Bundesverdienstkreuz 1987 – Roland Dorschner
Roland Dorschner, Vorstandsvorsitzender der Hutschenreuther AG, wurde 1987 für seine Verdienste um die deutsche Porzellanindustrie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, landläufig Bundesverdienstkreuz genannt, wurde am 7. September 1951 durch Bundespräsident Theodor Heuss ins Leben gerufen. Er ist die einzige bundesweite Ordenauszeichnung und würdigt seit seiner Einführung herausragende Leistungen in politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, intellektuellen und sozialen Bereichen.
Der Orden gliedert sich in neun Klassen, darunter die Verdienstmedaille, das Verdienstkreuz am Bande, das Verdienstkreuz 1. Klasse, das Große Verdienstkreuz und die Großkreuze.

Verleihung an Roland Dorschner
Im Jahr 1987 wurde Roland Dorschner für seine langjährigen Verdienste in der deutschen Porzellanindustrie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Verleihung erfolgte durch Staatssekretär Jürgen Warnke, der zu diesem Zeitpunkt im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und später für Verkehr tätig war. Die Übergabe fand im Rahmen einer offiziellen Feierstunde statt – ein Zeichen nationaler Anerkennung für Dorschners Engagement und Innovationskraft.

Verdienste in der Porzellanindustrie
Roland Dorschner gilt als Schlüsselfigur in der deutschen Porzellanindustrie. Unter seiner Leitung modernisierte die Hutschenreuther AG traditionelle Fertigungsverfahren, führte neue Masse-Rezepturen und Dekortechniken ein und baute Exportstrategien in europäische wie außereuropäische Märkte aus. Damit festigte er den Standort Selb im Fichtelgebirge, wo heute rund 90 Prozent der deutschen Porzellanproduktion angesiedelt sind.
Durch seine Impulse entstand eine engere Verzahnung von Handwerkstradition und industrieller Serienfertigung – ein entscheidender Beitrag zur Stärkung der „Porzellanstadt Selb“.
Kulturelles Engagement
Sein Engagement reichte weit über betriebswirtschaftliche Aspekte hinaus: Dorschner förderte Ausstellungen zur Porzellankunst auf nationalen Messen und unterstützte Kooperationen zwischen Manufakturen und freien Künstlern. Dadurch erhielt die deutsche Porzellankultur internationale Sichtbarkeit und neue Impulse.
Die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz im Jahr 1987 dokumentiert Dorschners Rolle als Brückenbauer zwischen historischer Handwerkskunst und moderner Wirtschaft – ein Verdienst, das weit über persönliche Erfolge hinaus zur Entwicklung einer ganzen Region beitrug.