Adalbert Zoellner

Wurde als Sohn des Adalbert Zoellner, von Beruf königlicher Rentenamtmann am Finanzamt in Selb tätig, am 1. August 1887 in Selb geboren. In Selb verbrachte er eine Kindheit und absolvierte das Gymnasium. Nach seinen Schulabschluss bekam Adalbert Zoellner von Philipp Rosenthal das Angebot, als Volontär in die Rosenthalfabrik einzutreten. Nach dreimonatiger Tätigkeit in der Massemühle, auf dem Hof, in der Dreherei und Giesserei, unterbreitete Philipp Rosenthal ihm den Plan, ein Hochschulstudium der Keramik an der Technischen Hochschule in Berlin aufzunehmen. Adalbert Zoellner stellte sein Studium ganz auf Porzellan ein. Es gelang ihm, Porzellan mit Hilfe von Flusssäure in feine Kristallnadeln aufzulösen. Seine Ergebnisse hielt er in einer Arbeit über die chemisch-physikalische Natur des Porzellans fest, welche ihm als Dissertation für die Doktorwürde genehmigt wurde. Am 1. Januar 1910 (1890) trat Dr. Adalbert Zoellner als offizieller Mitarbeiter der Firma Rosenthal bei, mit der Aufgabe ein wissenschaftliches Laboratorium zu errichten, wie es bisher in einer Privaten Porzellanfabrik Deutschlands noch nicht bestanden hatte.

Gleichzeitig erhielt er die Aufgabe, eine keramische Druckerei zu leiten, die Kunst- und Reklameabteilung zu führen, sowie die Behandlung der Musterschutz-Angelegenheiten und die betriebstechnische Überwachung zu übernehmen. Im Mai 1915 wurde ihm die Leitung der Porzellanfabrik F. Thomas, die 1908[2] in den Besitz der Rosenthal & CO. AG übergegangen war, übertragen. Mit Optimismus und Organisationstalent übernahm Dr. Zoellner die Leitung des durch die Kriegsschwierigkeiten ernstlich bedrohten Betriebes.

Im Jahre 1897 wurde in Redwitz die erste Porzellanfabrik durch Fritz Thomas und die Gebrüder Jäger, die 1898 mit 140 Arbeitern ihre Produktion begann, errichtet. Fritz Thomas erbaute sodann 1903 beim Pfarrweiher eine eigene Porzellanfabrik, die später in den Besitz der Rosenthal AG überging. Für die in den letzten Jahrzehnten großartige Entwicklung des Marktes Redwitz war der Bau der Fichtelgebirgsbahn (Linie Eger-Nürnberg sowie Hof – München) ausschlaggebend und bestimmend gewesen, da bloß hier durch die Errichtung neuer, beziehungsweise die Vergrößerung schon bestehender Etablissements ermöglicht wurde. Vorher lag Redwitz mit seinen Nachbarorten dem bayerischen Eisenbahnnetz ziemlich abseits; es musste, um Ausschluss in Mitterteich, Schwarzenbach a. S. oder Marktschorgast zu erhalten, zum Omnibus oder zu Privatfuhrwerk gegriffen werden.

Ebenso lästig und zeitraubend war es um den Warentransport bestellt. Im August des Jahres 1872 wurde mit der Detailprojektieriiug der Linie Nürnberg – Hof begonnen und Redwitz als Knotenpunkt bestimmt. Die Strecke Schnabelwaid – Redwitz – Hof wurde am 15. Mai 1878 eröffnet; während Redwitz-Hohenbrunn auch erst am genannten Tage dem Betrieb übergeben wurde, konnte Wunsiedel schon am 15 August 1877 mit Holenbrunn und von da mit Oberkotzau – Eger in Bahnverkehr treten (Oberkotzau – Eger war am 1. November 1865 eröffnet worden). Die Fertigstellung der Strecke Redwitz – Schirnding folgte am 20. November 1879; Redwitz-Wiesau (Strecke München) am 1. Juni 1883, und Schirnding – Eger wurde am 1. November 1883 dem Verrieb übergeben. (Quelle: Chronik von Markt-Redwitz, Dörflas und Oberredwitz, Herausgegeben von Dr. Hermann Braun 1906)

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