Porzellanindustrie Kronach

Geschichtliches: Kronach teilte lange Jahre das Schicksal aller Dornröschenschläfer, ist aber nun erwacht und glaubt ein Recht darauf zu haben, dass es nach dem Dichterwort behandelt wird: „Nennt man die ersten Namen, wird auch der meine genannt. In und um Kronach hat die Porzellanfabrikation seit langen Jahren eine bleibende und gute Pflegestätte. Der älteren Generation werden die Pfeifenköpfe von „Ohnemüller“, Küps, noch ebenso bekannt sein wie die Biskuit-Puppenköpfe von Gebrüder Kühnlenz, Kronach, die Jüngeren verstehen sich besser auf Rosenthal Porzellan, auf Edelstein-Fabrikate und auf das elektrotechnische Porzellan, das heute die Kronacher Gegend verlässt und in der ganzen Welt hochgeschätzt wird.

Das Werk Kronach der Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & CO. A.-G. ist eine Gründung der Herren Philipp Rosenthal und Karl Maria Bauer, der sich 1896 mit Herrn Wilhelm Rosenthal zusammentat und in Kronach eine Porzellanfabrik gründete. Am 15. November 1897 wurde der Betrieb mit zwei Brennöfen eröffnet: die 200 Arbeiter starke Belegschaft stellte Gebrauchsgeschirr her mit der ältesten Marke (R. C.) der Rosenthal & CO. A.-G. Damit war der Kunstsinn Bauers nicht zufrieden. Ohne Unterlass betrieb er Versuche, das feinste und dünnste Porzellan herauszubrin- gen, und hatte damit wohl künstlerische Erfolge: Vasen, mit Frauengestalten, mar- morähnliche Objekte, aber keinen wirtschaftlichen Erfolg.

Da griff Philipp Rosenthal ein. Ein dritter Ofen wurde errichtet, die Belegschaft stieg auf über 300 Mitarbeiter, und nun begann die Herstellung der weltberühmten Kunst- und Zierporzellane, die kaum auf einer festlich vornehmen Tafel fehlten. Als das Werk Kronach 1901 in Paris und Petersburg bei Ausstellungen die Goldene Medaille erhielt, war sein Weltruf stets begründet, auch für die feuerfesten Kochgeschirre. Das Werk Kronach hatte 1929 in Betrieb: drei Brennöfen, einen Kiesofen und zwei Muffelöfen; es ist stets vollbeschäftigt und hat in vielen Länder Europas Niederlagen.

Auf der Bahnstrecke München-Berlin fällt dem Reisenden bei Küps ein langgestreckter gelber Bau auf. Wer in den letzten 10 Jahren öfters die Strecke fuhr, erinnert sich vielleicht, dass dort früher ein anderes Gebäude stand, eine alte Porzellanfabrik aus den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, die Fabrik der Porzellan-Pfeifenköpfe. Diese Fabrik ging später in den Besitz des Herrn Edelstein, Berlin über, brannte im Jahre 1921 ab und wurde dann in dem heutigen (1929) wieder aufgebaut.

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