Porzellanindustrie Lorenz Hutschenreuther

Porzellanfabrik Jäger & Werner

1896 erfolgte der Ankauf der neuerbauten Porzellanfabrik Jäger & Werner in Selb, die unter der Bezeichnung Abtl. B (die Ludwigsmühle wurde Abtl. A), dem Unternehmen als Filialfabrik angegliedert und entsprechend ausgebaut wurde. Diese Erweiterung folgte im Jahre 1917 der Ankauf der 1890 gegründeten Porzellanfabrik Paul Müller in Selb. Diese war von Herrn Paul Müller aus Wiesbaden 1890 gegründet worden und wurde zunächst nur im kleinen Umfang mit 2 Brennöfen betrieben, aber sehr rasch hat sich dieselbe vergrössert und beschäftigte 1913 schon 350 Arbeiter. In 6 grossen Rundöfen wurde hier Gebrauchsgeschirr als Spezialität hergestellt, das regen Absatz im Aus- und Inland fand. Das von Hutschenreuther aufgebaute Werk wurde als selbständige Abteilung unter Leitung des Gründers der Fabrik weitergeführt

Das Hutschenreuther Werk erfuhr auch ausserhalb von Selb eine immer grössere Ausdehnung dadurch, dass ihm im Jahre 1927 die Tirschenreuther Porzellanfabrik und die Porzellanfabrik Bauscher in Weiden angegliedert wurde. Durch den Erwerb dieser grossen Werke gingen auch die wertvollsten und bedeutenden Pergmatitvorkommen Bayerns, sowie ein Teil der Schönhaider Kaolin- und Kapfelergruben in den Besitz der Hutschenreuther A.-G. über. So verfügte der Konzern heute sicher über 60 Brennöfen, einen Arbeiterstamm von über 5.000 Menschen, eigene Kaolinfelder, Quarzvorkommen sowie Kapfehlerdegruben.

Mittlerweile hatte aber auch andere Unternehmen in Selb Porzellanfabriken ins Leben gerufen. Im Sommer 1866 vereinigten sich die hiesigen Bürger Jakob Zeidler, Rothgerbermeister, Martin Zeidler, Bäckermeister, Karl Guz, Stiftsverwalter, Christoph Schmidt, Kaufmann, Andreas Meuchner, Bäckermeister, J. Jena, Porzellan- brenner und Modelleur Götze zum Bau einer neuen Porzellanfabrik auf dem Bahnhof,3 welche 1867 im Frühjahr in Betrieb gesetzt wurde. Ausserdem waren 2 Malereien Philipp Rosenthal 1879 auf 1880 in Erkersreuth und Krautheim & Adelberg 1884 in Selb entstanden. Beide Malereien wurden zunächst von der Firma L. Hutschenreuther mit Weißgeschirr beliefert, sodass diese Firma in gewissen Sinn auch hier den Grundstock zu diesen bedeutenden Unternehmungen gelegt hat.


Chronik Hermann Bohrer, Selb 1930 – Teil II

porzellanselb

Zwei Webseiten verschmelzen zu einer Seite über das weiße Gold