Sozialpolitik im Betrieb – Dienst an der Gemeinschaft
Im Jahre 1968 ergab sich für die Lorenz Hutschenreuther AG die Notwendigkeit der Errichtung eines Feuerlöschbecken beim Werk Abteilung B. Die Überlegungen des Unternehmens brachten das Ergebnis, für den notwendigen Wasservorrat nicht einen sonst nicht nutzbaren Feuerlöschteich anzulegen, sondern sich mit der Schaffung eines Freibades zu beschäftigten, dessen Wasser ja auch für den ursprünglichen Zweck zur Verfügung steht.

Den damaligen Herren des Lorenz Hutschenreuther Vorstands – an der Spitze Direktor Roland Dorschner, gelang es, auch den Aufsichtsrat für die Realisierung des Projektes zu gewinnen. Trotz des langen Winters 1968/69 war es möglich, das Bauvorhaben vom Herbst 1968 bis zu Pfingsten 1969 durchzuziehen. Am Pfingst-sonnabend, den 24. Mai 1969, fand nun bei herrlichem Wetter die Einweihung des Bades statt. Seine Besonderheit: die Länge von 50 Metern. Ein Leckerbissen: das volltemperierte Wasser, am Einweihungs-tage 27 Grad.
Dazu moderne neue Umkleide- und Sporträume und eine mehrere tausend Quadratmeter grosse Freifläche. Und im Becken und Freigelände an diesem Einweihungstag: der Dank an ein wagemutiges Unternehmen durch bereits viele tausend Erholungsuchende und Erholungsbedürftige. Wie ein Stadion: das Hutschenreuther Bad Lorenz Hutschenreuther AG, Selb, baut als eine der ersten deutschen Firmen ein beheiztes Freibad. Gesamtkosten: eine Dreiviertel Million DM.
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Selb – am Pfingstsamstag, den 24. Mai 1969 wird das neue Hutschen-reuther Bad eröffnet. Damit entsteht in Selb eines der ersten Schwimmbäder in der Bundesrepublik, das von einer Firma gebaut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Aber noch zwei andere Dinge sind es, die dieses Bad von vielen anderen Schwimmanlagen unterscheidet: es hat international anerkannte Ausmaße – für grosse Schwimmwettkämpfe ist heute eine 50 Meter Bahn unerlässlich und es ist beheizt. Und was angewärmtes Wasser gerade für die nordostober-fränkische „Sibirien-Ecke“ bedeutet, ist allenthalben bekannt:
Die Badesaison wird länger. April und Oktober Monate mit oft kurzfristig warmen Sonnentagen, aber „Gänsehaut“ – Wassertemperaturen gehören künftig fest zur Badesaison in Selb. Das neue Schwimmstadion an der Ascher Strasse, auf dem Fabrikge-lände des Hutschenreuther Werkes B errichtet, ist Eigentum der weltbekannten Porzellanfirma. Das beheizte 50 Meter Becken besitzt bei einer Breite von 12,50 Meter – fünf Schwimmbahnen, sowie je eine Einmeter-, eine Dreimeter- und eine Fünfmeter Sprunganlage.
Die Wassertiefe beträgt unter den Sprunganlagen 3,80 Meter und am anderen Ende 90 Zentimeter. Zwei Durchschreitebecken an der Längsseite des grossen Bassins sollen verhindern, dass das Wasser im Hauptbecken zu schnell verschmutzt wird.

Bei der Eröffnung des Bades würdigte der Selber Oberbürgermeister Christian Höfer im Beisein von Bundesgesundheitsministerin Käte Strobel diese soziale Leistung der Fa. Hutschenreuther. Gleichzeitig teilte er einen Stadtsratsbeschluss mit, wonach der Platz vor dem Hutschenreuther Schwimmstadion nunmehr „Hutschenreuther Platz“ heisst. Auf unserem Foto übergibt OB Höfer (Mitte) Direktor R. Dorschner, Vorstandsmitglied der Hutschenreuther AG, die Urkunde mit dem Beschluss des Stadtrats.
Der Trakt für Garderoben und sanitäre Anlagen beherbergt die Umkleidekabinen und Garderoben für rund 900 Personen, Duschen für warmes und kaltes Wasser, Fußwaschanlage und Toiletten. Ein wind – und regengeschützter Tischtennisraum mit Platz für drei Platten ist ebenfalls in diesem Gebäudetrakt untergebracht, so dass für Abwechslung zwischen Schwimmen und Sonnenbaden gesorgt ist.

Die 8000 Quadratmeter grosse Liegewiese, mit schattenspendenden Bäumen und Sträuchern bepflanzt, bietet 600 Personen Platz. Das leicht hügelige Gelände eignet sich dabei ideal für Sonnenbäder. Die Liegewiese endet an der strassenabgewandten Seite in einem Spielplatz, dem später noch ein planiertes Faustball- oder Basketballfeld angegliedert werden soll. Die gesamte Badeanlage ist in sich harmonisch geschlossen; die Längsseite des Hauptbeckens zur Ascherstrasse hin wird durch vier erhöhte Stehränge begrenzt, ein etwa 150 Meter langer lebender Zaun schliesst die Liegewiese nach Norden ab, und die beiden der Fabrik zugewandten Seiten werden einmal durch den Umkleidetrakt und zum anderen durch das Bademeisterhaus abgeschlossen.
Die gesamte Anlage hat den Charakter eines Stadions, das sich auf einer Seite zur Liegewiese hin öffnet. Die Silhouette der modernen Werksanlagen im Hintergrund fügt sich gut in dieses Gesamtbild ein. Vom Bademeisterhaus aus kann das grosse Becken bequem überblickt werden; in diesem Haus befindet sich auch eine Lautsprecheranlage über die Musik abgespielt oder wichtige Durchsagen gemacht werden können. Seit dem Baubeginn am 24. Juni 1968 wurden auf dem Badegelände 11.000 Kubikmeter Erdreich ausgehoben. In einem unterirdischen, begehbaren Vorsorgungskanal laufen Rohre und Kabel der verschieden-sten Stärken von der Fabrik herüber zum gefliesten Becken; denn das Wasser wird aus der Abwärme der Tunnelöfen des Werkes B aufgeheizt. Vorgesehene Wassertemperatur: 25 Grad Celsius. Das Wasser wird durch Fasernfänger und Quarzkiesfilter gereinigt und durch Spezialzusätze sauber gehalten. Dreimal am Tag tauscht eine moderne Umwälzanlage das gesamte Wasser im Becken aus.

Die Lorenz Hutschenreuther AG hat für dieses in Deutschland vielleicht einmalige Projekt rund eine Dreiviertel Million DM ausgegeben. Sämtliche Folgekosten werden ebenfalls von dem Unternehmen getragen.