Fraureuth Porzellan

FRAUREUTH PORZELLAN ANKAUF

Wir kaufen Fraureuth Porzellan aus der Zeit des Jugendstils und Art Deco. Künstler wie Ludwig Aumüller, Berthold Boess, Dorothea Charol, Max Daniel Hermann Fritz, Anton Grath, Hans Harders und viele andere prägten die kurze Zeit der Porzellanfabrik Fraureuth. Die Bodenmarken von Fraureuth erhielten neben dem „F im Kreis“ auch verschiedene Zusätze wie zum Beispiel „SAXONY“. Ab 1899 wurde auch das Spiegelmonogramm „PF“ im Kreis verwendet. Oftmals kaufte die Fraureuther Porzellanfabrik auch Weiss Geschirre auf und deshalb sind neben der Bodenmarke von Fraureuth noch die Porzellanmalereien Sonntag & Söhne, Geiersthal, Leopold Petschauer, PF. Mäbendorf, Wilhelm Deesbach zu finden.

Ankauf – Fraureuth Porzellan

Ankauf: Fraureuth Porzellan (Thüringen/Sachsen)

Wir kaufen Fraureuth-Porzellan – Einzelstücke und Services. Bevorzugt Originale in sehr gutem Zustand.

Kategorie Details
Gesuchte Objekte Jugendstil- und Art-Déco-Services (Kaffee/Tea), figürliche Stücke, Vasen, Deckeldosen, Teller mit besonderem Dekor, Hotel-/Gastronomie-Porzellan (frühe Stempel), seltene Formen/Limitierungen.
Marken & Echtheit Bitte Markenfotos der Unterseite(n) beilegen (Stempel/Blindmarke, ggf. Nummern). Prüfen: ältere Fraureuth-Stempel vs. spätere Handelsstempel; keine nachträglichen Überglasur-Zusätze.
Zustandskriterien Keine Sprünge, Chips, Haarrisse; keine Übermalungen/Kaltfarben. Gleichmäßige Glasur, saubere Kanten, originaler Dekor. Bei Services: Vollständigkeit und Formkompatibilität (gleiche Serie).
Benötigte Angaben Fotos (Gesamt, Details, Unterseite/Marke), Maße (H×B×T oder Durchmesser), Stückliste bei Services, bekannte Provenienz/Kaufzeitraum, Hinweise zu Restaurierungen.
Bewertung & Angebot Kostenfreie Einschätzung binnen 24–48 h. Angebot nach Seltenheit, Zustand, Dekor, Serie und aktueller Marktlage. Bei hochpreisigen Stücken: Vergleichsverkäufe & Referenzquellen werden berücksichtigt.
Versand / Abholung Deutschlandweit versicherter Versand (wir senden Verpackungsleitfaden); bei wertvollen Konvoluten Abholung nach Absprache.
Auszahlung Schnelle Zahlung per Überweisung; Barzahlung bei Abholung möglich. Kaufbestätigung/Beleg inklusive.
Hinweis Auch unvollständige Services oder beschädigte Einzelteile anbieten – seltene Dekore/Formen können trotz Mängeln interessant sein.
Jetzt Angebot anfordern E-Mail bei Bedarf anpassen:

Fraureuth Geschichte

Mit ihrem unermesslichen Holzreichtum hatten die Thüringer die „Nase vorn“ 1822 benötigten die Porzelliner für einen Brand von 120 Dutze Tassen acht Clafter Holz (24 Festmeter). Erst mit der allmählichen Einführung der effektiveren Kohlefeuerung verlor der Wald als Standardvorteil seine Bedeutung. Die Porzellanindustrie trat in der Mitte des 19. Jahrhunderts sozusagen aus dem Wald. Wer Kohle, Wasser und Erden nahe war, konnte mit ins Geschäft einsteigen. Der bis dahin übliche Manufakturbetrieb – oft weniger als 6 Arbeiter – verschwand zwar nach und nach von der Bildfläche, aber die Leute mit Spürnase bot die beginnende Industrielle Fertigung des Weissen Goldes ausserordentliche Gewinne.

Einer dieser cleveren Männer mit Spürsinn und dem Mut zum Risiko war Georg Bruno Foedisch, am 9. Juli 1839 als Sohn eines Arztes in Crimmitschau geboren. Da der Vater kurz nach Brunos Geburt starb, wurde der Knabe von seiner Mutter im grosselterlichen Haus erzogen. Der Grossvater besass in Freyreuth eine Kämmerei und Wollhandlung, welche er, als seine Wollkämmerei beim grossen Stadtbrand 1802 in Greiz verloren ging, unter günstigen Voraussetzungen neu hatte aufbauen können. Sein Enkel Georg Bruno Foedisch begann nach Abschluss der Schulzeit auf dem Knabeninstitut zu Kloschwitz eine kaufmännische Lehre bei der Plauener Firma Schwer und Steinhäuser. Danach kehrte er ins grosselterliche Unternehmen zurück.

