Porzellanfabrik Schumann & Schreider – Schwarzenhammer (Rehau)
Gegründet 1905 von Christoph Schumann und Karl August Schreider, entwickelte sich die Fabrik in Schwarzenhammer (heute zu Rehau) vom regionalen Produzenten zu einem exportstarken Hersteller von Gebrauch- und Dekorporzellan. Der Bogen spannt sich von Zwiebel- und Strohblumendekoren bis zur Spätphase mit strukturellem Wandel, Betriebsaufgabe und späterer Flächensanierung.
Überblick & Profil
- Schwerpunkte: Tafel- und Kaffeeservice, Zier-/Luxusporzellan; beliebte Dekore Zwiebelmuster (Blue Onion) und Strohblume (Strawflower).
- Belegschaft: ca. 150 MA um 1913; bis ca. 400 MA um 1937.
- Vertrieb: Musterlager/Vertretungen in europäischen Zentren; Export nach Skandinavien, GB, USA u. a.
Charakteristisch war die Verbindung aus sauberer Masse/Glasur, robustem Gebrauchswert und dekorativen Linien für den Inlands- und Exportmarkt. Ab den 1970ern geriet die Produktion unter Kostendruck; Mitte der 1980er folgte die Aufgabe des Werks.
Marken & Bodenstempel (Auswahl)
- ca. 1905–1910: frühe Marken ohne Krone (teils grün/rot).
- bis ca. 1923: Schildform mit Krone „Schwarzenhammer Bavaria“.
- „1778“-Umschrift: erscheint auf einigen Stempeln als historischer Bezug auf Grundstücks-/Familientraditionen (nicht Gründungsjahr der Fabrik!).
- Nach 1945: Varianten mit Zusatz US Zone für den Export der Nachkriegszeit.
Vernetzung im Rehauer Umfeld
Weitere Rehauer Traditionsbetriebe: Zeh, Scherzer & Co. · Hertel & Jakob