Ankauf Allach Porzellan

Ankauf Allach Porzellan zum Beispiel Leuchter, Figuren, Plaketten und Zierporzellan der Porzellan Manufaktur Allach zum Ankaufen gesucht. Nachfolgend finden Sie eine kleine Auflistung der Designer die für die Porzellanmanufaktur Allach in der Zeit von 1933 bis 1945 gearbeitet haben. Weitere Designer waren Professor Theodor Kärner, Richard Förster, Benno v. Arent, Franz Nagy und Otmar Obermaier.

Karl Diebitsch

war einer der vertrauenswürdigen Mitarbeiter der Reichsführer SS Heinrich Himmler. Im November 1933 trat Diebitsch als SS-Untersturmbandführer in die SS ein. Karl Diebitsch entwarf auch zusammen mit Walter Heck die schwarzen Uniformen der SS. Karl Diebitsch durchlief viele Stationen der SS und bekam am 20. April 1944 das Eiserne Kreuz erster Klasse verliehen. Prof. Carl Diebitsch war Künstler und Soldat, ein Designer, der einen grossen Teil der Insignien des Dritten Reiches und insbesondere der SS konsipierte. Karl Diebitsch wurde am 03. Januar 1899 in Hannover geboren. In Hannover besuchte er die Schule für angewandte Künste. Seine Ausbildung wurde durch den I. Weltkrieg und aufgrund seiner Einstellung zur der kaiserlichen deutschen Marine im Jahre 1916 unterbrochen. Während des I. Weltkrieges wurde Karl Diebitsch das Eiserne Kreuz zweiter Klasse verliehen. Noch im letzten Kriegsjahr 1918 wurde er zum Kanonier befördert.

Am 29. Oktober 1919 schrieb sich Karl Diebitsch an der Akademie der Skulptur und Grafik (Akademie der bildenen Künste) in München ein. Von Zeit zu Zeit wurde das Studium an der Akademie aufgrund seiner politischen Aktivitäten unterbunden. Diebitsch war ein Mitglied des Freikorps von patriotischen paramilitärischen Kräften in Deutschland und Österreich. Als Kriegsveteran tratt Diebitsch in das Freikorp Oberland ein und kämpfte mit den Polen in Oberschlesien. Hier bekommt Diebitsch den schlesischen Adler erster und zweiter Klasse verliehen. Am 1. Mai trat Diebitsch in die NSDAP ein. Allerdings trat Diebitsch nach dem Scheitern des Münchner Putsches im November 1923 aus und setzte seine künstlerische Ausbildung fort. Nach dem Studium arbeitete er als Kunstlehrer in einer Berufschule in Hannover.

Mitte der zwanziger Jahre bemalte Diebitsch mit Porzellan, Glas und Fayencen. Am 25. April 1925 heiratete Diebitsch seine Frau Annie D. und gebar ihm einen Sohn und eine Tochter. Die Familie geriet in finanzielle Schwierigkeiten. Anfang der dreißiger Jahre änderte sich aber die finanzielle Situation zum positiven. Karl Diebitsch war ein anerkannter erfolgreicher Künstler. Bis 1933 lebte Diebitsch mit seiner Familie in Berlin in der Prinzregentenstrasse. Im November 1933 trat Karl Diebitsch in die SS und in den Reichsverband der bildenden Künstler Deutschlands ein. Hier konnte sich Diebitsch voll entfalten und bekommt den Auftrag zusammen mit Walter Heck die schwarze Uniform der SS zu entwerfen.

Im Jahre 1935 gründete Karl Diebitsch zusammen mit Franz Nagy die Porzellanmanufaktur Allach und wurde 1936 zum Direktor der PMA ernannt. Der Kerzenleuchter Modellnummer 89, entworfen von Karl Diebitsch, war der „Lieblingskronleuchter“ Heinrich Himmlers gewesen. In den Jahren 1935 / 36 entwarf Karl Diebitsch unteranderem die Dolchscheide M36, eine Serie von Postwertzeichen (100 Jahre Eisenbahn), eine Reihe von Trachten, die Motor Show im Jahr 1936 usw. Im Jahr 1937 erhielt Diebitsch einen der Hauptpreise im Haus der deutschen Kunstausstellung München für das Gemälde „Mutter“.

