Design, Funktion und Qualität aus Oberfranken
Arzberg Porzellan steht seit über 130 Jahren für funktionales, zeitloses und hochwertiges Porzellan „Made in Germany“. Gegründet im Jahr 1887 in der oberfränkischen Stadt Arzberg, entwickelte sich das Unternehmen zu einer der bekanntesten deutschen Porzellanmarken. Das klare, funktionale Design, gepaart mit einer kompromisslosen Qualität, machte Arzberg Porzellan zu einem Synonym für langlebiges und formschönes Geschirr. Wer Arzberg Porzellan kaufen möchte, entscheidet sich nicht nur für ein Gebrauchsobjekt, sondern auch für ein Stück Designgeschichte.


Die Anfänge und Entwicklung
Die Gründung der Porzellanfabrik Arzberg fiel in eine Zeit, in der Oberfranken zu einem Zentrum der deutschen Porzellanproduktion wurde. Durch die Nähe zu Kaolin- und Feldspatvorkommen sowie einer guten Infrastruktur konnte sich Arzberg Porzellan rasch am Markt etablieren. Bereits in den ersten Jahrzehnten erarbeitete sich die Marke den Ruf eines Herstellers, der Funktionalität und zeitloses Design verbindet.
Der Durchbruch durch gutes Design
In den 1930er Jahren legte Arzberg den Grundstein für seine heutige Design-Philosophie. Unter der Leitung von Hermann Gretsch entstand die berühmte Form 1382, die bis heute in Produktion ist. Klare Linien, perfekte Proportionen und eine ergonomische Handhabung machten diese Form zu einem Meilenstein des industriellen Designs. Viele Designpreise und Ausstellungen bestätigten den hohen gestalterischen Anspruch von Arzberg Porzellan.
Serien und Kollektionen
Das Sortiment von Arzberg umfasst Tafel- und Kaffeeservices, Becher, Schalen, Platten und Accessoires. Besonders bekannt sind Serien wie:
Diese Kollektionen werden oft in verschiedenen Dekoren angeboten, sodass Kunden Arzberg Porzellan kaufen können, das perfekt zu ihrem Stil passt – von puristisch weiß bis zu modernen Farbakzenten.
Qualität und Produktion
Arzberg Porzellan wird aus hochwertigem Hartporzellan gefertigt. Es zeichnet sich durch hohe Kantenschlagfestigkeit, glatte Oberflächen und Beständigkeit gegen Kratzer aus. Viele Teile sind spülmaschinen- und mikrowellengeeignet, was die Alltagstauglichkeit erhöht.
Heute und Zukunft
Nach verschiedenen Eigentümerwechseln gehört die Marke Arzberg heute zur Rosenthal GmbH. Die Produktion erfolgt weiterhin nach hohen Qualitätsstandards. Die Marke bleibt ihrer Philosophie treu: formschönes, langlebiges Geschirr, das Design und Funktion verbindet. Neben dem Alltagsgebrauch hat Arzberg Porzellan auch einen Sammlerwert – besonders seltene Dekore, limitierte Editionen oder frühe Produktionen erfreuen sich bei Liebhabern großer Beliebtheit. Online und auf Porzellanbörsen lässt sich Arzberg Porzellan kaufen, das längst nicht mehr im Handel ist.
