Feuerbilder auf Porzellan für Rosenthal Studio-Line
Der deutsche Künstler Otto Piene (1928–2014), Mitbegründer der Gruppe ZERO und späterer Leiter des MIT Center for Advanced Visual Studies, gilt als einer der innovativsten Avantgarde-Künstler der Nachkriegszeit. Seine Zusammenarbeit mit Rosenthal ab den späten 1960er-Jahren markierte einen bedeutenden Brückenschlag zwischen konzeptueller Lichtkunst und angewandtem Porzellandesign.
Für die Rosenthal studio-line entwickelte Otto Piene mehrere Serien, bei denen seine charakteristischen Feuerbilder, Lichtmodulationen und Rasterstrukturen auf Porzellan übertragen wurden. Besonders bekannt ist das großformatige Wandbild „Feuersonne“, das als limitierte Edition erschien und bis heute als eines der expressivsten Studio-Line-Objekte gilt.
Seine Porzellanarbeiten entstanden oft in Kombination mit technischer Manipulation: kontrollierte Brandspuren, mechanische Durchlochungen oder abstrahierte Sonnensymbole wurden nicht nur gedruckt, sondern teils eingebrannt oder reliefartig ausgeführt – ein Novum in der Porzellanherstellung jener Zeit. Damit verband Piene die meditative Idee von Licht, Raum und kosmischer Ordnung mit einem industriell gefertigten Trägermedium.
Die Werke wurden zumeist in limitierter Auflage produziert, teilweise signiert und nummeriert. Heute sind sie international gefragt, besonders bei Sammlern der ZERO-Bewegung und Designhistorikern.
Einzelstücke wie die „Sonnenwandplatte“ oder die Serie „Feuerkreis“ erzielen auf Kunstauktionen Preise von 800 bis 2.500 Euro, je nach Zustand, Provenienz und Vollständigkeit. Die Seltenheit steigt durch die begrenzte Stückzahl und den Umstand, dass viele Werke nur in Kuratoren- oder Galeriesammlungen auftauchten.
Otto Pienes Arbeit für Rosenthal ist ein hervorragendes Beispiel für die Integration freier Kunst in ein serielles Designformat. Seine Objekte bleiben ikonische Zeugnisse eines Moments, in dem Porzellan zur Projektionsfläche einer radikalen ästhetischen Idee wurde.
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Objekt / Serie | Technik / Besonderheit | Format | Seltenheit | Marktpreis* | Hinweise zur Bewertung |
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Feuersonne | Relief mit Brandspuren | ca. 40 × 40 cm | Sehr hoch | 1.200–2.500 € | Mit Echtheitszertifikat besonders gefragt |
Feuerkreis | Siebdruck + Gravur | 33 cm rund | Hoch | 800–1.500 € | Nummerierte Exemplare bevorzugt |
Licht-Rasterplatte | Durchbruchdekor | rechteckig, ca. 35 cm | Mittel | 500–900 € | Intakt & gerahmt im Originalzustand gefragt |
Otto Pienes „Regenbogen“-Service für Rosenthal
Neben seinen expressiven Wandobjekten entwickelte Otto Piene auch ein Porzellanservice mit dem Titel „Regenbogen“, das in enger Zusammenarbeit mit Rosenthal Studio-Line entstand. Diese Serie gehört zu den wenigen Beispielen, bei denen ein Konzeptkünstler der ZERO-Gruppe ein tatsächlich nutzbares Tafelservice gestaltete – allerdings nicht für die breite Masse.
Das „Regenbogen“-Service wurde als limitierte Kunstreihe produziert, wobei jedes Stück den typischen Farbverlauf des Regenbogens in abstrahierter Form trägt. Statt greller Primärfarben setzte Piene auf einen verlaufenden, fast glühenden Spektraleffekt – von Gelb über Orange zu Rot – eingebettet in die klassische Weißform von Rosenthal.
Zu den bekanntesten Komponenten gehören:
Selten: Das limitierte „Regenbogen“-Service mit mehrfarbigem Farbverlauf – weniger als 1.000 Stück pro Form produziert.