Am 8.11.1832 wurde durch den Fabrikanten Heinrich Eichhorn aus Schney bei Lichtenfels um Genehmigung zur Gründung einer Porzellanfabrik in Tirschenreuth eingereicht. Das Tirschenreuth Porzellan wurde geboren. Diese wurde am 22.11.1832 durch die Organe der Stadt Tirschenreuth, unter anderem da eine Porzellanfabrik eine Konkurrenz gegen die Steinguterzeuger darstellte, zu viel Holz benötigte und die Fabrikgebäude nicht sicher genug seien, abgelehnt. Nach Einspruch gegen den Bescheid 1833 und Widerlegung der Begründung für die Ablehnung wurde der Betrieb einer Porzellanfabrik durch die königliche Regierung des Obermainkreises stattgegeben. 1838 waren die Baumassnahmen abgeschlossen und die Aufnahme der Produktion mit einem Brennofen begann.
Die Produktionspalette umfasste Pfeifenköpfe, Tassen und zahlreiche Einzelartikel. Anfangsschwierigkeiten erfordern eine Bezuschussung des Betriebes durch Eichhorn. Im Jahre 1846 wurde eine zweiter Brennofen in Betrieb genommen und eine Sortimentserweiterung um Andenkentassen für die böhmischen Badeorte sowie komplizierte Artikel wie Uhrengehäuse im Bestand aufgenommen. 1880 verstarb der Firmengründer Heinrich Eichhorn und seine Anteile erwarb Edmund Tittel, Friedrich Muther und August Bauscher. Im selben Jahr verkaufte August Bauscher seine Besitztitel an Karl Gotthold Mezger, Textilkaufmann aus Nürtingen/Württemberg. Mit dem Erlös finanzierte August Bauscher die Errichtung einer Porzellanfabrik Bauscher in Weiden. Nach Vernichtung grösstenteils der Betriebsanlagen wurden 1886 ein neuer Brennofen und eine Massenmühle gebaut. Desweiteren wurden die ersten kompletten Serviceformen entworfen.
Bis 1900 wurden die Produktionsanlagen auf über 1100 Artikel, darunter neben Schnauzbarttassen, Serviceformen wie Carmen und Aurora, die den floralen Jugendstil zugeordnet sind. Im Jahre 1902 erfolgte der Aufbau einer eigenen Rohstoffversorgung durch die Errichtung eines Pegmatitwerkes und einer Kaolinschlemmerei auf der Schmelitzhöhe. 1908 verstarb Gotthold Mezger, seine Anteile wurden an Johann Schlipphack übertragen. Während des I. Weltkrieges 1914 bis 1918 brachen die Absatzmärkte vorallem in Übersee bedingt durch den ersten Weltkrieg ein.
Angesichts des gleichzeitig zurückgehenden Bedarfs an den in Tirschenreuth Porzellan gefertigten luxuriösen Erzeugnissen erfolgt gezwungenermassen ein Arbeitskräfteabbau. Nach 1918 mit Kriegsende Wiederanknüpfung der ehemaligen Exportverbindungen bei nahezu unverändertem Charakter der Produktionspalette, insbesondere repräsentativer Porzellanservice. Mit der Barockform München oder den Klassizismus Servicen Empire und Hohenzollern erfolgt eine Hinwendung zu historisierenden Aktualisierung vergangener Stilepochen in Porzellan. Prägend für die Formgestaltung ist der Modelleur Johann Böhm, dessen Tätigkeit über 30 Jahre andauert. Kobaltätzkanten, in hervorragender Qualität in Tirschenreuth fabriziert erlangen Berühmtheit. Im Jahre 1926 verstarb der Direktor Johannes Schlipphack.