Haas & Czjzek

Die Käufer waren Frau Luise Greiner aus Gera im Vogtlande und ihre Kinder Moritz und Friederike, die schon in ihrer Heimat Porzellan erzeugt hatten. Sie bauten bessere Öfen und brachten eine bessere Ware zustande, aber sie befassten sich nur mit gewöhnlichem Kaffeegeschirr. Der Betrieb kam wieder ins Stocken, Rechtsstreitigkeiten, allerlei Verluste und die immerwährenden Kriege, verhinderten den Aufschwung.

Die Tochter Friedericke hatte der in Schlaggenwald ansässigen Arzt Georg Lippert geheiratet, und als Louise Greiner starb, kaufte er von den Erben die Fabrik um 8050 Gulden in Bankozetteln und trat mit dem Bergmeister Wenzel Haas in Gesellschaft. Damit kam der Aufschwung in den Betrieb; es gelang, geschickte Arbeiter aus Meißen heranzuziehen und die bisherigen Übelstände zu beseitigen. Am 14. Mai 1812 erhielt die Fabrik endlich die förmliche Landesbefugnis und am 4. Juli besuchte Kaiser Franz mit seiner Tochter Maria Louise das Unternehmen.

Nun ging es bald aufwärts, dass auf dem Hauptplätzen der damaligen Monarchie wie Wien, Prag, Brünn, Linz, Temesvar, Niederlagen errichtet und Ausstellungen wie die in Prag beschickt werden konnten. Die Fabrik erhielt die bronzene und später die silberne Medaille. So konnten die beiden Männer an ihrem Lebensabend stolz auf ihr Werk sehen.

Wenzel Haas übergab seinen Anteil an der Fabrik 1827 seinem Sohn August. Lippert wirkte bis 1840 in dem Unternehmen, in diesem Jahre trat sein Schwiegersohn, der Bergmeister Johann Möhling an seine Stelle. Eine Zeitlang arbeiteten die beiden zusammen, aber alsbald kam es zu Zerwürfnissen und Möhling verkaufte 1846 seinen Anteil an seinen Gesellschafter um 140.000 Gulden. Die Fabrik umfasste damals zehn Gebäude, drei Brennöfen und dreiundvierzig Dreherscheiben. Es waren 206 Arbeiter beschäftigt.

1867 übergab August Haas seine Fabrik an seinem Sohn Georg, den nachmaligen Freiherr Haas von Hasenfels und seinen Neffen Hans Czjzek, später Hans Czjzek Edler von Smidaich. Ausgerüstet mit reichen Fachkenntnissen und grosser Arbeitskraft brachten die beiden neuen Inhaber in vereintem, jahrzehntelangem Schaffen das Unternehmen durch Vergrösserungen und Verbesserungen auf technischem Gebiete, zu hervorragender Bedeutung und schliesslich selbst zu Weltruf. Die Fabrik Schlaggenwald wurde im Laufe der Jahre grösstenteils auf bessere Tafelserviceware umgestellt und besitzt 1925 zehn Rundöfen, einen Kobaltofen und beschäftigt nahezu 600 Arbeiter. Durch die Tatkraft der beiden Inhaber gelang es im Laufe der Jahre die Fabrikate nahezu auf allen Märkten der Weilt einzuführen. 1914 starb Georg Freiherr von Hasenfels, während Hans Czjzek Edler von Smidaich hochbetagt seinen Lebensabend in Wien verbrachte.

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