Fraureuth Porzellan Figur Trauben Putto
Fraureuth Porzellan Figur Trauben Putto
Logo Porzellan-selb.de

BODENMARKE „F“ IM KREIS

Die Arbeit scheint in nicht gefallen zu haben, denn bald zog er weiter nach Glauchau und war acht Jahre in einer Stofffabrik tätig. Als er von einem Verwandten etwas über die verlockenden Möglichkeiten der Porzellanherstellung erfuhr, begab er sich nach dem böhmischen Klösterle und lies sich von böhmischen Porzellinern in die Geheimnisse der Porzellanherstellung einführen. 1865 kehrte er nach Fraureuth zurück und begann die alte Wollkämmerei in eine Porzellanmanufaktur umzuwandeln. Gründete mit seinem Vetter Arved von Römer, einem Rittergutsbesitzer aus dem nahen Unterpleis, die Porzellanfabrik von Römer und Foedisch Fraureuth. Und begann, nachdem böhmische Arbeiter die Einheimischen angelernt hatten, 1867 mit 60 Arbeitern und zwei Öfen die Produktion. Als Warenstempel wählten die beiden ein unauffälliges, schlichtes lateinisches F im Kreis.

In den Jahren von 1880 bis 1885 erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten auf 600. Welchen hervorragenden Ruf die Geschirrmacher aus dem Reussenlande schon nach wenigen Jahren genossen, belegt eine geradezu überschwengliche Betrachtung in der deutschen Keramikzeitschrift. Am 8. November 1888 schreibt der Mitherausgeber des in Coburg verlegten Sprechsaals, Alexander Schmidt, anlässlich der Deutschen Kunstgewerbeausstellung in München: „In einem geräumigen, anmutig geschmückten, einladenen Cabinet haben von Römer & Foedisch in Fraureuth reiche Sortimente ihres schönes Porzellans ausgestellt und geben mit denselben das volle Bild ihrer bedeutenden und weit bekannten Leistungsfähigkeit“. Die Firma war natürlich von der Qualität ihrer Produkte überzeugt und konnte stolz auf manche offizielle Anerkennung wie z.B. den ersten Preiss auf der Weltausstellung 1879 in Sydney hinweisen. Um die Jahrhundertwende ging die deutsche Kunstszene gegenüber Thüringer Porzellan auf Distanz.

FRAUREUTHS WIRTSCHAFTLICHER BANKROTT

Auch die Inflation hatte für die Firma verheerende Folgen. Die Fraureuther Erzeugnisse waren in dieser Zeit der totalen Geldentwertung aufgrund ihrer sehr guten Qualität für den Inslandmarkt zu teuer. Das wichtige Inlandgeschäft brach zusammen, weil sich nur noch billige Massenware geringer Qualität verkaufen liess. Albert Näser, der letzte Lagerchef der Fraureuther meinte dazu lapidar: Geld konnten wir nur noch im Ausland holen. Nachdem 1922 noch 25 Millionen Mark in Wohnungsbau und 50 Millionen Mark in die neue Geschirrfabrik investiert worden waren, geht es 1923 bergab. Der Jahresabschluss ist tiefrot. 1 044 127 RM Verbindlichkeiten.

In der Generalversammlung 1924 gerät Singer in die Schusslinie der Kritik. Mit dem Hinweis, er habe bei seiner kürzlichen Amerikareise das grösste Importunternehmen für seine Fabrikate gewonnen und eine Niederlassung der Porzellanfabrik Fraureuth in New York gegründet, kann er sich retten. Die Differenzen sind ausgeschoben nicht aufgehoben. Wie ein führerloses Schiff schlingert die schwer angeschlagene AG durch die schwere See eines mörderischen Konkurrenzkampfes. Die Kreditoren halten das Geld zurück; schon müssen aufgrund fehlender flüssiger Betriebsmittel grössere Aufträge abgelehnt werden. 1925, die deutsche Wirtschaft hat sich relativ gut von der Inflation erholt, legt Fraureuth die Tunnelöfen still. Mittlerweile hat das Unternehmen 510 000 RM Steuerschulden.

Am 30. September 1925 scheidet Generaldirektor Singer aus dem Vorstand aus. Im Dezember zerschlagen alle Hoffnungen, dass Unternehmen durch Ausgabe neuer Aktien sanieren zu können. Im Januar 1926 wurde Konkurs angemeldet. Gerichtsvollzieher verteilten Kuckucks im Werksgelände. Zum 31. März 1926 wurde dem gesamten kaufmännischen und technischem Personal gekündigt. Fraureuth war Notstandsgebiet geworden. Über 300 Arbeiterfamilien sahen sich gezwungen, ihre alte Heimat zu verlassen. Viele wanderten nach Bayern ab. Über die AG wird die Geschäftsaufsicht durch Rechtsanwalt Leisewitz verhängt. Diverse Versuche, die Firma wieder flott zu machen, scheiterten.