1939 wurde Diebitsch für die Gestaltung der Glasfenster an der Aussenwand des Doms König Heinrich in Quedlinburg beauftragt und erhielt im gleichen Jahr den Titel eines Professors verliehen. Nach dem Krieg arbeitete Diebitsch unteranderem bei der Porzellanfabrik Heinrich & CO. in Selb und entwickelte zusammen mit Karl Mötsch das Gemmo Porzellan. 1955/56 arbeitete Diebitsch auch für die neugegründete Porzellanfabrik Niederrhein und 1957 für Lorenz Hutschenreuther in Selb. In den letzten Lebensjahren widmete sich Diebitsch ganz der Malerei. Karl Diebitsch verstarb am 8. August 1985 im Alter von 86 Jahren am Tegernsee.

Wilhelm Krieger

Professor Wilhelm Krieger war ein Meister des Stils. Alles überflüssige war ihm fremd. Er sagte: „Wenn ich arbeite, denke ich nur über das Tier und das Material. Alles andere lenkt nur ab und behindert“. In dem Buch „Kunst“ (Herausgegeben von F. Bruckmann 1923), wurde Krieger als ein liebenswertiger und bescheidener Mann beschrieben der sich bei seinen Studien der Tiermalerei mit einem Gefühl der Ehrfurcht und Bewunderung zeigte.

Wilhelm Krieger wurde am 02. Juni 1877 auf der Insel Norderney geboren. 1893 erlernte Krieger den Beruf Dekorateur in Bremen und München. In München studierte Krieger ab 1897 an der Akademie der bildenden Künste. Aber schon bald verliess er die Akademie und verdiente seinen Lebensunterhalt mit dem Malen von Landschaftsbildern. Im Jahre 1903 wurde er Partner in der Firma Zierhut & Krieger in München, die Artikel für Kunst und Handwerk herstellte. Schon vor seinem Umzug von München nach Herrsching im Jahre 1912 schuf er eine Vielzahl von Tierplastiken die auch in Ausstellungen in München und Berlin gezeigt wurden. Seine Porzellanskulpturen wurden auch in Steingut und Bronze vervielfältigt. In den frühen zwanziger Jahren wurden auch Einzelausstellungen in München abgehalten. Seit dieser Zeit war Wilhelm Krieger Mitglied im Berufsverband „Bildender Künstler“ in München.

Zu seinen Lebzeiten hat Wilhelm Krieger ca. 200 Tierskulpturen geschaffen. Krieger litt seit seiner Kindheit an Taubheit, aber er lebte um der Kunst willen aus der er seine Kraft bezog – die Skulptur war sein Beruf. In erster Linie bevorzugte Wilhelm Krieger mit Bronze und Steingut zu arbeiten. Seine Bronzefiguren von Tieren und Vögeln sind ähnlich den ägyptischen Skulpturen. Wilhelm Krieger arbeitete unteranderem für die Porzellanmanufaktur Allach (zwei Figuren), Lorenz Hutschenreuther Selb und der Lichte Porzellan in Thüringen.

Karl Himmelstoss

Karl Himmelstoß war ein in Deutschland sehr bekannter Architektur- und Kleinplastiker. Zu seinen Kunden gehörten u.a. Heinrich, Hutschenreuther, KPM und Nymphenburg. Für Rosenthal arbeitete Himmelstoß von 1912 bis 1938 und war neben Ferdinand Liebermann der meistbeschäftigte Figurenentwerfer in der Anfangszeit der Kunstabteilung Werk Selb. Zu seinen bedeutenden Arbeiten zählen »Verliebt (Faun mit Schmetterling)«, »Festreigen« (Fuß Tischleuchte) und »Aschenschale mit Türke«.

Karl Himmelstoss wurde am 12. 07.1878 in Breslau geboren. Er studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin bei Prof. Menzel (Karl Ludwig Menzel, 1858-1936) und Haverkampf (Wilhelm Haverkamp, 1864-1929). Seit 1911 arbeitete Himmelstos an der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin und von 1912 bis 1938 als freischaffender Künstler bei Rosenthal in Selb. Von den zahlreichen Skulpturen für die Rosenthal’sche Fabrik wurde Himmelstoss auch von seinen Schwestern Elsa Bertha und Grete Wiesenthal inspiriert, z.B. “der Tanz”. 1912 schuf Himmelstoss die “Drei Grazien” und “Carmen” ebenfalls für die Rosenthal’sche Fabrik in Selb.

