Keramik-Museum Berlin & Keramikmuseum Westerwald
Zwei Zentren der Keramikkultur – urbane Perspektive und regionale Tradition im Dialog


Keramik-Museum Berlin (KMB)
Das Keramik-Museum Berlin (KMB) ist die wichtigste Einrichtung für die Präsentation und Erforschung keramischer Kunst in der Hauptstadt. Getragen vom Förderverein KMB, zeigt das Haus seit 2004 in der Schustehrusstraße in Berlin-Charlottenburg wechselnde Ausstellungen zur Geschichte und Gegenwart der Keramik.
Schwerpunkt ist die deutsche Keramik des 20. Jahrhunderts – von Werkbund und Bauhaus über die Nachkriegsmoderne bis zur Gegenwartskeramik. Bedeutende Gestalter wie Otto Lindig, Hedwig Bollhagen, Margarete Heymann-Marks, Jan Bontjes van Beek oder Künstler der Burg Giebichenstein sind regelmäßig vertreten. Neben Überblicksschauen realisiert das KMB Einzelausstellungen zeitgenössischer Positionen, begleitet von Katalogen, Führungen und Symposien.
Architektonisch sitzt das KMB in einer historischen Remise – schlicht, konzentriert, ideal für Keramik. Durch das Engagement des Fördervereins fungiert es als Schaufenster der Berliner Keramiktradition und als Forum aktueller Diskurse über Material, Form und Funktion.
Keramikmuseum Westerwald (KMW)
Das Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen gilt als eines der größten Spezialmuseen für Keramik in Europa. Gegründet 1982, baut es auf der langen Tradition des Westerwaldes als Zentrum der Steinzeugproduktion auf. Mit einer Sammlung von über 20.000 Objekten dokumentiert das Museum die Keramikgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
Besondere Stärke ist das Westerwälder Salzglasursteinzeug, ergänzt durch Jugendstil, Bauhaus und Studiokeramik nach 1945. Das KMW verbindet Sammlung und Gegenwartskunst: Westerwaldpreis, internationale Wettbewerbe und wechselnde Sonderausstellungen (z. B. Retrospektiven zu Jan Bontjes van Beek) zeigen die Breite keramischer Ausdrucksformen.
Als Forschungs- und Dokumentationszentrum hält das KMW Archive, Werkstattnachlässe und Fachliteratur vor. Damit ist es nicht nur Schauraum, sondern eine zentrale Ressource für Historiker, Sammler und Künstler.