Porzellanfabrik Bauscher

Die Baupläne nahmen ihren „amtlichen Weg“, der Stadtmagistrat Weiden, war froh über die industrielle Ansiedlung und gab seine Zustimmung. Im Frühjahr begannen all die Handwerker; Ofensetzer aus Tirschenreuth rückten an, es ging rund. Anstatt Bretterfußböden wurde ein aufwendiger Glattstrich ausgeführt, damit die „Staubplage“ vermieden werden konnte. Dem Jungunternehmer lag viel an der Gesundhaltung seiner künftigen Arbeiter. In nicht allzu langer Zeit war die Fabrik in Betrieb und beschäftigte bereits 70 Arbeiter. Es entwickelte sich eine ordentliche Produktion: Porzellan für die vielversprechende Gastronomie.

„Qualität statt Qantität“ um jeden Preis, war der Wahlspruch von August Bauscher und als alter Tüftler, scharte er sich Porzelliner um sich, die Freude am Experiment mit Präzision und langem Atem vereinten. 1882 stand bereits der zweite Brennofen – er lag 80 Meter von der Fabrik auf Weidener Grund und Boden. Da stand jetzt auch noch ein Stadel für Heu zum Verpacken des Porzellans und daneben der Abort.! August Bauscher wollte mit dem Abort die „Tirschenreuther“ nicht „verscheissen“, denen hatte er ja versprochen, nicht in Weiden seine Fabrik zu bauen. Dafür war der junge Mann viel zu ernst und zu ehrlich.

Schon 1882 erhielt August Bauscher die erste Anerkennungsmedaille für seine „Arbeiten aus Thon“ – „Porzellanmanufaktur August Bauscher, Weiden / Oberpfalz erhielt für die ausgestellten Porzellanstücke auf der Landesindustrie Gewerbe und Kunstausstellung in Nürnberg die Anerkennungsmedaille, sie trägt das Bild Ludwigs II. des „Märchen Königs“. Der Durchbruch war geschafft. Die Fabrik ist nun in vollem Betrieb, das Geschäft ging gut, bereits 86 Männer und 11 Frauen schafften inzwischen in der Fabrik. Seit Oktober 1882 war auch der Bruder Conrad Bauscher mit in Weiden, ein ruhiger, unauffälliger Mann, gerade 29 Jahre alt, der das Technische bestimmte, präzis, mit Mut zum kalkulierten Risiko. Zug um Zug vergrösserten die Brüder Bauscher die Fabrik. Sie bauten eifrig, die Bauscher.

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