Hans-Wilhelm Seitz – Designer zeitloser Porzellanformen
Hans-Wilhelm Seitz, geboren in Marktredwitz, zählt zu den prägenden deutschen Porzellandesignern der Nachkriegszeit. Nach seiner Ausbildung in Keramik- und Formgestaltung widmete er sich früh der Entwicklung funktionaler und zugleich ästhetisch anspruchsvoller Serien für den täglichen Gebrauch.
Wichtige Station seiner Laufbahn war die Mitarbeit im Studio von Hans Theo Baumann in Schopfheim (Baden-Württemberg). Dieses Atelier zählte in den 1960er- und 1970er-Jahren zu den führenden Zentren für Produkt- und Industriedesign in Deutschland. Unter Baumanns Leitung entwickelte Seitz ein tiefes Verständnis für reduzierte, klare Formen und die Verbindung von ästhetischem Anspruch mit industrieller Fertigung. Diese Erfahrungen flossen später direkt in seine Entwürfe für das Porzellan ein.
Besonders bekannt wurde Seitz durch seine Entwürfe für Haushalts- und Hotelporzellan. Serien wie „Daily“, „Carat“ und „Generation“ überzeugten durch ihre schlichte, klare Formensprache und hohe Gebrauchstauglichkeit. Diese Kollektionen verbanden zeitloses Design mit industrieller Effizienz – ein Ansatz, der sich bis heute in vielen professionellen Porzellanserien wiederfindet.
Seitz‘ Arbeiten zeigen die Einflüsse des Bauhaus-Gedankens und die enge Verbindung zum deutschen Industriedesign jener Zeit. Sein Ziel war es stets, Porzellan alltagstauglich, erschwinglich und zugleich formschön zu gestalten. Damit leistete er einen wichtigen Beitrag zur Demokratisierung des guten Designs in der Nachkriegszeit.
Heute gelten die Entwürfe von Hans-Wilhelm Seitz als klassische Beispiele für modernes Porzellandesign. Seine Formen sind nicht nur in musealen Sammlungen vertreten, sondern werden auf dem Sammlermarkt weiterhin geschätzt. Vor allem seine klare, funktionale Handschrift bleibt ein bleibendes Vermächtnis in der Geschichte des europäischen Porzellandesigns.
Design & Porzellan – Seitz und Baumann
Zwei Designer, die die moderne Porzellangeschichte geprägt haben: Hans Wilhelm Seitz, bekannt durch seine Tätigkeit im Studio Hans Theo Baumann in Schopfheim, und Hans Theo Baumann, ein international beachteter Porzellandesigner mit Arbeiten für Rosenthal, Arzberg, Schönwald und Fürstenberg. Beide verband die Idee, funktionales Porzellan mit künstlerischem Anspruch zu vereinen.