Teeservice „Ceres“ für die KPM Berlin
Theodor Schmuz-Baudiss (1860–1926) – Jugendstilmeisterwerk und Sammlerobjekt
Theodor Schmuz-Baudiss – Künstler und Gestalter
Theodor Schmuz-Baudiss (1860–1926) gehört zu den prägenden Künstlerpersönlichkeiten der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Als künstlerischer Leiter schuf er Entwürfe, die den Übergang vom Historismus zum Jugendstil markierten und die künstlerische Qualität der Berliner Manufaktur auf ein neues Niveau hoben.
Schmuz-Baudiss war nicht nur Porzellandesigner, sondern auch Glasmaler, Kunstgewerbler und Lehrer an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums in Berlin. Er trat 1896 in die KPM ein und übernahm bald die künstlerische Leitung. Seine Entwürfe verbanden technische Perfektion mit dekorativer Eleganz und Erneuerung.
Das Teeservice „Ceres“ – Form und Dekor
Das um 1903 entworfene Teeservice „Ceres“ ist ein Paradebeispiel für die Verbindung von Funktionalität und künstlerischem Anspruch. Die Form ist klar und zurückhaltend, mit sanft geschwungenen Konturen und elegant proportionierten Henkeln und Tüllen. Besonders auffällig ist der Dekor: stilisierte Kornähren und Mohnblumen, teils in Gold, teils in feiner Unterglasurmalerei. Der Name „Ceres“ verweist auf die römische Göttin des Ackerbaus und symbolisiert den Bezug zur Natur und zu landwirtschaftlichen Zyklen.
Die Farbpalette reicht von schlichter Weißausführung bis hin zu Varianten mit Gold-, Platinakzenten oder feiner Handbemalung.
Produktions- und Sammlerhinweise
Das „Ceres“-Service wurde in verschiedenen Varianten produziert – von der schlichten Weißversion bis zu reich dekorierten Luxusausführungen. Es umfasste Kanne, Tassen, Untertassen, Zuckerdose, Milchkännchen und Servierplatten. Heute sind vollständige Sätze selten; besonders wertvoll sind bemalte Ausführungen mit originalen KPM-Bodenmarken aus der Zeit 1900–1914.
Bei der Bewertung spielen neben Dekor auch Zustand (keine Chips, Risse, Restaurierungen), Vollständigkeit und Seltenheit eine wichtige Rolle.
Bedeutung im Kontext der KPM
Das Teeservice „Ceres“ verkörpert die hohe künstlerische Qualität der KPM in der Jugendstilzeit und zeigt den Einfluss von Schmuz-Baudiss auf die Form- und Dekorentwicklung. Es verdeutlicht den Anspruch, Porzellan nicht nur als Gebrauchsgegenstand, sondern auch als Kunstwerk zu gestalten.
Chronik – Theodor Schmuz-Baudiss
- 1860: Geburt von Theodor Schmuz-Baudiss
- 1896: Eintritt in die KPM Berlin, bald künstlerischer Leiter
- ca. 1903: Entwurf des Teeservice „Ceres“
- 1900er–1920er: Weitere Entwürfe für KPM, prägt Jugendstil-Programm
- 1926: Tod in Berlin
Das Teeservice „Ceres“ – Form & Dekor
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Form | Klassische Jugendstil-Linien, geschwungene Henkel und Tüllen, elegante Proportionen |
Dekor | Florale Relief- und Malereielemente (Kornähren, Mohnblumen); Gold- oder Platinakzente |
Farbpalette | Weißgrundig, kombiniert mit Gold, Grün, Blau oder dezenten Pastelltönen |
Varianten | Von schlichter Weißausführung bis zu reich dekorierten Luxusversionen |
Bodenmarken | KPM-Zeptermarke (Unterglasurblau), oft mit Zusatz „KPM“ und Jahresbuchstaben; bei Luxusausführungen Malersignaturen |
Ankauf – KPM Teeservice „Ceres“
Wir suchen komplette Teeservices oder Einzelteile des Modells „Ceres“ von Theodor Schmuz-Baudiss für die KPM Berlin. Bitte senden Sie uns Fotos, Angaben zu Zustand, Bodenmarken und Provenienz. Besonders interessant sind originale Ausführungen mit Bemalung aus der Zeit 1900–1914.