger Steinzeug für 58.850 Pfund ihren Abnehmer.
Herend Porzellan
Für Herend Porzellan ist die Datenbasis für eine Preisfindung nicht so umfangreich wie für Meissner Porzellan. In den letzten Jahren wurden aber schon 5-stellige Summen für ältere Service von Herend bezahlt. Für das Standard Service „Apponyi“ liegen die Preise für ein vollständiges Kaffee- oder Teeservice bei ca. 350–500 EUR.
Augarten Wien
Das Melonen Service, entworfen von Josef Hoffmann, Augarten Wien, wurde in der Sendung „lieb & teuer“ (NDR) mit einem Schätzpreis von 1.900 EUR angegeben. Die Firma Augarten Wien wurde 1923 gegründet und produziert im ehemaligen kaiserlichen Lustgebäude im Augarten. Die Designs von Augarten entstehen seit Bestehen in Kooperation mit namhaften Künstlern.
Die Porzellanpreise für Augarten liegen im Gegensatz zu Meissen und Herend eher im unteren Bereich. In Augarten kann man auch das dort untergebrachte Porzellanmuseum besuchen.
Rosenthal
Auf der Webseite von Rosenthal kann man sich „Preisbeispiele für Sammler“ von Figuren ansehen. Porzellanpreise sind subjektiv und spiegeln die Meinung der Rosenthal Porzellan GmbH wider. Letztlich entscheidet die Nachfrage über den Preis.
Besonders begehrt: Figuren aus der Anfangszeit der Rosenthal Kunstabteilung von 1910–1914, überwiegend von Ferdinand Liebermann entworfen. Im Gegensatz zu Hutschenreuther wurden Rosenthal Figuren in Unterglasurbemalung hergestellt. Beliebt sind vor allem Figuren von Holzer-Defanti, Tänzerinnen wie der „Koreanische Tanz“, oder Himmelstoss-Figuren wie „Perlensucherin“, „Carmen“ oder Musikantengruppen.
Ludwigsburg Porzellan
Ludwigsburg Figur: Schauspieler im langen Mantel, ein Buch in der linken Hand. Modell von Johann Göz, Ludwigsburg um 1760. Diese seltene Figur ist nur mehr in drei Exemplaren vorhanden: in der Sammlung Steinemann Zürich, im Württembergischen Landesmuseum und im Cecil Higgins Museum in Bredford.
Nach der Tracht müsste man an einen Hofgeistlichen denken, doch spricht die bunte Staffierung des Kostüms eher für einen Schauspieler. Eine Dame in vornehmer Robe mit Fächer in der linken Hand darf als Gegenstück bezeichnet werden. Sie weist denselben Sockel mit Rokokokartusche auf und passt in der Größe dazu. Die Figur gehört der Frühzeit an und stammt wohl vom Modelleur des Apolloleuchters, Johann Göz.
Timeline – Bedeutende Auktionen & Eckdaten
- Kaendler-Epoche: Reiherpaar bei Christie’s für 5,6 Mio. EUR versteigert
- Schloss Ahlden: „Tanzender Mezzetin“ für 110.000 EUR
- Christie’s London: Teekanne aus Böttger Steinzeug für 58.850 GBP
- 1923: Gründung der Porzellanmanufaktur Augarten Wien
- 1910–1914: Figuren der Rosenthal Kunstabteilung von Ferdinand Liebermann