Porzellanfabriken in Arzberg (Oberfranken)
Werk / Name | Gründung | Ort | Status | Verbindungen / Notizen |
---|---|---|---|---|
Porzellanfabrik Carl Auvera | 1838 | Arzberg (Stadt) | erloschen | Frühe Arzberger Fabrik; später Übergang zur C. M. Hutschenreuther AG (Abt. Arzberg). |
Porzellanfabrik Carl Schumann | 1881 | Arzberg (Stadt) | erloschen | Auch als „Schumann Arzberg“ bekannt; Modelle/Marken mit „Bavaria/Arzberg“ im Handel. |
Porzellanfabrik Theodor Lehmann | 1887 | Arzberg (Stadt) | erloschen | Teilweise als Lehmann & Roßberg geführt; gehört zur frühen Arzberger Industrielandschaft. |
Schönwald – Abteilung Arzberg | 1904 | Arzberg (Zweigbetrieb) | erloschen | Nebenstelle der Porzellanfabrik Schönwald zur regionalen Kapazitätserweiterung. |
C. M. Hutschenreuther AG – Abteilung Arzberg | ab 1919 | Arzberg (Abteilung) | erloschen | Übernahmelinie aus dem Auvera-Komplex; Teil des Hutschenreuther-Werksverbunds. |
Porzellanfabrik Arzberg A.G. – Zweigniederlassung Porzellanfabrik Kahla | 20. Jh. | Arzberg (Zweig) | erloschen | Nutzung/Verwaltung als Kahla-Zweigniederlassung in Arzberg; Marken-/Programmbezug wechselte. |
Porzellanfabrik Schlottenhof | 19. Jh. (genaues Jahr unsicher) | Arzberg-Schlottenhof | erloschen | Kleinere regionale Porzellanfabrik im Ortsteil Schlottenhof; später in größere Werksstrukturen integriert. |
Wichtige Designer von Arzberg Porzellan
Designer | Tätigkeitszeitraum | Bekannte Entwürfe / Serien | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Hermann Gretsch | 1930er–1950er | Form 1382 | Ikonisches, zeitloses Design; gilt als Meilenstein des industriellen Porzellandesigns. |
Heinrich Löffelhardt | 1950er–1970er | Form 2000 | Modernisierte Linienführung, funktionale Ergonomie; Verbindung von Tradition und Moderne. |
Hans-Wilhelm Seitz | 1960er–1980er | Form 2200 | Schlichte, klare Konturen; häufig in Hotellerie und Gastronomie verwendet. |
Hans Theo Baumann | 1980er–1990er | Form „Milano“ | Designklassiker mit zurückhaltender Eleganz; vielfach prämiert. |
Peter Schmidt | 1990er–2000er | Form „Cult“ | Modulares, zeitgenössisches Design; starke Marktpräsenz im Premiumsegment. |
Michael Sieger | 2000er–heute | Form „Tric“ | Farbenfrohes, multifunktionales Konzept; Baukastensystem für modernes Wohnen. |
Die SKV-Porzellan-Union und die Marke Arzberg
Die SKV-Porzellan-Union GmbH war ein Zusammenschluss traditionsreicher deutscher Porzellanhersteller. Sie entstand 1993 in einer Phase tiefgreifender Branchenkrisen und übernahm 2000 die Marke Arzberg. Damit wurde sie zu einem zentralen Akteur der Porzellanindustrie im Fichtelgebirge, bevor die Produktion 2013 endgültig eingestellt wurde.
Gründung 1993 – Zusammenschluss im Fichtelgebirge
Die SKV-Porzellan-Union GmbH wurde 1993 gegründet. Dahinter stand die Idee, mehrere traditionsreiche Hersteller unter einem Dach zusammenzuführen, um Kräfte zu bündeln und in einer schwierigen Marktlage konkurrenzfähig zu bleiben. An der Fusion beteiligt waren:
- Schirnding AG
- J. Kronester GmbH
- Johann Seltmann GmbH
Mit diesem Schritt entstand einer der größten Porzellanverbünde Deutschlands, der die Produktion im Norden Bayerns langfristig sichern sollte.
Entwicklung in den 1990er Jahren
Die SKV-Porzellan-Union war ein Produkt der strukturellen Krise der deutschen Porzellanindustrie in den 1990er Jahren. Billigimporte, sinkende Nachfrage und ein verändertes Konsumverhalten machten eine Konsolidierung notwendig. Die Bündelung der Produktionskapazitäten sollte Effizienz sichern und Arbeitsplätze erhalten – eine Strategie, die jedoch nur teilweise aufging.
Übernahme der Marke Arzberg 2000
Im Jahr 2000 übernahm die SKV-Porzellan-Union die traditionsreiche Marke Arzberg. Damit verbanden sich zwei Linien: die hochwertigen Designklassiker wie die Form 1382 von Hermann Gretsch (1931) mit der industriellen Produktionskraft der SKV-Werke. Durch die Integration von Arzberg konnte die Unternehmensgruppe ihr Profil als Anbieter sowohl im Premium- als auch im Gebrauchsporzellanbereich schärfen.
Umfirmierung und Ende der Produktion
2004 erfolgte die Umfirmierung in die Arzberg-Porzellan GmbH. Trotz aller Bemühungen konnte sich das Unternehmen im internationalen Wettbewerb nicht dauerhaft behaupten. Die Produktion am Standort Schirnding wurde 2013 endgültig eingestellt.
Seitdem existiert die SKV-Porzellan-Union nicht mehr als eigenständiges Unternehmen; das Erbe lebt in der Marke Arzberg weiter.
Heutiger Stand
Heute ist die Marke Arzberg Teil der italienischen Sambonet Paderno Industries. Die traditionsreichen Entwürfe – insbesondere Bauhaus-inspirierte Formen – werden weiterhin produziert und weltweit vertrieben. Damit bleibt ein Stück der langen Geschichte der SKV-Porzellan-Union erhalten, auch wenn die Produktionsstätten in Oberfranken längst Geschichte sind.