Dazu gibt es Hochschulwettbewerbe und Preise. Im Rahmen des alljährlichen Porzellinerfestes in Selb zeigt das Industriemuseum ein Forum junges Porzellan – Aktuelles Porzellandesign aus Ateliers und Werkstätten. Heute ist Selb belastet von schweren Krisen und Unsicherheiten in der Porzellanindustrie. Doch der Stolz, mit bedeutenden Künstlern von Weltrang gemeinsam Umsetzungen und Probleme gemeister zu haben, hat sich erhalten. Solange die von diesem Stolz und Bewusstsein Erfüllten Selb noch leben, wäre es sicher klug und organisch passend, auf diesem „Künstlerstadt-Selb“ -Gefühl und -Image etwas Neues aufzubauen zu versuchen, diesmal vielleicht mit entschieden individuellem Charakter.
Am 1.April 1909 war die offizielle Eröffnung der Fachschule im alten Volkschulgebäude, das spätere Jugendzentrum. Im Jahre 1914 beschloss der Stadtrat Selb einen Neubau der Porzellanfachschule auf dem Grundstück der heutigen Fachschule für Produktdesign. Dieses Grundstück wurde von Franz Heinrich (Inh. Porzellanfabrik Heinrich & CO.) und Ernst Adler bereits 1913 für den Neubau zur Verfügung gestellt. Der Ausbruch des I. Weltkrieges verhinderte in den Jahren 1914 bis 1918 den Baubeginn.
So konnte im Jahre 1919 mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Fritz Klee entwarf die Baupläne für die neue Fachschule und musste sich mit der Obersten Baubehörde des Ministeriums verständigen, da die finanziellen Mittel bei weitem nicht ausreichend vorhanden waren. Erst nach mehrmaligen Versuchen und Änderungen des Bebauungsplanes konnte Fritz Klee die Zustimmung einholen. Das Hauptgebäude der heutigen Fachschule für Produktdesign entspricht dem damaligen Gebäude und Fritz Klee konnte am 05. Mai 1921 endlich mit den Fachschülern und Lehrkörpern endlich in die neue Fachschule umziehen.
In der Nachbarstadt Rehau wurde mit Museumszentrum und Kunsthaus IKKP Grosses geleistet. Unterstützt von seiner zweifelslos bestehenden Bekanntheit hätte Selb womöglich den Boden, zu einem aktiven Künstlerzentrum wieder aufzublühen. Porzellangässchen, Porzellanbrunnen, Porzellanstrassenschilder, Skulpturen von Achtziger, Erich Höfer und Wolfgang Stefan an öffentlichen Plätzen, Vasarely- Porzellanrelief im Städtischen Hallenbad, Morandini- Spiegelhaus, Hundertwasserhaus, Regenbogenfassade Otto Piene, Denkmal Morandini Indus- triemuseum Selb-Plössberg, aber auch das Rosenthal-Casino, Rosenthal Theater und schliesslich das unter Denkmalschutz stehende Rosenthal Werk Rotbühl von Walter Gropius tragen künstlerisch und architektionisch bei zu einem sehr aussergewöhnlichen, auf neues künstlerisches Leben wartenden Stadtbild.