KONKURS FRAUREUTH

Am 26. Oktober 1926 berichtet der Sprechsaal: Die in grosser Notlage befindlichen Lohngläubiger erhielten zunächst 50% ihrer bevorrechtigten Forderungen. Als der frühere Generaldirektor Singer im Frühjahr 1927 Forderungen in Höhe von 150.000 RM im Wege der Klage geltend macht, ist sogar der Konkurs in Frage gestellt. 1927 wurden die letzten Lagerbestände verscherbelt. Die Konkursmasse war längst Spekulationsobjekt geworden. Fraureuth war auf dem Sprung zum Grosskonzern zusammengebrochen. Dem Greizer Konkursverwalter Rechtsanwalt Dr. Drahota oblag es, das Buch der Fraureuther Porzellanfabrik endgültig zu schliessen.

Zusammenfassung

Porzellanfabrik Fraureuth – Geschichte, Blütezeit und Niedergang

Porzellanfabrik Fraureuth – Geschichte, Blütezeit und Niedergang

Die Porzellanfabrik Fraureuth AG in Sachsen war einst eine der größten und modernsten Porzellanfabriken des Deutschen Reiches. Gegründet 1866 von Georg Bruno Foedisch und Arved von Römer, entwickelte sich das Unternehmen innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem bedeutenden Produzenten von Qualitäts- und Luxusporzellan mit internationalem Ruf.

Gründung und frühe Erfolge (1866–1890er Jahre)

Die Anfänge lagen in einer umgenutzten Wollkämmerei in Fraureuth. Bereits 1867 arbeiteten 60 Beschäftigte an zwei Rundöfen. Früh zeigte sich das soziale Engagement der Gründer: Neben einer Kranken- und Begräbniskasse wurde 1877 eine Fabriksparkasse eingerichtet.

Die Produktion wuchs rasant – 1880 waren es bereits 494 Beschäftigte. Internationale Auszeichnungen, wie Goldmedaillen in Sydney (1879) und Brasilien (1881), unterstrichen den hohen Qualitätsanspruch. 1896 zählte die Fabrik zu den größten in Deutschland, mit 8,5 Hektar Werksgelände, 9 Rundöfen und 200 Porzellanmalern.

Vom Familienbetrieb zur Aktiengesellschaft

1891 erfolgte die Umwandlung in die Porzellanfabrik Fraureuth AG. Die Produkte – von klassischem Serviceporzellan bis hin zu aufwendig dekorierten Ziergegenständen – fanden reißenden Absatz im In- und Ausland. Exportmärkte reichten von Frankreich über Amerika bis China und Ostindien.

Künstlerische Blüte und Expansion (1910–1920er Jahre)

1915 gründete die Fraureuth AG eine eigene Kunstabteilung. Zwei spezialisierte Porzellanmalereien – in Dresden und Lichte – fertigten handbemalte Einzelstücke im Stil von Alt-Meißner und Alt-Wiener Porzellan, aber auch Galerie-Reproduktionen und figürliche Kunstwerke.

1919 übernahm das Unternehmen die traditionsreiche Porzellanfabrik Wallendorf (gegründet 1764) und eröffnete 1920 eine Niederlassung in Gräfenthal. In Spitzenzeiten waren 1.500 Mitarbeiter beschäftigt.

Technischer Fortschritt und tragischer Niedergang

1923 investierte Fraureuth in modernste Tunnelöfen – eine Innovation, die jedoch unausgereift war. Hohe Ausschussraten und enorme Investitionskosten führten zu finanziellen Verlusten. 1924 wies die Bilanz ein Minus von 1,55 Millionen Reichsmark auf.

Steuerschulden und Pfändungen folgten, und am 15. Juli 1926 wurde das Konkursverfahren eröffnet. Am 9. Oktober 1934 verschwand die Fraureuth AG endgültig aus dem Handelsregister.

Nachwirkung

Obwohl der Name „Fraureuth“ bis in die 1950er Jahre von anderen Herstellern werbewirksam genutzt wurde, geriet die einst stolze Porzellanfabrik langsam in Vergessenheit. Heute erinnern nur noch Museumsstücke, Sammlerware und wenige historische Bauten an die Glanzzeit dieses Unternehmens.

porzellanselb

Ich kaufe Porzellan überwiegend von Rosenthal und KPM von 1950 bis 1980 Studio-Line, Hubert Griemert, Tapio Wirkala, Victor Vasarely, Grießhaber, Otto Piene, Wolf Karnagel und viele mehr.