Im Hinblick auf die Gesamtentwicklung der europäischen Keramik während der Zeit von 1900 – 1925 lässt sich als Endergebnis die unbestrittene Vormachtstellung der nordischen Länder einschliesslich Deutschlands infolge ihrer künstlerischen und technischen Qualität als unangreifbare Tatsache feststellen. Da die moderne europäische Keramik eng mit den dänischen Manufakturen verbunden ist, darf es gerechtfertigt erscheinen, wenn sie an dieser Stelle im Zusammenhang mit den Erzeugnissen des übrigen Auslandes in erster Linie genannt werden.
Es braucht hier nicht von der grundlegenden Bedeutung der Königlichen Porzellanfabrik Kopenhagen für die Entwicklung der Keramik der Gegenwart seit der Jahrhundertwende geredet werden. Wenn das Genre Kopenhagen in den zwanziger Jahren nicht mehr so geschätzt wurde wie zu seinen Anfangszeiten, dann lag es nicht an den Formen- und Dekorstil seiner Zeit, sondern wir hatten uns daran sattgesehen weil die Thüringer Porzellanfabriken uns mit Minderwertigkeiten überschütteten, deren letzte Stunde zwar schon lange fällig ist, die aber anscheinend immer noch nicht geschlagen hat (Zitat Schaulade 1925).
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GESCHICHTE ROYAL COPENHAGEN
Die Manufaktur wurde am 1. Mai 1775 von dem Chemiker Frantz Heinrich Müller in Kopenhagen gegründet. Das junge Unternehmen wurde zunächst mit der Zusage eines Monopols auf 50 Jahre staatlich gefördert. Das Patronat übernahm die zweite Ehefrau des 1766 verstorbenen Königs Friedrich V., die Königinmutter und inoffizielle Regentin Dänemarks Juliane Marie aus dem Hause Braunschweig. Bereits 1779 wurde jedoch ein finanzielles Engagement des Königshauses in der Manufaktur erforderlich, deren Firma durch diese Übernahme des Unternehmens „königlich“ wurde.
1868 erfolgte eine Privatisierung und Königlich Kopenhagen bekam wieder private Gesellschafter. Im Jahr 1882 erwarb die Fayencefabrik Alumina alle Anteile an Königlich Kopenhagen und verlegte die Produktion nach Frederiksberg vor den Toren der Stadt. Auch Alumina Fayencen wurden noch bis 1969 unter dieser Marke produziert und sind heute noch am Markt unter „Royal Copenhagen Fayence“ erhältlich. Populäre Sammelobjekte sind seit Jahrzehnten die jährlich erscheinenden Weihnachtsteller der Serien Königlich Kopenhagen und Bing & Grøndahl des Unternehmens.
Bedeutende Geschirre aus der Manufaktur von Königlich Kopenhagen sind das berühmte Flora Danica, auch in Dänemarks Kulturkanon 2006, sowie die blauen Geschirre (Musselmalet, Blaue Blume oder auch Möwe). Das notwendige Rohmaterial beispielsweise für Flora Danica bezog Frantz Heinrich Müller unter anderem von dem Apotheker Marc-Hilaire Vilaris (1719-92) in Bordeaux, der 1766 entsprechende Kaolin-Vorkommen bei Saint-Yrieux im Limousin entdeckt hatte.
Bedingt durch die Koalitionskriege kam die Produktion in der Zeit von dem Angriff der Engländer auf Kopenhagen (1807) bis nach dem Wiener Kongress auch aus Rohstoffmangel so gut wie zum Erliegen und wurde erst 1816 wieder aufgenommen. Herausragender Künstlerischer Leiter der Manufaktur war während des Goldenen Zeitalters in Dänemark von 1828-64 der um die Empireformen der Manufaktur verdiente Architekt Gustav Friedrich von Hetsch. Aber auch danach fand in der Zeit von 1884 bis 1916 der Architekt Arnold Krog zu richtungsweisenden Gestaltungsleistungen.
Im Rahmen einer Expansionstrategie im Luxusgütersegment erwarb Königlich Kopenhagen auch den dänischen Silberhersteller Georg Jensen (1972) und schloss sich mit Tafelglashersteller Holmegaard (1985) sowie dem 1853 gegründeten Wettbewerber Bing & Grøndahl (1987) zusammen. Die internationale Marke Royal Copenhagen gehört heute als Unternehmen Royal Scandinavia zum Portfolio des dänischen Private Equity Fonds Axcel. Der Glashersteller Holmegaard wurde im Rahmen eines Buyouts an das Management veräußert und ist wieder unabhängig. Auch eine maßgebliche Beteiligung an dem schwedischen Unternehmen und Glashersteller Orrefors Kosta Boda wurde wieder abgegeben.