Porzellanfabrik Selb-Plössberg

Plössberg erscheint erstmals im ältesten Nothaftischen Lehenbuch von 1360/65. 1448 wurde Plössberg zum marktgräflichen Halsgericht Selb gezogen. 1818 wurde die mittelbare Gemeinde Plößberg errichtet. 1863 kam die Gemeinde zum Bezirksamt Rehau. 1865 wurde die Eisenbahn Linie Hof-Eger gebaut. Zur gleichen Zeit gründete in Bahnhofsnähe Jakob Zeidler eine Porzellanfabrik. Nach dem Bau der Eisenbahnlin- ie nach Selb erhielt der Bahnhof den Namen Bahnhof Selb, nach dem zweiten Weltkrieg Selb-Plössberg. Kurz vor dem Kriege entstand am westlichen Ortsrand die Siedlung Vielitz. Nach dem Krieg wurden Schule, Kindergarten und Evang. Kirche neben zahlreichen Wohnungen erbaut. Die Porzellanfabrik, die zuletzt im Besitz der Firma Rosenthal war, wurde stillgelegt, eine kurze Zeit wurde sie Domizil einer Möbelhandelsgesellschaft, die in Konkurs ging. Schulisch wurde ein Verband mit Schönwald und Erkersreuth gegründet.

Am 1.6.1977 zählte Selb-Plössberg 1214 Einwohner. 1900 Selb hat bereits 7.200 Einwohner. Inzwischen bestehen 20 Porzellanfabriken mit zusammen 100 Rundöfen. 1919 Am 1. Juli 1919 wird Selb zur kreisfreien Stadt erklärt. 1930 ist die Stadt Selb auf 14.200 Einwohner angewachsen. Die Zahl der Porzellanfabriken ist jedoch im Zuge der Weltwirtschaftskrise und der Inflation der 20er Jahre gesunken. Die meisten Fabriken sind durch Fusionen an andere Firmen übergegangen. Die übrig gebliebenen entwickeln sich zu Weltmarken. Heute noch sind die weltweit bekannten Marken Rosenthal, Hutschenreuther und Villeroy&Boch (vorm. Heinrich) in Selb ansässig. Mit Hilfe aus dem benachbarten Thüringen, Sachsen und Böhmen requirierter Facharbeiter und aus der Region rekrutierter angelernter Arbeitskräfte nimmt das Unternehmen einen nur von kurzen Konjunkturkrisen überschatteten Aufstieg.

Besonders intensive Bauphasen fallen in die Jahre zwischen 1870 und 1875. Der Bedarf an Arbeitskräften bringt die Notwendigkeit der Schaffung von neuem Wohnraum mit sich. 1879 beziehen die ersten Porzelliner die noch heute existenten Arbeiterwohnhäuser auf der anderen Seite der Bahnlinie. In einer Periode nie zuvor gekannten Wachstums seit 1890 wächst die Porzellanfabrik Jakob Zeidler Gebäude um Gebäude durch Erweiterungen und Aufstockungen, neue Ofenan- lagen. 1914 finden sich hier insgesamt 10 Rundöfen sowie ein kleinerer Kiesofen zur Aufbereitung der Hartrohstoffe Feldspat und Quarz. 400 Mitarbeiter sind jetzt hier beschäftigt. Der Arbeiterwohnungsbau geht voran, aber auch eine Fabrikantenvilla, jedoch bescheidenerer Ausführung ist vorhanden.

Abriss und Aufbau

Die Porzellanfabrik Selb-Plössberg wurde in den 80iger Jahren wieder aufgebaut und ist heute das Porzellanikon.

Bahnhof Selb - Selb-Plössberg - heute Porzellanikon
Bahnhof Selb – Selb-Plössberg – heute Porzellanikon

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