Das nächste grossartige modellierte Modell war die Skulptur der grossen russischen Ballerina Anna Pawlowa, ausgeführt im Rokoko Stil im Jahre 1917. Seit 1913 arbeitete Karl Himmelstoss als freischaffender Künstler. Nach dem I. Weltkrieg 1918 führte er eine Reihe grossformatiger Skulpturen aus. Er schuf viele Kriegerdenkmäler und Grabsteine für gefallene Soldaten im I. Weltkrieg. Seit etwa 1925 lebte der Bildhauer mit seiner Frau und seinen Kindern in Pasing, einem Vorort von München. Im Jahre 1926 begann auch die Zusammenarbeit mit der Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther in Selb und schuf in der Zeit bis um 1940 etwa 30 Skulpturen.

Im Jahre 1940 schloss sich Karl Himmelstoss der Porzellanmanufaktur Allach an. Wahrscheinlich durch den Einfluss von Theodor Kärner den er aus seiner Zeit von Rosenthal kannte. Seine erste Skulptur war das “Münchner Kindl” für den Münchner Blumen Wettbewerb (Blumenschmuck Wettbewerb). Karl Himmelstoss und Theodor Kärner haben beide in der Porzellanmanufaktur Allach das “Münchner Kindl”, das Herodische Symbol aus dem 13 Jahrhundert, modelliert. Theodor Kärner wurde bereits 1937 von der Stadt München beauftragt eine Skulptur des “Münchner Kindl” (Modell Nr. 81) zu modellieren. Die Skultpur von Himmelstoss 1940 wurde nie in den regulären Verkauf übernommen. Karl Himmelstoss und die Zusammenarbeit der Porzellanmanufaktur Allach beschränkten sich auf die Modellierung dieser einzigen Figur. Der Bildhauer verstarb am 5. März 1967 in München, im Alter von 88 Jahren.

Adolf Röhrig

Adolf Röhring war neben Theodor Kärner, Richard Förster und Nadia Francis der vierte Künstler der Porzellanmanufaktur Allach (PMA). Geboren wurde Adolf Röhring am 18.09.1911 in Schönwald (Oberfranken) nahe Selb [18.09.1911 in Schönwald – 24.01.1981 Neustadt-Coburg]. Sein Vater arbeitete in der Schönwalder Porzellanfabrik. Nach sieben Klassen der Grundschule wurde Röhring als Porzellanmaler in der Schönwalder Porzellanfabrik ausgebildet. Nach seiner Lehrzeit absolvierte Röhring die Porzellanfachschule in Selb unter Prof. Fritz Klee.

Nach Beendigung der Porzellanfachschule in Selb mit der Ausbildung als Modelleur arbeitete Röhring ab 1929 für die Rosenthal Porzellanfabrik in Selb. Am 01. Mai 1933 trat Adolf Röhring in die SS ein und heiratete am 29. Dezember 1935 ohne die Erlaubnis des Hauptamtes der SS und wurde dafür bestraft. Im Jahre 1938 verliess Röhring die Porzellanfabrik Rosenthal (nicht aus politischen Gründen) und wurde künstlerischer Mitarbeiter in der Porzellanfabrik Allach (Gegründet durch Franz Nagy und Theodor Kärner). Theodor Kärner kannte Röhring bereits aus seiner Zeit bei Rosenthal.

Zum Ende des II. Weltkrieges wurde Röhring in Berlin bei der Verteitigung des Bezirks Tiergarten gegen die Russen schwer verwundet. Sein rechter Arm war aufgrund der Verletzung Zeit seines Lebens gelähmt. Im Mai 1945 geriet Röhring in russischer Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung aus der russischen Kriegsgefangenschaft und Rückkehr nach Deutschland wurde Röhring im Januar 1946 von deutschen Behörden verhaftet und in das Lager nach Auerbach gebracht.

Am 28. Oktober 1947 wurde Röhring durch das Gericht in Neustadt bei Coburg als Mitläufer des NS-Regime verurteilt. Eine Haftstrafe musste Röhring nicht absitzen. Am 11. September 1950 eröffnete Röhring in Neustadt bei Coburg ein „Porzellan-Atelier Adolf Röhring“. Das Unternehmen wurde später von seiner Frau Elsa Röhring weitergeführt bis zum 31. Mai 1981. Adolf Röhring verstarb am 24. Januar 1981 im Alter von 69 Jahren.

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